WochenendRückblick #124

[Wetter] Es war überraschend kalt geworden, grau und regnerisch.

[Gemacht] Samstag nach dem Frühstück waren der Mann und ich in einem Café, haben geredet und gelesen. Später daheim habe ich mich hingelegt und mit meiner Freundin getextet. Abends nach dem Essen haben wir einen Film geguckt.

Sonntag wachte ich verknackst auf, aber Miezenliebe und Massagen halfen 🙂 Nach dem Frühstück habe ich Norwegisch gelernt und später hatte ich ein Spanisch-Date. Da der Mann gekocht hat, konnte ich in der Zeit mit meiner Freundin texten und noch ein paar Vokabeln wiederholen. Abends waren wir dann ein bißchen unterwegs und haben eine gebrauchte Murmelbahn abgeholt und auch noch einen Film geguckt.

[Español] Spanisch-Date.

[Norsk] Zwei Babbel-Lektionen.

[Gesportelt] Das muß noch warten.

[Gehört] Jensen: Oxen – das erste Opfer. Regengeräusche. Heilung.

[Gelesen] Unfaßbaren Stuß, den ein erwachsener Mann von sich gegeben hat. Madre mía…

[Gesehen] Criminal Minds. Wir arbeiten uns da stoisch durch die Staffeln 🙂

[Gegessen] Neben den Plansachen Nüsse und Ernußflips. Scheinbar will mein Körper gerade mal Nüsse, die er sonst eher nicht bekommt.

[Gekauft] Eine Murmelbahn ♥

[Ausblick auf die nächste Woche] Schuhmacher und Osterferien. Mal sehen, wie das alles so wird 😉

Polyglott?

Heute ist es zum ersten Mal passiert: jemand hat mich polyglott genannt. Das ist natürlich in gewisser Weise schmeichelhaft, wenngleich ich da auch so meine Zweifel habe. Leider ist nicht definiert, wie viele Sprachen man bis zu welchem Grad beherrschen oder aktiv sprechen können muß, um als polyglott zu gelten. Insofern könnte man das wahrscheinlich schon stehen lassen, daß ich polyglott sei. Es fühlt sich aber sehr seltsam an, das so zu hören, weil das Wort für mich nach einer Auszeichnung klingt, die ich nicht verdient zu haben meine. Gemessen an den Sprachgelehrten des Mittelalters etwa beherrsche ich vernichtend wenig Sprachen und das auch nur sehr stümpferhaft. Ich könnte jetzt keine italienischen Sonette verfassen oder einen dreistündigen wissenschaftlichen Disput auf Spanisch halten. Vielleicht schwingt da ja auch ein gewisser, leicht überdrehter Selbstanspruch mit 😉

Wann beherrscht man eine Sprache denn eigentlich wirklich? Die Prüfungen im Rahmen des Referenzrahmens innerhalb der EU sollen da ja so ein bißchen helfen, das einzusortieren, aber da ich diese nicht ablegen werde, werde ich mich innerhalb dieses Systems auch nicht orientieren können (ich lege z.B. die DELE-Prüfungen für Spanisch nicht ab, weil ich den sozialen Aspekt derart scheue, also, die Prüfungssituation als solche – inhaltlich würde ich mir das zutrauen). Für mich ist die Sache recht simpel: wenn ich mich spontan und fließend unterhalten kann, spreche ich die Sprache an meinen eigenen Maßstäben gemessen „gut genug“. Und daran bemessen würde ich sagen, daß ich drei Sprachen tatsächlich spreche, was dann wohl keine echte Polyglossie mehr sein dürfte. Gelten Latinum und Graecum als Nachweise für echte, aktive Sprachkenntnisse? Ich bezweifle es. Unterhalten könnte ich mich in keiner dieser Sprachen (aber das war auch nicht Ziel des Unterrichts in diesen Sprachen). Und für mich persönlich ist auch zweifelhaft, zu behaupten, daß ich Französisch und Türkisch spreche, wo ich gerade mal so viel verstehen und sagen kann, daß es für Hallo, Tschüß und eine Bestellung reicht. Kann ich überhaupt guten Gewissens behaupten, daß Französisch und Türkisch zu meinen Lernsprachen gehören, wo ich kaum etwas im Gedächtnis behalten habe, weil mich beide Sprachen nicht so sehr erfreuten? Und was ist mit Italienisch? Ich verstehe 80-90% (je nach Dialekt), aber sagen kann ich nur wenig. Gilt das?

