Vielfalt vs. Bequemlichkeit

Ich mußte in den letzten Wochen mehrmals zum Bio-Supermarkt, weil ich bestimmte Sachen nur dort bekomme bzw. manche Dinge von dort wie etwa Zitrusfrüchte meiner Erfahrung nach viel länger halten als die Bio-Ware aus dem Discounter oder dem normalen Supermarkt. Warum auch immer. Jedenfalls fielen mir beim Schlendern durch die Gemüse- und Obstabteilung ganz viele Sachen auf, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe, wie etwa Mangold, Radicchio, Pilzsorten wie Enoki oder Shiitake und anderes mehr. Mir ist ja klar, daß Discounter günstig einkaufen, damit sie eben auch wieder recht günstig verkaufen können, aber angesichts der Auswahl im Bio-Markt ging mir auf, wie lange ich mich bei der Planung meiner Mahlzeiten jetzt schon auf das beschränke, was der Discounter und der normale Supermarkt anbieten. Und deren Sortiment ist durchaus beschränkt. Du kriegst zwar fünf Sorten Tomaten, aber nur weiße und braune Champignons. Oder Blattspinat, aber keinen Mangold. Oder Wirsing, aber keinen Chinakohl. Oder Abate Fetel Birnen, aber keine Williams.

Es ist bequem, wenn man nur einen (oder maximal zwei) Läden ansteuern muß, um den Wocheneinkauf zu bestreiten, aber auf Dauer geht das auf Kosten der Auswahl und der Vielfältigkeit beim Essen. Das ist mir bisher gar nicht so richtig bewußt gewesen. Ich habe jedenfalls beschlossen, daß ich ab sofort wieder mehr Auswahl beim Obst und Gemüse haben möchte. Für mich ist das ein wichtiger Schritt, auch in Hinblick auf meinen bunten Strauß an Eßstörungen. Ich möchte mir die Zeit und das Geld wert sein, um wieder vielfältiger zu essen.

Diese Woche habe ich mal Kaiser-Birnen, Radicchio und Butternutkürbis eingekauft und kommende Woche liebäugle ich mit Mangold, Senfkohl und einer Sorte Pilze, die ich bisher nicht kenne und deren Namen ich vergessen habe.

Speiseplan #68

  • Mittwoch: Suppe mit geröstetem Kürbis und Birne, dazu Baguette
  • Donnerstag: Linsencurry mit Spinat, dazu Basmati
  • Freitag: Erbsensuppe, dazu Brötchen
  • Samstag: Suppe mit Zucchini, Möhren und Würstchen
  • Sonntag: Naturreis mit Röstgemüse und Orangen
  • Montag: milchfreie Quarkküchlein mit Tomatensauce, dazu Salat
  • Dienstag: SNGN

Diese Woche bin ich bisher nicht zum Einkaufen gekommen und die letzten zwei Tage mußten wir komplett von den Vorräten zehren. Ich könnte vermutlich noch ein paar Tage mit Cupboard-Goodies die Verpflegung für uns alle bestreiten, aber irgendwie macht es mich nervös, wenn nicht genug Frischzeug da ist. Bin ganz froh, wenn ich morgen einkaufen und dann auch wieder Vorräte aufstocken kann. Ich meine, ist das ein Leben ohne Dosentomaten auf Halde? 😉

Und Türkisch?

Meine Türkisch-Reise ist diese Woche zu einem Ende gekommen. An der Sprache selbst lag es nicht, denn die finde ich wirklich schön und sehr interessant.

Mein erster Grund, weshalb ich es drangegeben habe, liegt darin, daß ich nicht bereit bin, die nötige Zeit zu investieren. Gerade am Anfang, wenn man in eine Sprache einsteigt, braucht man Zeit, um sich ein System zu erschaffen. Umso mehr, wenn man die neue Sprache mit nichts, das man schon kann, verknüpfen kann. Eine weitere romanische Sprache zu lernen, wäre, denke ich, für mich mit weniger Aufwand verbunden als eben Türkisch, das zur Turksprachenfamilie gehört, von der ich noch nix konnte oder wußte.

Zweitens gab es für mich in den letzten zwei, drei Monaten einen enormen Lernfortschritt bei Spanisch. Meine Konversationen wurden fließender, ich benutze den Subjuntivo Presente schon recht flüssig und ich bekomme endlich ein Gefühl für die Sprache. Dieses Gefühl ist meiner Ansicht nach das, was dem Sprechen einer Fremdsprache den nötigen Kick gibt. Nur durch dieses Gefühl für eine Sprache verankert man sie so richtig im Gehirn und kommt an den Punkt, wo man sie allmählich müheloser benutzt. Das ist natürlich ein Prozeß, der mal schneller und mal langsamer vonstatten geht, aber insgesamt hatte ich den Eindruck, daß Türkisch damit interferiert.