Ach, vielleicht zerdenke ich das auch zu arg und sollte das Kompliment einfach stehen lassen…

 

Deberes de mi clase de español #16: Un vaso de agua de grifo, por favor

Das sind meine Spanischhausaufgaben, die ich von meiner Lehrerin bekommen habe. Sobald wir sie besprochen haben, werde ich die Korrekturen einfügen. 

El artículo „Un vaso de agua del grifo, por favor“, publicado en El País el 23 de septiembre de 2018, trata de las ventajas del agua del grifo en lo tocante a la salud y al medio ambiente. El autor dice que en unas comunidades españolas hay esfuerzos de lanzar una ley que debe reglar regular que en restaurantes y hoteles los huéspedes pueden puedan pedir agua del grifo gratis. De este modo la gente debe beber menos bebidas azucaradas y se quiere ahorrar residuos. Además el autor remite a la necesidad de que el agua del grifo deba ser apta para el consumo humano y añade que hay una iniciativa ciudadana que quiere lograr que la UE reconozca el derecho de tener agua potable del grifo como derecho humano. Al final él alude a los problemas con la industria de bebidas embotelladas.

En mi opinión el artículo nos habla de algo muy importante. En mi país el agua del grifo tiene la mejor calidad: de hecho es nuestro alimento (oder: producto alimenticio) más controlado y por eso es seguro beberlo. Es raro pero algo que se llama „Tafelwasser“, agua de la mesa, y que se puede comprar en botellas ¡no es tan controlado! El mercado de agua en botellas es enorme aquí en Alemania y a mi juicio es necesario que la gente empiece a cambiar sus opiniones sobre el agua del grifo para ahorrar residuos. En mi familia no compramos bebidas embotelladas desde hace más de diez años. Cada uno de nosotros tiene su propia botella de aluminio y la reponemos más o menos una vez por año. Así podemos ahorrar muchos residuos y dinero también. Hemos decidido hacerlo porque el plástico da hormonas al agua y el sistema de reciclado nos no Dreher: no nos parece suficientemente sostenible.

Aufräumchallenges, Influencer und Zeug

Anfang Januar passierte auch dieses Jahr das, was immer passiert. Leute haben gute Vorsätze und fangen an, ihren Hausstand auszumisten, schließen ein Abo für das Fitness-Studio ab, kaufen „Superfoods“ oder machen gleich eine Diät. Total motiviert. In fünf Wochen wird davon bei den meisten nichts mehr übrig sein. Habe neulich tatsächlich gelesen, daß fünf Wochen sozusagen die Schmerzgrenze sind: wenn man es schafft, danach noch weiterzumachen, ist man über den Berg. Die Yogis mit ihren 40 Tagen liegen also goldrichtig.

Ich fasse eigentlich seit Jahren keine Vorsätze mehr, sondern stelle stattdessen Pläne auf. Der Unterschied ist für mich, daß ein Vorsatz recht schnell gekippt werden kann, aber wenn man einen sinnvollen Plan hat, der von Anfang so angelegt ist, daß man ihn schaffen kann, bildet das einen größeren Anreiz, durchzuziehen, was man sich vorgenommen hat. Ein Plan erscheint mir verbindlicher als ein Vorsatz. Schon das Wort „Neujahrsvorsatz“ klingt nach Aufgeben. Ein Plan ist etwas, das man abarbeiten und verwirklichen kann Ein Vorsatz ist mehr sowas wie eine vage Idee oder ein Wunsch. Jedenfalls klingt das für mich so.

Ich habe auf diversen Plattformen und auch in Blogs über Aufräumchallenges gelesen und war eigentlich gleich begeistert und dachte, da werde ich mitmachen. Heute ist nun Tag 16 dieser Challenges und bislang habe ich nichts aufgeräumt oder weggeworfen. Weil dazu keine Notwendigkeit besteht. Ich habe mir ja im September einen riesigen Schrank gekauft. Dieser ist zu 60% leer und das gefällt mir auch so. In meinem Zimmer habe ich ein Hängeregal mit vier Einlegeböden, in dem nur ein Windlicht steht. Auch das gefällt mir so. Ich habe ja 2018 sehr viel optischen Lärm durch die Anschaffung von Stauraum beendet und dabei gleich aussortiert, was mir z.B. nicht mehr paßte. Viel war es nicht. Und das, was noch da ist, ist auch nicht viel. Aber mir reicht das. Dazu kommt, daß ich, glaube ich, ein total typischer Autist bin: ich kaufe Kleidung gern stapelweise. Im letzten Herbst habe ich mir z.B. jeweils sieben Kurz- und Langarmshirts in Schwarz gekauft. Das ist meine normale Garderobe, eigentlich schon seit Jahren. Wann immer ich mir andere Sachen kaufe, werden sie nicht benutzt, also lohnt das einfach nicht. Für draußen habe ich dann noch vier Pullis, fertig.

Die Ideen, die die Macher solcher Aufräumchallenges haben, finde ich allesamt sehr gut. Also, auch mal Photos und das Portemonnaie aufräumen, das Gewürzfach in der Küche reinigen oder Filme aussortieren. Es ist nur so, daß ich nichts aufzuräumen habe. Das Einzige, was aufzuräumen wäre, sind interessanterweise zwei Bereiche meines Hauses, für die ich nicht zuständig bin, weil dort nichts von mir lagert: Keller und Schuppen. Und da ich nicht für sie zuständig bin und es an beiden Orten Insekten gibt, mische ich mich da nicht ein.

Ende Januar bekommen wir für unser Haus nochmal ein paar Schränke, und dann werden ein paar Ecken, die mir gerade noch zu chaotisch sind, endlich aufgeräumt. Wobei ich da nichts aussortieren werde. Nur wenn es an adäquatem Stauraum mangelt, kann man Dinge einfach nicht effektiv verräumen. Ich bekomme z.B. einen großen Eckschrank für das Wohnzimmer. Bisher standen da zwei Bücherregale, die dann aber – mit neuen Türen dran – in den Hausflur umziehen. Dann kann ich jedenfalls meine ganzen Vokabelkarten (das sind inzwischen mehrere tausend) in Kästen einsortiert in den Schrank legen und habe mehr Platz an anderer Stelle. Sowas liebe ich total, also, wenn Dinge einen klar definierten Ort haben. Und wenn ich sie dann auch noch hinter einer Schranktür verstecken kann.

Während ich also diese ganzen Aufräumchallenges verfolge, gelange ich auch auf Seiten von „Influencern“. Das kann jetzt wieder so ein Autismusding sein, aber ich verstehe das System der Influencer nicht. Eigentlich weiß doch jeder, daß diese nur eine Scheinrealität auf sozialen Plattformen vertreten. Mit welchem Ziel? Klar, Geld zu verdienen. Aber wenn das jeder weiß, wieso kann es dann sein, daß diese Leute auch noch derart bejubelt werden für das, was sie (vorgeblich) tun, also z.B. ein low carb Leben führen und knapp bekleidet Algensmoothies schlürfen und so tun, als wären die lecker? Vielleicht ist das auch eine Altersfrage. Vielleicht bin ich zu alt und habe zuviel Lebenserfahrung, um mir vorgaukeln zu lassen, das wäre eine echt gute Idee (in dem Fall z.B. Low Carb). Ich weiß es nicht. Mir kommt das sehr merkwürdig vor. Umso merkwürdiger, weil es künstlich ist und jeder weiß, daß es künstlich ist, weil aber trotzdem so getan wird, als wäre es das nicht. Hm. Besonders seltsam finde ich dann auch, wenn mir Küken von 22 Jahren DAS Rezept für ein erfolgreiches Leben verkaufen wollen, sofern ich halt ihren kostenpflichtigen Kurs buche (also, damit SIE erfolgreich sind). Herrje, erfolgreich zu sein, ist doch kein Hexenwerk. Stelle einen Plan auf, skippe alle Ausreden und zieh es durch. Damit kann man Geld verdienen? Vielleicht bin ich ja auch schön blöd, daß ich dafür jetzt nix kassiert habe…

 

Rückblick + Ausblick

Ich habe bei einigen Bloggern Rückblicke auf’s alte und Pläne für’s neue Jahr gelesen, darum dachte ich, ich schreibe auch mal sowas in der Art.

Über 2018 dachte ich, daß es ein hartes, aber gutes Jahr wird, und das stimmt. Ich hatte leider sehr viel Streß mit der großen Hausrenovierung, was dazu führte, daß ich allgemein mehr aß und daher nicht weiter abnahm. Doof. Doch das, was die Renovierung an meiner Wohnsituation verändert hat, liebe ich sehr. Und das Gewicht gehalten habe ich immerhin auch.