Drittens sehe ich mich jetzt nicht in die Türkei reisen, [Sarkasmus]obwohl deren Sonderaktion „zwei Wochen buchen, zwei Jahre bleiben“ natürlich verlockend ist [/Sarkasmus].

Und viertens war es für mich auch einfach eine unfreiwillig komische Erfahrung, in einem türkischen Supermarkt zu stehen und verzweifelt zu versuchen, mit den Leuten da Türkisch zu reden, die mir aber immer nur auf Deutsch geantwortet haben *lol*

Und darum habe ich meinen Türkisch-Ausflug beendet und mich wieder ausschließlich Spanisch zugewendet.

WochenendRückblick #68

[Wetter] Es hat geschneit.

[Gemacht] Samstag nach dem Frühstück waren der Mann und ich einkaufen und dann in einem Café. Abends haben wir gemeinsam gekocht. Da meine Spanischverabredung einen Notfall hatte, konnten wir uns nicht treffen, und stattdessen habe ich dann am PC getüdelt und später einen Film geguckt.

Sonntag nach dem Frühstück habe ich eine Menge organisatorischen Kram erledigt, Spanisch gelernt und ein Brot gebacken. Abends waren der Mann und ich schwimmen.

[Español] Für mich ist die Café-Zeit an manchen Samstagen inzwischen ein wichtiger Bestandteil eines Spanischlernens geworden, denn in dieser Zeit bearbeite ich meist die Grammatikseiten in der ECOS oder lese ein paar Artikel darin. Ansonsten scheine ich eher nicht so der Zeitungs- und Buchmensch zu sein, was das Lernen angeht….

[Garten] Mein Mann hat unsere Büsche und Bäume beschnitten. Sieht jetzt wieder richtig ordentlich aus.

[Gesportelt] 2200 m geschwommen.

[Gehört] Spanisch-Podcasts Jeffery Deaver: Der talentierte Mörder (gefällt mir bisher nicht wirklich…).

[Gelesen] In der ECOS. Und im Buch über Victor.

[Gesehen] Ghostbusters, der neue Film (ging so). Ein paar spanische Kurzfilme, u.a. den hier und den hier.

[Gegessen] Neben den Plansachen: ein Stück veganen Kuchen. Kalten Porridge. Orangen.

[Gekauft] So das Übliche: Obst, Gemüse, Sojasauce, …

[Ausblick auf die nächste Woche] Ich habe drei Spanisch-Dates und Therapie.

Las Aventuras de Víctor en España

Desde el inicio estoy aprendiendo español con Gordon y Cynthia Smith-Durán. Los encontré en YouTube con su canal LightspeedSpanish. Si quieres mejorar tu español, ¡echa un vistazo! En mi opinión sus videos son divertidos y muy útiles porque la lengua materna de Cynthia es español y Gordon, que es de Inglaterra, habla muy claro. Además, pueden explicar gramática muy bien y divertido también.

Los dos han escrito algunos libros. El primer libro que yo me compré era el libro sobre el subjuntivo y en mi opinión es muy útil y yo puedo entender todo bien. En el noviembre pasado decidí que quería ser un socio de su programa para aprender español en línea. Cada semana echan dos lecciones (video y audio) con tareas y con la posibilidad de intercambiar con ellos en su página web. Y ahora he comprado otro de sus libros: Las aventuras de Víctor en España.

Es una combinación de una novela, un libro de ejercicios y un audiolibro (puedes bajar audios en su página web con un clave). El libro trata de Víctor, un hombre de York en Inglaterra, que decide que quiere vivir en Toledo. Durante so viaje y su vida en España tiene que sobrevivir muchas situaciones incómodas para que los alumnos puedan aprender la gramática y practicar leer 🙂

En mi opinión la mezcla de este libro está perfecta para aprender mucho y en una forma divertida. Lo puedo recomendaros.

Spanischsprechen mit deutschen Muttersprachlern?