Ich war im Mai zwei Wochen in Spanien unterwegs und habe da eine weitreichende Entscheidung getroffen, die ich auch direkt umgesetzt habe. Das fühlt sich immer noch komisch an, weil es eine Kopfentscheidung war, der das Gefühl nur zögerlich folgte. Aber ist ok. Für den September war eigentlich eine Reise nach Amsterdam geplant, die mein Mann und ich aus schierer Unlust storniert haben. Dafür waren wir zu dritt mit Kind und Kegel in Bayern, was wirklich sehr schön war. Und heiß wie Hölle. Überhaupt, dieses Wüstenjahr hat mich sehr viel Kraft gekostet, durch die Hitze und Dauergeräusche im Haus wegen Klimaanlage und Ventilator und bla.

2018 sind viele Symptome, die mit Asperger verknüpft sind, richtig heftig geworden. Ich toleriere Menschen zum Teil überhaupt nicht. Gerade im Straßenverkehr zeigt sich das extrem (aber ich glaube, Karlsruhe und der dazugehörige Landkreis haben den bundesweit größten prozentualen Anteil an absoluten Vollpfosten – schneit es beispielsweise im Schwarzwald, kriechen dieselben Deppen, die sonst auf einer 70er-Strecke 110 fahren, plötzlich mit 40 dahin. Der allgemeine Sicherheitsabstand beträgt hier im Durchschnitt sieben Meter oder weniger, auch auf der Autobahn. Dann haben wir hier auch sehr viele sehr dämliche Radfahrer, die zwar von den Autofahrern einen Schulterblick verlangen, ihn selbst aber nicht beherrschen (oder andere simple Verkehrsregeln wie an einem Stopschild halten oder beim Abbiegen ein Handzeichen geben). Wenn ich mir die ganzen Idioten angucke, denke ich immer, daß es mir persönlich zu unsicher wäre, nur deswegen heil daheim anzukommen, weil andere mir das Denken und Handeln abnehmen, aber das ist hier im Landkreis völlig normal – allerdings sterben hier auch recht viele Leute, weil sie statt auf den Verkehr auf ihr Handy achten – ist vielleicht eine neue Art natürlicher Selektion). Tja, also, wie man schon erkennt, kann ich Menschen eigentlich immer weniger ertragen, und das war jetzt nur mal ein sehr kleiner Rant über eine Gruppe von Menschen.

Auch weil der Druck durch die durch den Asperger bedingten Probleme immer größer wird, ist mein erster Plan für 2019, endlich eine offizielle Diagnose machen zu lassen. Wenn ich die habe, kann ich nämlich Hilfen für Menschen mit Asperger in Anspruch nehmen wie etwa Ergotherapie, um eine etwas höhere Streßtoleranz im Umgang mit Menschen zu erlernen. Für mich persönlich reicht die Einschätzung meiner Therapeutin, aber das reicht der Kasse eben nicht. Eine Klinik, die das ambulant macht, habe ich schon gefunden und kontaktiert. Hoffe, da geht es im Januar weiter.

Ansonsten möchte ich 2019 weiter abnehmen und nicht nur mein Gewicht halten. Darüber schrieb ich ja schon. Ich werde auch weiterhin zweimal die Woche schwimmen gehen, muß aber genauer auf meine Kalorienzufuhr achten. Da mache ich mir auch nichts vor, das wird immer für mich wichtig bleiben.

Spanisch werde ich auch weiterführen. Ich habe inzwischen das Niveau C1 und kann mich fließend verständigen, möchte aber erreichen, daß das alles noch flüssiger, spontaner und authentischer wird und ein höheres Niveau erreicht, also eher Richtung akademische Ausdrucksweise. Ob ich mit Italienisch weitermachen soll, weiß ich immer noch nicht. Da bin ich sehr hin- und hergerissen. Italienisch ist für mich nicht so spannend wie Spanisch und irgendwie fehlt mir die Zeit, zwei Sprachen derart obsessiv zu lernen wie ich das seit 2016 mit Spanisch mache. Hm.

Im Haus wird es auch weitergehen. Der eine Flur muß noch gestrichen werden, der andere ist unser Problemfall und braucht eigentlich eine Dämmung. Mal sehen. Mein Bad muß neu tapeziert, zum Teil gefliest und dann gestrichen werden. Das Wohnzimmer braucht einen neuen Anstrich. Naja, an Projekten mangelt es nicht 🙂

Im Mai werde ich nach Paris reisen und im September/Oktober nach Spanien. Eigentlich wollte ich nicht wieder im Baskenland Urlaub machen, aber sechs Tage werden wir nun dort sein, bevor wir nach Asturien weiterfahren. Bin gespannt auf neue Orte und freue mich, bereits Bekanntes wiederzusehen wie z.B. den botanischen Garten in Gijón.

Alles in allem habe ich für 2019 bisher kein vorherrschendes Gefühl entwickelt. Scheint vielleicht ein neutrales Jahr zu werden.

 

WochenendRückblick #81

[Wetter] Sonnig und recht warm.

[Gemacht] Samstag waren wir einkaufen, abends haben wir gekocht und einen Film mit dem Sohn zusammen geguckt.

Sonntag habe ich an der Übersetzung gearbeitet, für unseren Urlaub recherchiert und war später mit dem Mann ein bißchen raus. Nachmittags habe ich mir ein Kissen genäht, abends gekocht und danach waren wir schwimmen.

[Español] Nicht viel. Ein bißchen mit meiner Austauschfreundin gequatscht.

[Garten] Wir haben uns dazu entschieden, im Laufe des Juni noch vier Bäume anzupflanzen. Ansonsten hat der Mann die Terrasse eingelassen.

[Gesportelt] 2000 m geschwommen.

[Gehört] A Perfect Circle.

[Gelesen] Immer noch „Fikken?“.

[Gesehen] Black Books. Indoor Survival Videos. Coco.

[Gegessen] Ein feines veganes Eis (Pfirsich und Schoki). Ansonsten nur die Plansachen.

[Gekauft] Obst, Gemüse, Brot.

[Ausblick auf die nächste Woche] Die letzte Woche vorm Urlaub. Ich habe Logopädie, ein Date und ziemlich viel zu tun…

Filme, Filme, Musik

Ich war in den letzten Wochen ziemlich oft im Kino. Ich habe damit erst wieder vor ca. einem Jahr angefangen, nach einer etwa 15jährigen Kinopause. Mitte der 90er, als mein Mann und ich uns kennenlernten, waren wir jede Woche einmal (oder mehrmals) im Kino. Das war unser gemeinsames Hobby. Also, eins von mehreren. Ich glaube, das haben wir jetzt wiederentdeckt. Und ich gehe jetzt auch allein ins Kino, wenn ich einen Film sehen will, der ihn nicht interessiert. Meistens Horror oder Psychokram. Die richtig harten Splatter- und Gorefilme werden gar nicht mehr in der Menge produziert wie noch vor fünf oder zehn Jahren und die meisten davon landen gleich gar nicht im Kino. Dabei finde ich diesen Trend mit dem Herunterschrauben der Jugendfreigabe echt bedenklich. Lethal Weapon ist bis heute ab 18 (weil niemand eine Neueinstufung beantragt). Filme wie Killer’s Bodyguard oder der Hobbit Teil 3 sind ab 16 bzw. 12. Was muß man heute zeigen, damit ein Film ab 18 ist? Das ist schon sehr interessant, was Geld an dieser Stelle bewegt. Auf die Einstufung der FSK kann man sich als Eltern heute nicht mehr verlassen. Vieles, was für meinen Sohn freigegeben ist, finde ich grenzwertig. Hobbit 3 zum Beispiel. Die Kids heute werden vom echten Leben effektiv ferngehalten und machen großteil Retortenerfahrungen, sollen dann aber damit umgehen können, wenn ihnen in einem Film realistisch gezeigt wird, wie jemandem der Kopf weggeschossen wird. WTF. Naja.

Ich habe neulich Winchester gesehen. Ich fand es überhaupt interessant, daß es solange gedauert hat, daß mal ein Film über das Winchesteranwesen und die Witwe gedreht wurde. Mir hat der Film insofern ganz gut gefallen, als daß ich das Setting und auch die Besetzung toll fand. Die Story war ein bißchen durchschnittlich. Halt Geister, die ihre Ruhe erst noch finden müssen.

Die Woche war ich nun in Ghostland. Den fand ich super, auch wenn er mal wieder die Frage aufwarf, was ein Film noch bieten muß außer Titten, Ärsche, explizite Gewalt und Tötungsszenen, um ab 18 zu sein, chrchr. Die Story fand ich gruselig, die Umsetzung auch, weil Fragen offen blieben. Am besten hat mir der Film aber aus psychologischer Sicht gefallen, weil er Dissoziation thematisiert. Wer sich für sowas interessiert, wird ihn bestimmt mögen.

Dann ist mir jetzt aufgefallen, daß ich eigentlich seit etwa 2000 dieselbe Musik höre. Ich kaufe mir superselten neue Musik. Dabei bin ich nur wenigen Bands echt treu, allen voran Tool (auf deren neues Album ja schon alle seit Ewigkeiten warten) und A Perfect Circle. Als angekündigt wurde, daß Letztere im April ein neues Album herausbringen würde, habe ich das sofort gekauft, ohne auch nur einen Song zur Probe zu hören. Das würde ich ansonsten wohl nur noch bei Nick Cave tun. Von vielen Bands höre ich seit zwanzig Jahren immer wieder dieselben Songs, aber keine neueren, weil sie mir nicht mehr gefallen (Katatonia, Diary Of Dreams, U2, Dead Can Dance, Metallica, Dark Tranquillity und x andere). Ich frage mich, ob das daran liegt, daß die Musik sich verändert hat (oder das Gefühl, das sie transportiert), oder ob das nur ein autismustypisches Anhaften an Gewohnheiten ist. Für mich ist es total schwer, neue Musik oder Bands zu entdecken, weil ich das meiste völlig vernachlässigbar finde. Oder mir gefällt mal ein einziges Lied (wie von Röyksopp oder Juan Pardo oder zig anderen), aber nicht ein ganzes Album. Ich bin auch nicht besonders tolerant, was Genre, Texte und Instrumente angeht. Hip Hop oder dieser ganze „Sprechscheiß“ gehen gar nicht, ebensowenig Flöten, Mittelalter- oder Dudelsackgehopse, Chart-Abfall, Easy Listening, herzzerreißende Liebeslieder, kreischiges Blackmetalgeklöppel und vieles mehr. Ich bin da echt absolut intolerant. Allerdings höre ich Musik auch immer nur aktiv, weil ich kein Hintergrundgedudel ertrage. Nicht mal im Auto. Entweder ich höre es oder ich lasse es.

Mir fällt gerade auf, wie lange ich damit gehadert habe, daß ich ja nicht so intolerant sein sollte, weil „sich das nicht so gehört“. Es war echt ein Kraftakt, zu versuchen, offen zu wirken, und ich finde es ganz entspannend, jetzt zu wissen, daß mein Gehirn eben so funktioniert und daß ich daher so bin. Scheißintolerant und zufrieden damit 🙂

WochenendRückblick #73

[Wetter] Grau, soweit ich weiß.

[Gemacht] Ich habe dieses Wochenende komplett flachgelegen wegen Grippe. Muß so eine Art Godzilla-Mutation sein. Quasi nebenher habe ich mich durch eine Tüte Hustenbonbons gelutscht, meine Watchlist abgearbeitet (und wieder aufgefüllt) und….äh….ich glaube, das war’s.

[Español] Habe ich tatsächlich ein bißchen gemacht. Habe ein paar Seiten gelesen, ein paar Videos geguckt und ein bißchen getextet.

[Garten] Winterpause.

[Gesportelt] Ja! Vom Sofa aufstehen. Ins Bett gehen. Und das allgemein sehr beliebte: Taschentücher in den Müll bringen.

[Gehört] Die Dr3i. Und die drei Fragezeichen. A Perfect Circle.

[Gelesen] Hier und da ein bißchen.

[Gesehen] Ach Du Schande. Viel zuviel. Indiana Jones (liebe ich immer wieder). Ghost in the Shell (grottig!). Sabotage (ging so). The Wave (ich mag es, wenn Katastrophen hereinbrechen^^). Warrior’s Gate (war nett). Mir ist dabei aufgefallen, daß mir eigentlich nur brutales Horrorzeug ab 18 und Kinderfilme empfohlen werden…

[Gegessen] Nichts mit Geschmack. Ich hatte Pappe mit Brot, Pappe mit Reis, Pappe am Spieß mit Soße. Und heute Pappe mit Kartoffeln.

[Gekauft] Mal wieder eine neue Matratze. Das ist ein Dauerbrenner bei mir. Jedes Jahr rauche ich eine durch.

[Ausblick auf die nächste Woche] Grippe, die Rückkehr.

JahresRückblick 2017

Auch dieses Jahr mache ich meinen JahresRückblick…

[Ich selbst] Mir kommt es so vor, daß man bei manchen Jahren schon im Voraus erspüren kann, daß sie nicht richtig rund laufen werden. 2017 war für mich so ein Jahr, und leider hatte ich mit meiner Vorahnung recht. Das Jahr war nicht durchgängig schlecht, aber es gab einige echt miese Dinge – allerdings auch ein paar sehr schöne. Das Schönste waren für mich die Reisen nach Galizien und Paris, bei denen ich entdecken durfte, daß meine Kraft mich sehr weit zu tragen vermag. Diese Reisen haben mich beflügelt, ab sofort in Hinblick auf Urlaubsziele größer zu träumen, weil ich mir jetzt auch Flugreisen zutrauen würde. Es ist alles eine Frage der Organisation und der Kommunikation, und Ziele wie Peru und Chile klingen jetzt nicht mehr so unrealistisch wie zuvor. Meine Welt ist wieder ein Stück größer geworden, und das fühlt sich gut an.

[Gesundheit] Ging so. Anfang des Jahres hatte ich eine Zahnbehandlung, die leider schiefgelaufen ist. In der Folge haben sich meine Zähne verschoben und alles mußte nochmal gemacht werden. Im Frühjahr mußte ich dann zu einer Untersuchung ins Krankenhaus, deren Ergebnis lautet: ich habe eine chronische Krankheit, die sehr Scheiße verlaufen kann. Daher mußte ich meine Ernährung umstellen und versuche seither, mein Gewicht zu reduzieren. Relativ erfolgreich – in 2017 habe ich rund 14 kg verloren. Etwa 20 sollen noch runter. Leider heißt das nicht, daß diese Krankheit nicht jederzeit richtig böse werden kann, aber senkt zumindest ein wenig das Risiko. Im Frühjahr habe ich mir auch die Augen lasern lassen. Leider war diese OP nicht auf Anhieb erfolgreich, so daß ich weiß, daß eine weitere OP nötig sein wird, sobald meine Augen sich stabilisiert haben. Immerhin kann ich schon ohne Brille gucken. Und leider haben mein Schuhmacher und ich zwar dafür sorgen können, daß die Schuhe, die er für mich seit sechs Jahren baut, besser werden, aber richtig zufrieden bin ich noch immer nicht. Ansonsten war meine Gesundheit aber stabil und ich habe durch den Sport viel weniger oft Rückenschmerzen oder Hexenschuß als zuvor. Erkältet war ich nur einmal.

[Kreativität] Das Kreativste, das ich 2017 gemacht habe, war, ein Reisetagebuch zu führen. Ich hatte mir im Vorfeld bei YouTube allerlei Tutorials angeguckt und mir dann Masking-Tape, Sticker, fancy Glitzerstifte und allerlei anderen Krempel eingepackt, nur um festzustellen, daß das für mich nicht funktioniert. Papier, schwarzer Stift und ein paar Goodies von unterwegs wie Postkarten reichen mir völlig 🙂

[Spiritualität] Ich bin in diesem Jahr den Jakobsweg gegangen/gefahren. Ich war in diesem Jahr an mehreren wichtigen Pilgerorten wie Santiago de Compostela und Lourdes. Und ich fühle mich so unspirituell wie noch nie (ich glaube, das schreibe ich inzwischen jedes Jahr).

[Intellektualität] Gelernt habe ich richtig viel, vor allem Spanisch. In den insgesamt 15 Monaten Lernzeit habe ich es geschafft, daß ich praktisch alle Texte (außer total fachspezifisches Zeug) lesen und verstehen kann und ich kann auch sehr viel von dem verstehen, was gesagt wird. Mit meiner schriftlichen Ausdrucksfähigkeit bin ich für meinen jetzigen Lernstand zufrieden. Mündlich hapert es noch, aber das liegt an den mangelnden Gelegenheiten, Spanisch zu sprechen. Ich träume von einem Sprachurlaub…

[Konsum] Das meiste Geld habe ich für meine Augen-OP bezahlt, ansonsten war ich sehr gemäßigt. Im Herbst habe ich mir zwei, drei Oberteile gekauft, einfach weil ich reinpaßte und sie mir gefielen 🙂

[Essen und Trinken] Auch gemäßigt, am liebsten jede Menge Gemüse und Obst. Gelegentlich habe ich mir eine Currywurst extrascharf mit Pommes gegönnt. Ich habe das erste Mal Paella gekocht und eine absolut grauenerregende Crema Catalan verbockt *gacker*

[Zum ersten Mal gemacht] Den Jakobsweg gegangen. Dem Apostel in Santiago meine Hände auf die Schultern gelegt. Das „Ende der Welt“ gesehen. Mit jemandem Spanisch geredet. Tandempartner gefunden. Muscheln probiert. Zum ersten Mal seit vielen Jahren ohne Brille geguckt. In Lourdes Grottenwasser abgezapft. Über den San Bernadino Pass gefahren. Ein bißchen Türkisch gelernt.

[Leider nicht gemacht] Hm, da fällt mir nichts ein. Das, was ich tun wollte, habe ich getan.

[Alben und Songs des Jahres] Achtung Baby von U2 (seit 1992 immer wieder). O Camiño das Mans Valeiras von Sangre de Muérdago. „Wreath of Barbs“ von Wumpscut. „Thyme“ von Sonne Hagal.

[Lieblingsorte] Santiago de Compostela, weil diese Stadt einfach wunderbar ist. Montesquieue-Volvestre – der Ort, an den ich nicht wollte und von dem ich mich nur ganz schwer wieder trennen konnte, weil er Balsam für die wunde Seele war. Paris und dort im Speziellen die Stufen vor Sacre Cœur. Das Schwimmbad. Mein zerknautschter Lieblingssessel daheim mit meiner Mieze auf dem Schoß.

[Drei besondere Highlights] Meine Reisen. Spanisch. Schwimmen.

[Drei Tiefpunkte] Krankenhaus. Diagnose. Unsicherheit.

[Drei Pläne für’s neue Jahr] Zwei Reisen. Spanisch weiterlernen. Weiter fitter und schlanker werden.

[Erkenntnis des Jahres] Ich habe nicht in der Hand, wie lange ich lebe, aber ich kann entscheiden, wie ich diese Zeit nutze.

[2017 in wenigen Worten] Lebensverändernd und fordernd.

Meine zehn Lieblingsdinge 2017

  • Pentel EnerGel Liquid Gel Ink Stifte in Türkis, Schwarz, Blau, Violett und Orange. Ich verwende die unterschiedlichen Farben für unterschiedliche Sachen, z.B. Türkis und Schwarz für Vokabeln, Orange für tägliche Aufgaben etc.
  • mein Fauxdori-Ledertagebuch. Ich hatte mir eins für den Jakobsweg gekauft, das drei Einlegeheftchen enthielt. Das dritte davon wurde erst in Paris voll. Ich habe dann festgestellt, daß die original Midori-Nachfüllheftchen teurer wären, als wenn ich mir ein neues Buch samt der Heftchen bestellen würde – also habe ich das gemacht, denn das Papier ist echt super
  • Stiftemäppchen von Mr. Wonderful. Habe ich mir in Gijón gekauft.

  • meine Ray-Ban-Sonnenbrille. Nach der Laser-OP kann ich endlich wieder die Sonnenbrillen tragen, die mir gefallen 🙂
  • Duschgels und Handwaschgel von Petit Marseillais. Habe ich in Montesquieue-Volvestre kennengelernt und seither immer benutzt. Besonders mag ich die Handwaschlotion „Savon au lait“. Beamt mich sofort zurück an diesen wunderbaren Ort
  • das Buch „Demystifying the Spanish Subjunctive“ von Gordon und Cynthia Smith-Durán. Ich mag alles an diesem Buch: sein Format, seinen Aufbau, das Gefühl, als würde man mit Gordon an einem Tisch sitzen und er würde einem alles in seiner gewohnt ruhigen Art erklären.

  • die Schale steht stellvertretend für die Schalen und Tassen, die ich mir in einer kleinen Artisan-Töpferei in Straßburg gekauft habe
  • meine Chlorbrille von Speedo.
  • eine verbeulte Dose. In Galizien wollte ich mir Paella-Gewürz kaufen, das in diesen Dosen angeboten wurde. Drei Päckchen Gewürz, also vielleicht 15 g, hätten drin sein sollen. Leider sah ich erst sehr viel später daheim, daß jemand das Plastiksiegel aufgeschlitzt und die Päckchen entnommen hatte. Die Dose benutze ich jetzt, um in meinem Rucksack die kleinen Dinge zu verstauen, die sonst nur durcheinanderfallen
  • Karteikarten. Ich kaufe die im 2000er-Pack und verwende sie für Vokabeln und Phrasen, aber inzwischen auch für to-do-Notizen

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