Eigentlich habe ich gedacht, daß es mir nicht viel bringen kann, wenn ich mit anderen deutschen Muttersprachlern Spanisch spreche. Vom Austausch mit spanischen Muttersprachlern erhofft man sich ja Hör- und Sprachtraining und auch, daß Fehler direkt korrigiert und erklärt werden. In der Realität ist es aber oft so, daß Menschen, die Deine Zielsprache bereits perfekt, weil von kleinauf sprechen, keine Erklärungen abgeben können. Es lohnt sich z.B. überhaupt nicht, zu fragen, warum man an der und der Stelle den Subjuntivo verwendet, weil sie darauf eigentlich nie eine Antwort haben. Sie wissen nur, daß sie ihn da verwenden müssen, und das war’s 🙂 Und genauso wenig kann ich jemandem, der Deutsch lernt, bis ins kleinste Detail erklären, welche Regeln es für die Aussprache der Vokale gibt – mir reicht ja, daß ich weiß, wie man es macht, und ich mußte mich mein ganzes Leben lang nicht mit solchen Fragen beschäftigen, weil ich das de facto im Alltag nicht wissen muß. Regeln, Konjugationstabellen und sowas braucht nur derjenige, der kein Muttersprachler ist.

Insofern war es für mich jetzt eine positive Überraschung, mal ein Gespräch mit einem anderen deutschen Muttersprachler zu haben, der ebenfalls Spanisch lernt. Ich war mir dessen, was ich gesagt haben, viel bewußter als sonst, weil ich nicht panisch jeden Fehler zu vermeiden suchte. Ich weiß, das ist nur mein innerer Antreiber und Perfektionist, aber wenn ich mit spanischen Muttersprachlern rede, dann denke ich immer: balmier‘ Dich bloß nicht! Sag jetzt bloß keinen Stuß! Und durch den Druck, alles richtig machen zu müssen, gerate ich ins Stocken und habe schlimmstenfalls richtige BlackOuts. Nicht so im spanischen Gespräch mit einem anderen deutschen Muttersprachler. Der weiß ja, daß ich nicht perfekt Spanisch kann, also kann ich mir auch Fehler erlauben. Da lernen wir beide was draus, denn idealerweise erkennt er, was ich falsch mache, und korrigiert mich. Er kann mir dann sogar sagen, was ich falsch gemacht habe, und mir die dazugehörige Regel nennen, eben weil er – wie ich – ein gewisses System oder Schema im Kopf hat.

Dazu kommt noch, daß spanische Nativespeaker teilweise ganz schön viele Buchstaben, Wortbruchstücke und ganze Satzteile verschlucken. Die wissen ja, was sie meinen. Ich als Spanischschüler kann dann raten (wenn ich Glück habe) oder nur höflich lächeln… Jemand, der aber selbst noch in der Konversationsanfangsphase steckt und nicht fließend Spanisch spricht, wird Worte verwenden, die ich wahrscheinlich auch kenne (oder leicht nachschlagen kann), weil er vermutlich keine idiomatischen Ausdrücke kennt. Und er wird vermutlich Sätze bauen, die ich grammatikalisch nachvollziehen kann. Und es ist auch wahrscheinlich, daß ich sein Spanisch verstehen kann, weil er eben keinen starken Dialekt redet (ok, habe jetzt noch nie mit einem Bayern Spanisch geredet…^^).

Für mich war das eine total gute Erfahrung, die ich gern wiederholen möchte. Ich glaube auch, daß es am Ende gar nicht so wichtig ist, welche Muttersprache der Konversationspartner hat. Wichtig ist, daß man überhaupt diese Hemmschwelle überwindet und redet.

Speiseplan #67

  • Mittwoch: Gemüsesuppe mit Nudeln
  • Donnerstag: Pad Thai
  • Freitag: Kichererbseneintopf mit Salzzitrone und Bulgur
  • Samstag: Ofenrisotto
  • Sonntag: Curry mit Köfte, dazu Basmati
  • Montag: Pasta mit Gemüse
  • Dienstag: Süßkartoffelchili

Hilfe, ich verstehe Italienisch! :)

Mir ist gerade aufgefallen, daß ich Italienisch verstehe. Ich habe gerade ein Video von einem Spanischlehrer geguckt, der erzählt hat, welche Sprachen er spricht. Dann hat er in diesen Sprachen jeweils ein, zwei Minuten geredet. Dabei habe ich rausgefunden, daß ich Italienisch absolut hervorragend verstehen kann.

Weil ich dachte, daß das vielleicht Zufall ist und es vielleicht nur an seinem spanischen Akzent liegt, habe ich mir auf YT Videos von italienischen Muttersprachlern rausgesucht und diese geguckt. Ich kann praktisch alles verstehen. Wow.

Jetzt bin ich ein bißchen platt, denn im letzten Mai, als wir in Italien waren, habe ich absolut gar nix verstanden außer „niente“ und „ciao“. Das ist cool 🙂

WochenendRückblick #67

[Wetter] Grau und regnerisch.

[Gemacht] Samstag waren der Mann und ich nach dem Frühstück einkaufen und haben dann ein Café ausprobiert, das wir neulich erst entdeckt haben. Leider hat es uns beiden darin gar nicht gefallen, so daß wir ganz schnell wieder draußen waren. Nachmittags habe ich mich ein bißchen hingelegt, abends dann gekocht. Wir haben später noch einen Film geguckt und ich habe Spanisch gelernt.

Sonntag nach dem Frühstück habe ich viel Spanisch gelernt und später gehaushaltet. Abends habe ich gekocht und dann waren wir schwimmen.

[Español] Im Moment schaue ich gern Videos von Juan, einem Spanier, der in London lebt. In seinen Videos greift er viele Themen auf, die andere nicht behandeln, und durch seine lebendige Art, zu sprechen, bekomme ich neben dem Grammatikwissen und den neuen Vokabeln gleich auch noch etwas Training im Zuhören.

Samstagabend hatte ich ein Spanisch-Date mit einem meiner Austauschpartner (der übrigens auch in London lebt^^), und es war richtig toll, obwohl mir Spanisch etwas stockend über die Lippen kam.

Außerdem habe ich noch in einem neuen Buch weitergearbeitet und Podcasts gehört.

[Garten] Winterpause.

[Gesportelt] 2200 m geschwommen.

[Gehört] The Cranberries (der Tod von Dolores O’Riordan war für mich ein echter Schock…). Apoptygma Berzerk. Wovenhand. Podcasts.

[Gelesen] In der ECOS.

[Gesehen] Lethal Weapon 2&3.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Porridge mit Zitrone und Mohn. Eine Currywurst.

[Gekauft] Nix.

[Ausblick auf die nächste Woche] Montag werden zwei Geräte abgeholt, die mich jetzt etwa acht Jahre begleitet haben, ein Wannenlifter und ein Heimtrainer für Behinderte. Beides brauche ich nicht mehr, weil ich Alternativen gefunden habe, aber es fühlt sich trotzdem komisch an… Ansonsten habe ich Spanischdates und möchte schwimmen gehen.

Begriffe raten für Fortgeschrittene und intuitives Sprechen

Seit Ende letzten Jahres habe ich mir mehr Möglichkeiten geschaffen, Spanisch zu sprechen. Mit meiner Lehrerin habe ich vereinbart, daß wir unsere Stunden dafür nutzen, Konversation zu machen, und zusätzlich treffe ich mich wenigstens einmal die Woche mit einem anderen Spanier zum Quatschen in WhatsApp. Dazu kommen noch die Messages, die ich meiner argentinischen Austauschpartnerin aufnehme (mit der Zeitverschiebung und den täglichen Pflichten ist es etwas schwieriger, mit LateinamerikanerInnen Termine zum Reden zu finden). Gemessen daran, wie viel Gelegenheiten mir ein Aufenthalt in einem spanischsprachigen Land böte, ist das natürlich verschwindend gering, aber ich merke durchaus eine Veränderung beim Reden.

Bestimmte Inhalte gehen mir inzwischen fast automatisch über die Lippen: Begrüßungen, Verabschiedungen, die Fragen nach dem Befinden und dem, was die andere Person alles so gemacht und gelernt hat. Auch kann ich über meine „Spezialgebiete“ (Kochen und Lernen) eine angeregte Konversation bestreiten, die etwa 10 bis 15 Minuten andauert, je nach Gesprächspartner und dessen Interessen natürlich. Über vertraute Inhalte (Wetter, Hobbies, Vorlieben und Abneigungen, Musik, Urlaub etc.) kann ich mich auch in vernünftiger Weise austauschen. Holprig wird es, wenn ich über Themen reden soll, die mich nicht interessieren (neulich fragte meine Lehrerin mich zum Thema Mode aus….das war nix…) oder mit denen ich mich noch nie näher beschäftigt habe. Grund dafür ist meist der mangelhafte Wortschatz. Mir ist schon öfter aufgefallen, daß spanischsprachige Menschen richtig schlecht darin sind, Begriffe zu raten, wenn man diese nur umschreiben und nicht klar benennen kann.

Pues, durante mi adolescencia compré mi ropa a menudo a una…no sé cómo se llama en español. Vale, allá podías comprar ropa que otra gente ya no quiso. La gente dio su ropa a una empresa y esta empresa vendió la ropa a precios muy baratos. No era una tienda de segunda mano, sino más barato, y la ropa era muy vieja y de vez en cuando defectuosa también.

Also, während meiner Jugend kaufte ich meine Kleidung oft in einer…ich weiß nicht wie man das auf Spanisch nennt. Also, dort konntest Du Kleidung kaufen, die andere Leute nicht mehr wollten. Die Leute gaben ihre Kleidung an eine Firma und diese Firma verkaufte die Kleidung für sehr wenig Geld. Es war kein Second-Hand-Shop, sondern noch viel billiger, und die Kleidung war sehr alt und oft auch defekt.

Für mich war das mit meinen wenigen Mitteln eine ziemlich gute Umschreibung für die Altkleidersammlung, aber meine spanische Lehrerin verstand nur Bahnhof. Also schlug ich die Vokabel nach (was ich in der Regel gern vermeiden möchte, um meine Ausdrucksfähigkeit zu erhöhen). Nachdem ich ihr dann recogida de ropa usada sagen konnte, klärte sich die Verwirrung. Ok, nun kann man darüber streiten, wie genau diese Beschreibung tatsächlich war, aber mir ist das auch schon passiert, wenn ich ein Messer als „ein Ding zum Schneiden“ beschrieben haben. Da funkte einfach nix ;D Warum das so ist, weiß ich absolut nicht, aber das wiederholt sich sehr oft in meinen Gesprächen.

Als ich Englisch gelernt habe, hatte ich öfter die Möglichkeit, es zu sprechen, allein schon durch den Schulunterricht und weil ich auch zum Austausch in England war und dann auch eine Austauschschülerin zu Besuch hatte. Während dieses Lernprozesses gab es einen Punkt, an dem ich Worte intuitiv gebraucht habe. Ich habe dann oft einfach ausgetestet, wie mein Gegenüber darauf reagiert, wenn ich Worte so benutze, wie sie mir gerade im Gesprächsfluß einfallen. Zum Beispiel habe ich meine Austauschpartnerin gefragt: „Already?“, als sie sagte, daß wir nach Hause gehen müßten zum Abendessen. Sie antwortete nur „Yes, unfortunately“, so daß ich wußte, ok, sie hat mich nicht nur verstanden, sondern auch unaufgeregt reagiert = es war richtig. Netterweise hat sie auch mit mir Scrabble gespielt. Das Wort swallow habe ich auf diese Weise gelernt. Sie sagte, das sei der Vorgang nach dem Kauen, und ich fragte: „And does it also mean that I take things as they are?“. Sie nickte und dann war die Vokabel für immer abgespeichert.

Bisher habe ich dieses intuitive Sprechen auf Spanisch kein einiges Mal erfahren. Das war superfrustig für mich, weil ich weiß, wie sich Sprachenlernen anfühlen sollte. Gestern dann für mich der Durchbruch. Ich habe meiner Lehrerin erzählen wollen, daß ich mir die blöden Afterwards-Trigger für den Subjuntivo immer noch nicht merken kann und feuerte im Eifer des Gefechts folgenden Satz:

Algunas palabras no se me pegan.

Einige Worte kleben sich mir nicht.

Keinerlei Reaktion, abgesehen von einem verständnisinnigen Nicken. Strike! Woher diese Formulierung kam, die ich definitiv nicht als Vokabel gelernt habe, weiß der Geier. Ich habe ja die Vermutung, daß das Gehirn eine Menge rausfiltert und behält, selbst wenn es Offline zu sein scheint, z.B. beim mehr oder weniger sinnlosen Glotzen von Videos oder dem Hören von Musik und Hörbüchern. Selbst wenn ich nicht bewußt hinhöre, bleibt etwas zurück, auf das ich sogar zugreifen kann. Ich denke, durch die stetige Befeuerung meiner Synapsen mit Spanisch konnte mein Gehirn jetzt endlich wieder auf Teile/Fähigkeiten zugreifen, die es vor 30 Jahren ausgebildet hat. Das ist ein sehr gutes Gefühl 😀

Ja, und dann gibt es auch direkt wieder Momente, wo ich nicht mal sagen kann, daß ich Tee lieber mag als Kaffee *lol*

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung