Gelesene Bücher im Juni 2023

  • Michael Tietz: Apfeldiebe. Roman, als e-book gekauft. Fünf Jungen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, werden beim Spielen verschüttet. Während sie versuchen, sich selbst zu befreien, verändert sich allmählich die Dynamik innerhalb der Gruppe, während einer von ihnen langsam abdriftet und andere in sich ungeahnte Kräfte entdecken. Sehr spannend geschrieben, hat mich gut unterhalten. 4/5.
  • Lauren Smith: Die Lady und der Lakai. Geschenkt bekommen. Ich lese ja eigentlich keine Schundromane, aber mit den ganzen Schmerzmitteln wegen des Hexenschusses habe ich mir das mal gegeben. Superdumm und saukomisch! Hat mich prächtig unterhalten und ich mußte viel lachen, aber trotzdem gebe ich nur 1/5.
  • Jeffery Deaver: Der Giftzeichner (Lincoln Rhyme 11). Thriller, vor Jahren gekauft. In NYC werden Menschen mit giftiger Tinte zu Tode tätowiert, während der Uhrmacher im Gefängnis stirbt. Natürlich sind diese Vorkommnisse miteinander verquickt. Wie man es von Deaver gewohnt ist, müssen Rhyme und Sachs einen verschachtelten Fall lösen und einer aus dem Ermittlerteam kommt diesmal nur knapp mit heiler Haut davon… 4,5/5.
  • Ali Foxon: Setz Dich unter einem Baum und zeichne! Sachbuch, Bibliothek. Das Buch hält genau das, was der Titel verspricht. Ich bezweifle allerdings, daß Foxon das Rad neu erfindet und die ganzen woken Ausführungen zu Klimawandel und Rassismus hätte ich auch nicht gebraucht. 2/5.
  • James Patterson: Ali Cross 3 – The Secret Detective. Jugendroman, Bibliothek. Ali Cross und sein Freund Gabe belauschen den Polizeifunk und begeben sich dann an Tatorte, um zu „helfen“. Das andere Thema des Buches, weiße Cops sind alle Verbrecher und töten schwarze Bürger, ist wahrscheinlich für US-Amerikaner aktueller als für mich. Ich fand das Buch total langweilig, auch weil es keinen echten Plot hatte. 1/5.
  • Wolf-Dieter Storl: Wir sind Geschöpfe des Waldes. Sachbuch, aus der Bibliothek. Mein erster Storl seit vielen Jahren. Viel Neues hat er nicht zu berichten, weiß aber mit einer Mischung aus Fakten und Esoterik zu unterhalten. 3,5/5.
  • Stefan Ahnhem: Und morgen Du. Thriller, Bibliothek. Teil 1 der Fabian-Risk-Reihe. Risk zieht mit seiner Familie von Stockholm nach Helsingborg, wo direkt eine Mordserie losgeht – und zwar an seinen alten Klassenkameraden. Risk, der als supercleverer Ermittler beschrieben wird, kann leider weder geradeaus denken noch verantwortlich handeln. So bringt er mit seinen Alleingängen ständig sich selbst und andere in Gefahr. Man packt sich als Leser unweigerlich an den Kopf, wenn es heißt, Mutter und Tochter fahren nach Stockholm, lassen Risk im Krankenhaus zurück und den 14-jährigen Sohn der Familie einfach mal ein paar Tage allein daheim, während ein Täter frei rumläuft, der es auf Risk und eben seine Familie abgesehen hat. Mhm, ist klar. Ich wünschte, mehr superclevere Autoren würden mal wirklich clevere Kriminalisten erfinden und nicht nur behaupten, ihre dumpfen Figuren seien to-tal intelligent… Voller Klischees und 300 Seiten zu lang. Totlangweilig. 1/5.

Gelesene Bücher im Mai 2023

  • J.R.R. Tolkien: De Hobbit. Roman, gebraucht gekauft. Das war das erste Buch von Tolkien, das mein Mann und ich uns gegenseitig auf Niederländisch vorgelesen haben. Die Sprache war schon sehr anders als die der Harry-Potter-Reihe, aber nach ein paar Kapiteln hat es gut geklappt. 4/5.
  • Angela Sommer-Bodenburg: Der kleine Vampir 1-3. Kinderbücher, aus dem Bücherschrank. Als Kind habe ich diese Reihe nicht gern gemocht und ich hätte sie mir auch nicht gekauft. Beim Lesen jetzt entdecke ich auch wieder, was mir nicht gefallen hat, daher wildere ich die Bücher wieder aus. 2,5/5.
  • James Patterson: Ali Cross 2 – Liker Father Like Son. Jugendkrimi, aus der Bibliothek. Im zweiten Teil der Reihe hat sich Ali in den Kopf gesetzt, herauszufinden, wer auf das Mädchen geschossen hat, in das er verliebt ist. Die ganze Cross-Familie und Alis Freunde sind natürlich wieder mit von der Partie. Diesmal hat mich das Buch leider nicht so gut unterhalten, war ein wenig langweilig. 2,5/5.
  • Christoph Elbern: Tödlicher Schlaf (Carl-Jakob Melcher Teil 2). Krimi, geschenkt bekommen. Im zweiten Teil der Reihe wird CJs Cousine Agatha, die auf Hamburg-Besuch ist, ermordet und CJ gilt als tatverdächtig. Zudem wird auch noch sein an der Schlafkrankheit erkrankter Schulfreund getötet, der in Afrika zusammen mit Robert Koch geforscht hat. Den ersten Band fand ich interessanter, hier wirkten viele Passagen eher lustlos runtergeschrieben. 2,5/5.
  • Felix Scheinberger. Drainting. Sachbuch, Bibliothek. Drainting bezeichnet die Mischung aus Drawing und Painting, die Scheinberger in diesem Buch darlegt. Eigentlich nicht viel Neues, aber dennoch inspirierend. 3/5.
  • J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe, Band 1. Vor 1000 Jahren gekauft. Mal wieder gelesen, diesmal auf Deutsch. 5/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Auch vor langer Zeit gekauft und mal wieder auf Deutsch gelesen. 5/5.

Gelesene Bücher im April 2023

  • Wolf Serno: Die Hitzkammer. Historischer Roman, aus der Bibliothek. Lapidius, seines Zeichens Alchimist, will eine der Hexerei und des Mords angeklagten jungen Frau helfen, ihre Syphilis auszukurieren und gleichzeitig ihre Unschuld beweisen. Solide und unterhaltsam. 3/5.
  • Catalina Ferrera: Spanische Delikatessen. Krimi, aus der Bibliothek. In einem Delikatessengeschäft in Barcelona taucht ein Schinken auf, der mit „100% Menschenfleisch“ gekennzeichnet ist. Karl Lindberg, ein Deutscher irischer Abstammung, hilft seinem Schwager Alex als Praktikant bei den Ermittlungen. Ein klassischer Thriller mit Wohlfühleffekt (wegen Barcelona und der netten Familie Lindberg). 3,5/5.
  • Felix Scheinberger: Wasserfarbe für Gestalter. Sachbuch, Bibliothek. Habe ich selbst mal gehabt, doch ich hatte es verschenkt. Es jetzt nochmal zu lesen, war sehr lehrreich. Ein tolles Buch! 4,5/5.
  • Diana Meier-Soriat: Sketch Your Day. Sachbuch, Bibliothek. Die Autorin zeigt anhand vieler Beispiele, wie man Sketchnotes anfertigen und welche Dinge man im Alltag als Inspirationsquellen dafür nutzen kann. Eigentlich ein schönes Buch, für mich aber viel zu perfekt (obwohl immer betont wird, daß es nicht perfekt sein muß). 3,5/5.
  • Ute Pluntke: Sketch Your Day Challenges. Sachbuch, Bibliothek. Nach der Einführung, wo das Material und die Idee an sich vorgestellt werden, stellt Pluntke ihren Lesern mehrere Challenges (z.B. Sketch you groceries) und zeigt auch direkt, wie man diese umsetzen könnte. Auch ein schönes Buch. 3,5/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de relieken van de dood. Roman, gebraucht gekauft. Jetzt haben mein Mann und ich tatsächlich die ganze HP-Reihe auf Niederländisch gelesen, yay! Muß allerdings sagen, daß der siebte Teil nach wie vor nicht so mein Liebling ist. 3,5/5.
  • Klaus Meier-Pauken: Urban Sketching step by step. Sachbuch, Bibliothek. Sachkundig, teilweise sehr theoretisch und einschüchternd perfekt, so würde ich das Buch beschreiben. Mich hätte es keinesfalls dazu inspiriert, mir einfach einen Stift zu schnappen und loszulegen, dabei ist doch gerade Urban Sketching eine inclusive und sehr offene Kunstform. 3/5.
  • Chris Carter: Blutige Stufen. Thriller, aus der Bibliothek. In diesem 12. Fall müssen Hunter und Garcia einen Mörder jagen, der seine Opfer auf sehr bizarre Weisen tötet. Hat mich total gelangweilt, weil der ganze Plot nach Schema F gestrickt und daher völlig vorhersehbar war. 2/5.
  • Heinz Strunk: Der goldene Handschuh. Roman, Bibliothek. In den 70ern hat der alkoholkranke Fritz Honka in Hamburg vier Frauen ermordet. Warum der Autor diese Geschichte mit der von einer heruntergekommenen Reederfamilie verquickt, hat sich mir nicht erschlossen, jedenfalls war das Buch dadurch teilweise sehr zäh zu lesen. 3/5.
  • Ottessa Moshfegh: Lapvona. Roman, aus der Bibliothek. Dieses Buch habe ich auf Englisch gelesen. Im fiktiven mittelalterlichen Land Lapvona sind alle Leute dumm und verwahrlost. Das war’s. Davon handelt das Buch. Ich habe keine Ahnung, warum ich dieses Jahr so viele Schrottbücher erwische. 1/5.
  • Pons (Hg.): La última fiesta de Cardeña. Kurzgeschichtensammlung, aus der Bibliothek. In 20 Kurzgeschichten reist der Leser quer durch Spanien. Nettes Buch. 3/5.
  • James Patterson: Morgen, Kinder, wird’s was geben. Thriller, gebraucht gekauft. Zwei Kinder werden aus einer Privatschule entführt. Alex Cross und seine Kollegen machen sich auf die Suche nach den Tätern. Kannte ich schon, hat mich aber wieder gut unterhalten. 3/5.
  • Danny Gregory: Kunst vorm Frühstück. Sachbuch, aus der Bibliothek. Danny Gregory, Gründer der Sketchbook Skool, versucht mit seinem Buch, auch Leute zum Zeichnen zu inspirieren, die davon überzeugt sind, nicht malen zu können. Entsprechend barrierefrei sind seine Übungen. Gefällt mir total gut. 5/5.

Gelesene Bücher im März 2023

  • Chang Kuo-li: Der grillende Killer. Thriller, aus der Bibliothek. Alex, ein Scharfschütze des taiwanischen Militärs, erschießt in Rom einen Mann und wird daraufhin selbst gejagt. Er reist quer durch Osteuropa und kehrt anschließend nach Taiwan zurück, um herauszufinden, wer ihn tot sehen will. Parallel dazu ermittelt Kommissar Wu in Taiwan und findet etwas über eine höchst brisante „Familie“ heraus… Unterhaltsam geschrieben, aber Alex, der stir-fry-Killer (schlechte Übersetzung des Titels), bleibt seltsam konturlos. 4/5.
  • Shigenori Chikamatsu: Stories From A Tearoom Window. Sachbuch/Anthologie, aus der Bibliothek. Was für ein weirdes, kleines Büchlein! Im 17. Jahrhundert hat der Soldat Shigenori Anekdoten rund um die japanische Teezeremonie gesammelt, welche zum ersten Mal 1804 veröffentlicht, aber erst 1978 ins Englische übersetzt wurden. Es sind eigentlich auch keine echten Geschichten oder Anekdoten, sondern eher etwas verschroben wirkende Anmerkungen darüber, wer jetzt was mit seinen Teetassen und -kannen, seinen Bambusvasen oder seinem Gartenbesen gemacht hat. 2/5.
  • James Patterson: Ali Cross (Teil 1 der Serie). Jugendkrimi, aus der Bibliothek. Ali Cross, der jüngste Sprößling von Alex Cross, sucht einen Freund, der seit einigen Tagen verschwunden ist. Wie er es von seinem Vater kennt, geht er die Ermittlungen systematisch an und erhält sogar Unterstützung von Freunden und Familie. Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und habe es sehr genossen. Die Alex-Cross-Reihe von Patterson mag ich sehr und es ist einfach nett, mal wieder in dieser Welt unterwegs zu sein. 3,5/5.
  • Hideo Yokoyama: 50. Roman, aus der Bibliothek. Der Polizist Kaji tötet seine Frau auf deren Wunsch hin und stellt sich danach seinen ehemaligen Kollegen. Daß er die Tötung vollzogen hat, steht außer Frage, aber was hat er an den zwei Tagen danach gemacht? Ich fand den Roman rückblickend etwas zäh und hätte ihn, wenn mir jemand die Auflösung vorher genannt hätte, gar nicht gelesen, denn der Autor ergeht sich erschöpfend über die japanische Bürokratie. War nicht so mein Fall. 3/5.
  • Ulrich Haag: Tod einer Politesse. Krimi, gekauft. Und zwar 1996 bei einer Lesung in einer Buchhandlung in Wuppertal 🙂 In Aachen werden mehrere Politessen angegriffen, eine von ihnen stirbt. Ein klassischer Ermittlerkrimi mit einer schlüssigen Auflösung. Schlimm, wenn man NRW-Heimweh hat 🙂 3/5.
  • John Steinbeck: Früchte des Zorns. Roman, aus der Bibliothek. Eine Familie aus Oklahoma wird in den 1930ern von ihrem Land vertrieben und versucht, nach Kalifornien zu gelangen, um dort zu arbeiten, scheitert jedoch. Wenn man sich mal so richtig schöne Depressionen anlachen will, ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen. 3/5.
  • Tess Gerritsen: Grabkammer. Roman, aus der Bibliothek. In einem Museum in Boston wird in der Sammlung eine bisher nicht erfaßte Mumie entdeckt, doch das ist nicht der einzige grausige Fund… Ich glaube, vor vielen Jahren war das mein erstes Buch, das ich von Gerritsen gelesen habe, und ich liebe es noch immer. 4,5/5.
  • Michiko, Kaiserin von Japan: Nur eine kleine Maulbeere, aber sie wog schwer. Gedichte, aus der Bibliothek. Die meisten Gedichte finde ich richtig schlecht und überflüssig und diese hier leider auch. 1/5.
  • Yrsa Sigurdardóttir: Schnee. Mystery-Thriller, geschenkt bekommen. Mystery ist ja eigentlich so gar nicht mein Genre, aber die Dosis in diesem Thriller stimmt. Vier Freunde begleiten einen Geologen in die eisige Wildnis Islands und kehren nicht zurück. Ein Mitarbeiter der Küstenwache hat merkwürdige Erscheinungen. Geschickt verknüpft die Autorin diese beiden Stränge miteinander und bringt das Ganze zu einem guten Abschluß. Spannend und interessant. 4/5.
  • Keigo Higashino: Kleine Wunder um Mitternacht. Roman, aus der Bibliothek. Drei junge Männer kommen von einem Raub und beschließen, die Nacht in einem verlassenen Laden abzuwarten. Dort erhalten sie Briefe aus der Vergangenheit und beeinflussen letztlich die Leben vieler Menschen, die irgendwie miteinander verknüpft sind. Hätte ich gewußt, daß das Buch eine Zeitreisegeschichte ist, hätte ich es nicht gelesen. Ich hasse Zeitreisegeschwurbel 🙁 2,5/5.
  • Sue Hiepler: Urban Watercolor Journey. Sachbuch, aus der Bibliothek. Ein Buch voller Ideen und Anleitungen zum Sketchen. Sehr nett gemacht. 4/5.

Gelesene Bücher im Februar 2023

  • Amor Towles: Lincoln Highway. Roman, aus der Bibliothek. 1954: nach dem Tod seines Vaters wird der 18jährige Emmet vorzeitig aus der Jugendhaftanstalt entlassen, um sich um seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Billy zu kümmern. Die beiden wollen nach Kalifornien, um ihre Mutter zu suchen, die die Familie verlassen hat. Doch plötzlich stehen Duchess und Wolley vor der Tür, die ebenfalls in der Haftanstalt eingesessen haben. Sie wollen mit Emmets Wagen nach New York City und „leihen“ sich das Auto kurzerhand aus. Eine wilde Reise quer durch die USA beginnt, allerdings ist der Haupthandlungsort New York (fand ich etwas verwirrend). Das Buch ist wundervoll und hat alles, was man sich nur wünschen kann: eine spannende, aber nicht abwegige Handlung, liebenswerte Charaktere mit Tiefgang, Lustiges, Dramatisches und ein verdammt starkes Ende, das man nicht kommen sieht. Dafür gibt’s 5/5.
  • Jeffery Deaver: Der Todesspieler (Colter Shaw 1). Hörbuch, gekauft. Colter Shaw ist eine Art Kopfgeldjäger, der in den USA herumreist und von Belohnungen lebt, die auf das Auffinden vermißter Personen ausgesetzt sind. Sein erster Fall führt ihn in die Bay Area, wo Menschen zu Tode kommen, mit denen ein Täter ein Computerspiel nachstellt. Mann, selten habe ich mich bei einem Deaver derart gelangweilt! Es war so öde, daß meine Aufmerksamkeit immer wieder abgedriftet ist. Habe mich echt durchgequält und gebe daher nur 1/5. Ich bin diese superfitten, cleveren Helden, denen alles gelingt, so ein bißchen satt. Da ist mir ein Rhyme viel näher.
  • Gaby Breitenbach: Innenansichten dissoziierter Welten. Sachbuch, aus der Bibliothek. Breitenbach arbeitet seit vielen Jahren mit Menschen, die traumabedingte dissoziative Störungen wie DDNOS, DIS etc. haben und versucht mit diesem Buch im Grunde, Werbung für diese Patienten zu machen, die in der Traumatherapie leider immer noch nicht adäquat versorgt werden, weil sie als zu komplex und zu kompliziert gelten – oder gar als Lügner. Das Buch ist stark triggernd, sollte also mit Vorsicht genossen werden. Besonders gut hat mir gefallen, daß Breitenbach viele hilfreiche Tips für die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeut beschreibt. 5/5.
  • Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes. Roman, geschenkt bekommen. Daniel Sempere findet 1945 auf dem Friedhof der vergessenen Bücher ein Buch, das ihn fasziniert. Er beginnt, über den Autor Julián Carax Nachforschungen anzustellen, und ruft damit den brutalen Inspektor Fumero auf den Plan, der dem Autoren Rache geschworen hat. Mann, habe ich mich durch dieses Buch gequält. Zwei Monate habe ich dran hingelesen, und brauchte immer wieder lange Pausen. Mich nervt, wie stark die Geschichte konstruiert ist, und wie blöd sich die Figuren verhalten müssen, damit sie hineinpassen. Frauen verhalten sich stets passiv und lassen einfach alles mit sich passieren und leiden vor sich hin oder sterben, Männer sind entweder Gewalttäter oder werden Opfer von ebendiesen. Das Ganze zielt nur darauf ab, möglichst dramatisch, traurig und schmerzhaft zu sein. Dazu gibt es Hauptfiguren, die ich einfach widerlich und schmierig fand. Kann absolut nicht nachvollziehen, warum dieses Buch so ein Knaller ist und es derart gut bewertet wird. Von mir nur 1/5 und ein HURRA dafür, daß ich es endlich in den Bücherschrank stecken kann.
  • Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter. Roman, aus der Bibliothek. Laut Inhaltsangabe geht es in diesem Roman über einen Mann, dem seine Frau zu dick ist und der sie dafür mit psychischer Gewalt fertigmacht. Faktisch geht es um ein Ehepaar, das völlig unfähig ist, miteinander zu kommunizieren, vernünftige Entscheidungen zu treffen und gute Eltern zu sein. Erschwerend kommt hinzu, daß sich restlos alle anderen Figuren in diesem Werk als gleichgültig, dämlich oder einfach so nicht hilfreich erweisen. Warum der Roman als Patriarchatskritik hochgelobt wird und wieso ausgerechnet der Vater als Schuldiger ausgemacht wird, leuchtet mir nicht ein. Dazu kommt auch noch ein grottiges Korrektorat mit einer Million Orthographiefehlern. Na, zum Glück hatten wir ja die Rechtschreibreform, damit geht es doch gleich viel besser, nech? 1/5.
  • Patrick von Massow: Der Drache von Abeleya. Kinder-/Jugendroman, geschenkt bekommen. Der nerdige Frederik findet ein magisches Lesezeichen, mit dem er und sein Freund Max nach Abeleya gelangen, wo sie gegen den Bösewicht Zortran kämpfen müssen. Ganz nette Geschichte über Selbstvertrauen und Freundschaft. 3/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de Halfblod Prins. Roman, gebraucht gekauft. Auch den sechsten Teil der Reihe haben mein Mann und ich uns gegenseitig auf NL vorgelesen. Einer meiner Lieblingsteile. 5/5.
  • James Patterson und Bill Clinton: Die Tochter des Präsidenten. Thriller, Bibliothek. Die Tochter des Ex-Präsidenten Matt Keating wird entführt, weil ein libyscher Terrorist glaubt, daß die Amerikaner seine Familie getötet haben. Natürlich muß Daddy dann mit ein paar Freunden das Mädchen retten. Vorhersehbar, klischeehaft, schnarchlangweilig. 1,5/5.
  • Roman Klementovic: Wenn der Nebel schreit. Thriller, aus der Bibliothek. Der Titel ist so herrlich doof, daß ich mir dieses Buch unbedingt ausleihen mußte 🙂 Jana kommt 13 Jahre nach der Ermordung ihrer Mutter zurück in ihr Geburtsdorf, wo sie entsetzt feststellen muß, daß ihr Vater ein Messie geworden ist. Kaum ist sie im Kaff angekommen, wird sie mehrmals angegriffen und es werden Brände gelegt. Steckt ihr Vater dahinter, dem zwar nichts nachgewiesen werden konnte, aber den trotzdem alle für den Mörder ihrer Mutter halten? Jana wirkte auf mich verpeilt, über-emotional und ein Alkoholproblem hat sie auch. Ihre Investigationen treibt sie entsprechend wirr voran. Wer am Ende wirklich der Mörder ist, war für mich dennoch eine Überraschung, daher 3/5.

Gelesene Bücher im Januar 2023

  • Joanna van der Hoeven: Hedge Druidry: A Complete Guide for the Solitary Seeker. Gekauft. Van der Hoeven gibt einen guten Überblick über freifliegendes Druidentum, erfindet das Rad aber auch nicht neu. 4/5.
  • Martina Wildner: Dieser verfluchte Baum. Jugendkrimi/-mystery, Bibliothek. Teil 3 von bisher 3. In diesem Teil ist es Hendrik, dem an sich seltsame Veränderungen auffallen: erst unterhält er sich mit Kresse, dann mit Holz. Scheinbar hängt das alles mit dem Todesbaum zusammen, an dem schon mehrere Menschen gestorben sind… War wieder unterhaltsam, aber auch ein wenig wirr. 3/5.
  • Albrecht Sommerfeldt: Der Pesthof. Historischer Roman, ausgeliehen bekommen. 1619, auf dem Pesthof zwischen Hamburg und Altona geschehen Morde an den ohnehin sämtlich totkranken Patienten. Der von Lepra betroffene Kaufmann Merten Overdiek macht sich gemeinsam mit Schwester Maria auf die Suche nach dem Täter und gerät dabei selbst in Lebensgefahr… Interessantes Setting uns bis zuletzt undurchsichtig. Hat mich gut unterhalten. 4/5.
  • Ann Ladiges: „Hau ab, du Flasche!“. Jugendbuch, Re-Read. Habe ich 1992 im Deutschunterricht gelesen. Roland ist 16 und Alkoholiker. Das Buch zeichnet seinen Suchtwerdegang nach. Ich fand das Buch heute noch genauso trist, aber wichtig, wie in meiner Schulzeit. 2/5.
  • Philip Carr-Gomm: Die Weisheit der Druiden. Spiribuch, aus der Bibliothek. Carr-Gomm, der ehemalige Vorsitzende des OBOD, gibt hier eine grobe Übersicht über das moderne Druidentum und seine eventuellen Wurzeln. Nicht viel Neues. 2,5/5.
  • Joanne K Rowling: Harry Potter en de orde van de fenix. Roman, gekauft. Wieder ein Potter, den ich mit meinem Mann gelesen habe. Mit zeitlichem Abstand zum Lesen des deutschen Romans muß ich sagen, daß ich diesen Teil inzwischen anders bewerte. Nur noch 4/5.
  • Kyle Perry: Die Stille des Bösen. Thriller, aus der Bibliothek. Auf Tasmanien verschwinden vier Schülerinnen aus einer Wandergruppe und bald darauf wird die erste tot aufgefunden. Detective Con und seine Kollegin Gabby ermitteln, behindert (und auch unterstützt) von Murphy, dem dealenden Vater einer der jungen Frauen, und von Eliza, der Lehrerin der Mädchen. Der Roman hat mich fabelhaft gut unterhalten – bis zum letzten Fünftel wußte ich überhaupt nicht, was gespielt wird, obwohl die Auflösung absolut schlüssig ist. 4,5/5.
  • Jeffery Deaver: Das Teufelsspiel. Thriller, geschenkt bekommen. Ein junges Mädchen wird von einem Killer verfolgt. Das Motiv bleibt bis zum Schluß im Dunkeln. Ein typischer Rhyme. Re-Read. 4/5.
  • Oliver Pötzsch: Der Lehrmeister (Faust-Adaption Teil 2). Historischer Roman, aus der Bibliothek. Faust, Karl und Greta hetzen in diesem Teil vor allem durch Frankreich, auf der Flucht vor einem vatikanischen Gesandten und um Leonardo da Vinci zu treffen. Der Showdown der Geschichte findet dann in Rom statt. Mir hat dieser Teil weniger gut gefallen als Teil 1, weil die Begegnung zwischen Faust und dem Teufel viel zu weit nach hinten gelegt wurde, weil eine sehr sympathische Figur unvermittelt geopfert wird und weil die ganze Handlung irgendwie schlingert und unnötige, unbefriedigende Umwege geht. 3,5/5.
  • Amy Suiter Clarke: Der Countdown-Killer. Thriller, aus der Bibliothek. Elle, die selbst Traumatisches erlebt hat, macht einen True-Crime-Podcast. In der neusten Episode dreht sich alles um den Countdown-Killer, der nach einem bestimmten Muster junge Frauen und Mädchen entführte und ermordete, damit aber vor 20 Jahren aufgehört hat. Nun verschwinden wieder Mädchen…ist er zurück? Spoiler! Der Thriller ist einer der Dämlichsten, die ich jemals gelesen habe, denn am Ende des Buchs wird der Killer aufgefunden, weil die Polizei dann doch endlich mal nach Wochen auf die Idee kommt, den USB-Stick, den ein Opfer des Killers in der Tasche hatte, anzugucken. Wow, selten sowas Dummes gelesen. Dazu kommt, daß der Lesefluß durch die ständigen „Podcastmitschnitte“ massiv gestört wird, die Hauptperson sich zu jedem Zeitpunkt für die dümmste Alternative entscheidet und die Polizei das alle nur milde lächelnd mitverfolgt. Wem also egal ist, womit er seine Lesezeit vertrödelt, wird den Roman sicher gut finden (er hat eine durchschnittliche Wertung von 4,5 Sternen!), von mir bekommt er 1/5.
  • Kanae Minato: Geständnisse. Roman, aus der Bibliothek. Die vierjährige Tochter einer Lehrerin wird von zweien ihrer Schüler getötet. Das Buch unterteilt sich in sechs Kapitel, die jeweils aus der Sicht eines anderen Menschen verfaßt wurden, und die die Vorgeschichte und die Folgen dieser Tat beleuchten. Der Roman wird als verstörend beschrieben, ich hingegen fand ihn sehr mittelmäßig. Man wird mit keiner Person warm und am Ende verlieren alle. Nicht besonders interessant. 3/5.
  • Linda Castillo: Blinde Furcht. Kate Burkholder 13. Thriller, aus der Bibliothek. Eine ehemalige Amische wird brutal ermordet in einem Motel aufgefunden. Kate und ihr Team ermitteln. Was ich an der Reihe so schätze, ist ihre Verläßlichkeit: es ist, als würde man zu alten Bekannten zu Besuch kommen. Nur echt, wenn Kate am Ende eins auf die Mütze bekommt. Solider Thriller. 3,5/5.
  • Fabian Pasalk: 111 Orte in Wuppertal, die man gesehen haben muß. Sachbuch, gekauft. In diesem Buch gab es sogar für mich als gebürtigen Wuppertaler viele tolle Orte zu entdecken, die ich noch gar nicht kannte. Macht richtig Lust, das Tal mal wieder zu besuchen! 5/5.

Lesestatistik 2022

Meine Ziele für das Lesejahr 2022 waren:

  • 100 Bücher lesen
  • weniger als 44,09 € für Bücher ausgeben.

Ich habe es nur geschafft, ein Ziel davon zu erreichen: ich habe 132 Bücher gelesen, im Durchschnitt also elf Bücher pro Monat. Insgesamt waren das 42.954 Seiten, also im Durchschnitt 117,685 Seiten am Tag. Nicht ausgegeben für Bücher habe ich 2140,46 €. Was genau ich ausgegeben habe, kann ich nicht mehr ganz nachvollziehen, aber es werden um die 200 € gewesen sein (incl. Sprachlernbüchern).

Mein Jahreshighlight war „Die Einsamkeit der Wüste“ von Edward Abbey. Insgesamt habe ich 4 von 132 Bücher mit 5 Sternen bewertet und zwar:

  1. Edward Abbey: Die Einsamkeit der Wüste
  2. Maryanne Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen
  3. Murielle Rousseau: Die Cafés von Paris
  4. Robert Macfarlane und Jackie Morris: Die verlorenen Zaubersprüche

Ich hatte außerdem noch 3 Harry Potter Bände mit 5 Sternen bewertet, da die aber ein Re-Read waren, zähle ich die mal nicht.

Mit diesem Ergebnis bin ich total zufrieden 😀

Für das Lesejahr 2023 habe ich zwei Ziele: ich möchte gern 20 Bücher lesen, die ich schon immer mal lesen wollte und ich möchte wieder möglichst wenig Geld für Bücher ausgeben. Eine Liste der 20 Bücher habe ich schon angelegt, vielleicht poste ich die mal separat.

Gelesene Bücher im Dezember 2022

  • Christopher Skaife: Der Herr der Raben. Sachbuch, aus der Bibliothek. Skaife ist der Ravenmaster, d.h. er ist für die Betreuung und Pflege der Raben im Tower of London verantwortlich. Sehr unterhaltsam erzählt er vom Alltag mit den Tieren und auf dem Tower, wo er mit den anderen Yeomen (samt Familien) lebt. Mich hat das Buch bestens unterhalten. 4,5/5.
  • Christine Marx: Schamanismus praktisch. Sachbuch, aus der Bibliothek. In sehr kompakter Form erklärt Marx, was traditionellen und was westlichen Schamanismus ausmacht und geht dann darauf ein, wie man schamanisch reist und welche Probleme man wie lösen kann. Guter Einstieg. 4/5.
  • Frauke Buchholz: Frostmond. Krimi, aus der Bibliothek. Auf dem Transcanada-Highway werden 19 Frauen tot aufgefunden, 18 davon sind Cree. Die Ermittler Garner und LeRoux übernehmen den Fall und ermitteln in Montreal und im Cree-Reservat ganz im Norden, wo sie dem Cousin eines der Opfer begegnen, dem 15jährigen Leon. Auch dieser macht sich auf die Suche nach dem Mörder seiner Cousine… Ein atmosphärischer Winterkrimi mit einer guten Auflösung, die sich auch schlüssig entwickelt. 4/5.
  • Markus Grasser: Die Verschwörung der Krähen. Roman, aus der Bibliothek. Eigentlich ist das Buch die Biographie Daniel Defoes, doch Grasser macht sehr große Zeitsprünge und pickt sich nur hier und da etwas heraus, das ihm für seine Geschichte passend erscheint. Mit viel Wortwitz erzählt er hier also das Leben Defoes, den die meisten von uns sicher nur als Autor von Robinson Crusoe kennen – doch Defoe war auch ein Kaufmann, ein Essayist, der Herausgeber einer Zeitung, er war mehrmals inhaftiert, weil er unter Queen Anne in Ungnade gefallen war, und er hat einen der größten Unterweltkönige Londons zur Strecke gebracht. Direkt und indirekt handelt das Buch auch von der Macht der Massenmedien und Fake News, ein brandaktuelles Thema also. Grasser schreibt anspruchsvoll und doch unterhaltsam, sehr pointiert und klug. Ein tolles Buch, das man nicht mal eben runterlesen kann (oder sollte). 4,5/5
  • Bernd Brunner: Die Erfindung des Nordens – Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung. Sachbuch, aus der Bibliothek. In seinem Buch versucht Brunner, den Norden zu ergründen. Wo ist der Norden eigentlich und wer lebt da? Wer hat ihn erforscht? Gibt es im Norden gar spezielle Philosophien und Denkweisen, eine bestimmte Kultur? Obwohl Brunner auf unzählige Aspekte eingeht und soviele Namen nennt, daß man sie sich gewiß nicht merken kann, bleibt das, was er erzählt, doch farblos, denn er verpaßt es, spannende Geschichten zu erzählen. So sind Franklin und Amundsen eigentlich nur kurze Streiflichter, um mal ein Beispiel zu nennen. In meinem Buchtagebuch habe ich notiert: sweet but rubbish. 3/5.
  • Martina Wildner: Die Krähe am unheimlichen See. Jugendkrimi/-mystery, aus der Bibliothek. Dieses Buch ist Teil zwei einer Reihe, war aber auch gut ohne Vorwissen lesbar. Hendrik und sein Bruder Eddi reisen mit ihren Eltern von Chemnitz nach Bayern, wo ihre Freundin Ida wohnt. Idas Oma wird neuerdings von Krähen verfolgt und überhaupt verhalten sich diese Vögel ganz merkwürdig: sie greifen Leute an, zerstören Fahrräder, brechen in Häusern ein und treten in Schwärmen auf. Die Kinder machen sich daran, das Rätsel zu lösen. Ob der merkwürdige Mann in Schwarz etwas damit zu tun hat? Oder gar ein alter Gott? War sehr unterhaltsam und ich würde noch mehr aus dieser Reihe lesen. 4/5.
  • Angelika Franz und Daniel Nösler: Geköpft und gepfählt – Archäologen auf der Jagd nach den Untoten. Sachbuch, aus der Bibliothek. Franz und Nösler gehen dem Mythos der Untoten nach, der tatsächlich bereits 4000 Jahre v.u.Z. nachzuweisen ist: seither werden Tote, von denen man annimmt, daß sie zurückkommen, Schadzauber betreiben und andere mit in den Tod nehmen können, geköpft, gepfählt, im Sarg festgenagelt, auf dem Bauch bestattet und gefesselt beerdigt, um nur mal ein paar Beispiele aufzuzählen. Die beiden Autoren kommen zu dem Schluß, daß die natürlichen Zersetzungsprozesse, für die man lange keine Erklärung hatte, zur Entstehung des Glaubens an Vampire, Wiedergänger und Co. geführt haben. Tatsächlich ist es nicht einmal 50 Jahre her, daß in der BRD der letzte Untote gewütet haben soll… Lesenswert, unterhaltsam geschrieben und mit interessanten Fotos bebildert. 4,5/5.
  • Fredy Gareis: König der Hobos. Reisebericht, aus der Bibliothek. Der Journalist Gareis begleitet dreieinhalb Monate amerikanische Hobos: gemeinsam mit ihnen reist er illegal auf Güterzügen durch das Land, teilt mit ihnen das Lager, das Essen, Schnaps und die Angst, von der Polizei erwischt zu werden, und macht dabei die Bekanntschaft von Menschen, die sich selbst als zu freiheitsliebend empfinden, um an der Gesellschaft teilzunehmen. Interessant, aber auch schwierig zu lesen, weil es immer wieder im Trauma, Abhängigkeit und Alkoholismus geht. 4,5/5.
  • John Lewis-Stempel: Das geheime Leben der Eule. Sachbuch, aus der Bibliothek. Ich habe mit Lewis-Stempel so meine Schwierigkeiten und das ist hier nicht anders. Er sucht rasch ein paar oberflächliche Informationen über wenige Eulenarten und ein paar literarische Verweise auf die Vögel heraus, klempnert das Ganze mit kleinformatigen Illustrationen zusammen und verkauft dann 102 Seiten für 20 €. Hm. Hat mich nicht begeistert. 2/5.
  • Chevy Stevens: Tief in den Wäldern. Thriller, aus der Bibliothek. Nach dem Unfalltod ihres Vater lebt die siebzehnjährige Hailey bei ihrer Tante und deren Mann, doch als sich herausstellt, daß dieser Dreck am Stecken hat – obwohl er ein Cop ist – flüchtet sie in die Wälder. Während ihres Aufenthalts dort entdeckt sie die Leiche ihrer Freundin, die offenbar ein Opfer des Killers vom „Highway of Tears“ geworden ist (eines Highways, den es übrigens tatsächlich in Kanada gibt und wo tatsächlich seit den 70ern eine Menge vor allem indigene Frauen ermordet werden oder verschwinden und über den auch das Buch „Frostmond“ erzählt, das ich diesen Monat gelesen habe). Wenig später trifft Beth, die Schwester der Ermordeten, in dem kleinen verpennten Örtchen ein und unterstützt von Haileys Freund und Beth vorübergehendem Liebhaber Jonny ermitteln die beiden jungen Frauen selbst… Solide und unterhaltsam, aber keine großen Überraschungen, daher 3,5/5.
  • Martina Wildner: Das schaurige Haus. Jugendkrimi/-mystery, aus der Bibliothek. Das ist Teil 1 der Reihe, den ich erst nach Teil 2 gelesen habe. Hendrik, sein Bruder Eddi und ihre Eltern ziehen wegen des Jobs des Vater von Chemnitz in ein kleines bayrisches Kaff, wo Eddi bald zu schlafwandeln beginnt. Es scheint fast so, als wollten die Nacktschnecken ihm etwas mitteilen. Henrik findet heraus, daß zwei Jungs, die mal in ihrem Haus gewohnt haben, ermordet worden sind… Spannend und unterhaltsam, aber Teil 2 fand ich besser. 3,5/5.

Gelesene Bücher im November 2022

  • Oliver Pötzsch: Der Spielmann – Die Geschichte des Johann Georg Faustus. Roman, aus der Bibliothek. Pötzsch erzählt die Geschichte von Faust von dessen achten bis etwa 33. Lebensjahr. Von seinem Stiefvater vom Hof vertrieben, schließt sich der Junge Tonio del Moravia an, einem fahrenden Okkultisten. Daß dieser keine guten Absichten hat, wird Faustus schon bald klar, so daß er flieht und sich einer Gauklertruppe anschließt, mit der er eine Weile durch Italien fährt. Doch es geschieht etwas Schreckliches und Faust muß erneut fliehen, diesmal nach Heidelberg, wo er auch studiert. Aber immer noch kommt er nicht zur Ruhe und muß mit den Konsequenzen seiner eigenen Entscheidungen zu leben lernen. Fünfzehn Jahre später dann ruft ihn ein totgeglaubter Freund nach Nürnberg, wo er eine junge Frau aus dem Gefängnis befreien soll. Doch wieder ist Tonio nicht weit… Ich fand, das Buch war – wie alles, was ich bisher von Pötzsch gelesen habe – unheimlich unterhaltsam geschrieben, auch wenn es seine Längen hatte. Ein schöner, historischer Schmöker, von dem ich gern Teil 2 lesen werde. 4,5/5.
  • Arno Strobel: Mörderfinder – Die Macht des Täters (Max Bischoff 5). In Düsseldorf werden drei Leute brutal umgebracht, die Spur führt zu drei Studenten mit Gedächtnisverlust und bald leidet auch Max darunter. Spoiler: einen Polizisten als Täter hatten wir schon mal in der Max-Bischoff-Reihe, was nicht so einfallsreich ist. Daß aber eine Polizistin Menschen mittels pflanzlicher Drogen aus dem Urwald zu Zombies macht, die dann für sie andere Leute morden, ist so hanbüchen, plump und dumm, daß das definitiv mein letzter Fall dieses Ermittlers war. Alter Schwede, was für ein Schund! 1/5.
  • Murielle Rousseau: Die Cafés von Paris. Sachbuch mit fiktionalen Einsprengseln, aus der Bibliothek. Rousseau nimmt uns mit in ihre Lieblingscafés, erzählt von deren berühmten Gästen und Besonderheiten, von ihrer Gründung und Einrichtung und streut allerlei interessante und amüsante Begegnungen ein. Ein poetisches Buch, das schlimme Paris-Sehnsucht verursacht. Ich habe es absolut genossen ♥ 5/5.
  • Harald Meller und Kai Michel: Das Rätsel der Schamanin. Sachbuch, aus der Bibliothek. 1934 wurden im Kurpark von Bad Dürrberg in Sachsen-Anhalt zwei Skelette ausgegraben, von denen eines als Mann identifiziert wurde und dafür herhalten mußte, die Theorie vom „Urarier“ auf deutschem Grund zu untermauern. 2019 hat ein Team von Forschern unterschiedlicher Ausrichtungen die beide Skelette genauer untersucht und auch die Grabgrube noch einmal ausgegraben. Es zeigte sich, daß es sich beim erwachsenen Skelett um das einer Frau handelt. Anhand der Grabbeigaben und physiologischen Eigenheiten der Frau meinen die Forscher, rekonstruieren zu können, daß es sich um eine heilerisch tätige Frau gehandelt haben muß – eine Schamanin. Superspannend und sehr interessant, allerdings durch die vielen Wokismen etwas nervig zu lesen. Trotzdem 4,5/5.
  • Tess Gerritsen: Mutterherz. Thriller, aus der Bibliothek. Im aktuellsten Band der Rizzoli-Isles-Serie gibt es zwei Erzählstränge: einmal den, in dem Janes Mutter Angela ihre Nachbarn beobachtet und so zwei Geheimnissen auf die Spur kommt (eher cozy crime), und den, in dem ein junges Mädchen von einem Mann gestalkt wird (klassischer Ermittlerkrimi). Unterhaltsam geschrieben, aber weder besonders spannend noch raffiniert. Andere Teile der Serie haben mir besser gefallen. 3,5/5.
  • Sorita D’Este und Davind Ranking: Circle Of Fire. E-book, geschenkt bekommen. Die beiden Autoren geben einen allgemeinen Überblick über Wicca, dessen Rituale und Symbole. Nichts Neues, aber es blieben ein paar Fragezeichen 🙂 3/5.
  • Jennie Appel und Dirk Grosser: Urkraft des Nordens. Spiri, aus der Bibliothek. Die beiden Autoren versuchen, anhand der nordischen Götter- und Heldenmythen eine Spiritualität für die Neuzeit zu entwerfen. Gutes Anliegen, aber die Verklärung von Naturkontakt und dem Leben unserer Vorfahren ist für mich etwas zuviel des Guten gewesen. 2/5.
  • Caroline Maxelon: Schamanische Kraftobjekte aus der Natur – ihre Wirkung kennen, mit Ritualen die Seele stärken. Sachbuch, aus der Bibliothek. Maxelon gibt einen ausführlichen Überblick über schamanische Ritualgegenstände und versorgt den Leser auch mit vielen hilfreichen Tips für die Herstellung eigener Kraftobjekte. Stimmungsvolle Photos runden das Buch ab. 4,5/5.
  • Geert Mak: Amerika! Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Reisebericht, Bibliothek. Mak und seine Frau haben 2010 die Route quer durch die USA abgeklappert, die Steinbeck für sein Buch „Die Reise mit Charley“ ebenfalls bereist hat. Das war auch der Grund, warum ich das Buch gelesen habe, denn Steinbecks Reisebericht hat mir sehr gut gefallen. Das Problem bei Maks Buch ist, daß er eine „eierlegende Wollmilchsau“ schaffen wollte: Reisebericht, Geschichte, Politik, Recherchen zu Steinbeck und noch so manches mehr hat er in 624 sehr klein gedruckte Seiten reingepackt und das war mir stellenweise einfach viel zu drög und langweilig. Insgesamt 4/5.
  • Llewellyn’s 2006 Magical Almanac. Artikelsammlung, Dachbodenfund. Bei meiner Aufräumaktion im letzten Jahr habe ich einige Bücher zu magischen Themen wiedergefunden und wollte ein bißchen reinlesen, um zu entscheiden, ob ich sie weggebe oder nicht. Nach der Lektüre des ersten Buchs denke ich: sweet but rubbish. Und ich weiß noch immer nicht, ob ich sie behalten soll oder nicht…. 3,5/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de vuurbeker. Roman, gebraucht gekauft. Wieder ein Potter, den mein Mann und ich uns gegenseitig vorgelesen haben. Jetzt, wo wir uns an die Satzstruktur gewöhnt haben, ist das Lesen schon sehr flüssig geworden. 5/5.
  • James Patterson & J.D. Barker: Der Federmörder. Thriller, aus der Bibliothek. Auf dieses Buch hatte ich mich riesig gefreut – und war dann einfach nur enttäuscht. Michael Fitzgerald findet in seiner Wohnung eine Tote in der Badewanne, woraufhin er verhaftet wird. Sein Anwalt verhilft ihm zur Flucht, nur daß er diesen Mann gar nicht kennt. Es schließt sich eine wilde Verfolgungsjagd quer durch die USA an, und bald kommen weitere Leichen dazu. Ist Michael ein Killer? Oder das Opfer eines skrupellosen Psychiaters, der ihn als Kind adoptiert hat? Und wer ist Mitchell, sein Bruder? Und dann ist da noch Megan, seine Schwester, die ihn begleitet. Achtung, SPoiler! Das, was man Patterson und Barker eigentlich gleich auf S. 100 (von 600) sagen möchte, ist: bitte, schreibt keinen weiteren Schund mehr über Menschen mit DIS. Aber natürlich schreiben sie es doch und am Ende wollte ich das Buch einfach nur in die Tonne kloppen 🙁 Da es spannend geschrieben ist und daher im Vergleich zu Büchern, denen ich dieses Jahr einen Stern gegeben habe, zumindest unterhaltsam ist, bekommt es 2/5.
  • Mieko Kawakami: Heaven. Roman, aus der Bibliothek. Der ich-Erzähler wird von seinen Mitschülern gemobbt, genau wie seine Klassenkameradin Kojima. Diese beginnt, ihm Briefe zu schreiben, und so freunden sie sich an. Die Mobmer mobben fröhlich weiter, dem ich-Erzähler erklärt einer von ihnen, daß es eigentlich nur um Machtausübung geht und nichts Persönliches ist, am Ende knallt Kojima irgendwie durch und das war’s. Möglich, daß ich mal wieder verborgene Ebenen des Textes nicht verstehe, aber ich fand’s eigentlich nur langweilig und überflüssig. 2/5.
  • Jeremy Narby: Die kosmische Schlange – Auf den Pfaden der Schamanen zu den Ursprüngen modernen Wissens. Sachbuch, aus der Bibliothek. Von seiner Feldforschung im westlichen Amazonasgebiet angeregt, geht Narby der These nach, daß Schamanen durch die Einnahme von Halluzinogenen direkten Zugang zum Wissen der DNS haben. In diesem Zusammenhang untersucht er auch die Schöpferschlangen, die weltweit von indigenen Kulturen dokumentiert sind. Interessant, aber ich weiß nicht, inwiefern ich seine Thesen schlüssig finde. 4/5.

Gelesene Bücher im Oktober 2022

  • Wolfgang Büscher: Hartland – zu Fuß durch Amerika. Reisebericht, aus der Bibliothek. Büscher hat die USA entlang ihrer Mittelachse von Nord nach Süd durchwandert und schreibt über seine Begegnungen mit Mensch, Natur und Geschichte. Der Reisebericht setzt sich folgerichtig aus Streiflichtern zusammen, ist daher sehr kurzweilig zu lesen. Überhaupt hat mir sein Stil gut gefallen. Ich hätte nur nicht unbedingt soviel über Indianer lesen müssen. 4/5.
  • Bernd Siggelkow und Wolfgang Büscher: Ein warmes Essen und ganz viel Liebe – Hoffnungsgeschichten aus 20 Jahren Arche. Sachbuch, aus der Bibliothek. Die Arche ist eine christlich-soziale Einrichtung, die vor allem für Kinder und Familien da ist und sie mit warmem Essen, Freizeitangeboten und konkreten Hilfen im Notfall versorgt. In dem Buch sind Geschichten aus dem Alltag in der Arche zusammengetragen worden, teilweise berührend, zum Großteil jedoch ganz schön erschütternd. 4/5.
  • Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Kostenloses e-Book. Habe ich zuletzt in meiner Schulzeit gelesen, aber mein Urteil ist heute nicht anders als damals: die Aussage des Dramas ist von ungebrochener Aktualität, aber die Lektüre ist dennoch nicht eben ein Genuß 😉 2/5.
  • Jacques Poulin: Volkswagen Blues. Roman, aus der Bibliothek. Jack, ein Schriftsteller, trifft bei der Suche nach seinem verschollenen Bruder Théo auf die Große Heuschrecke, eine Halbindianerin. Gemeinsam mit deren Kater macht er sich in seinem VW Bulli zu einer Reise auf, die sie quer durch die USA bis nach San Francisco führt. Obwohl das Buch schön geschrieben ist und die Protagonisten freundlich miteinander umgehen, bin ich weder mit ihnen noch mit der Geschichte so ganz warm geworden. 4/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de gevangene van Azkaban. Roman, gebraucht gekauft. Wieder ein Buch, das mein Mann und ich uns gegenseitig vorgelesen haben. 4,5/5.
  • Arno Strobel: Mörderfinder – Die Spur der Mädchen (Max Bischoff 4). Thriller, aus der Bibliothek. Max, der inzwischen als Dozent an der Uni arbeitet, wird von Herrn Benz engagiert. Dessen Tochter Leni ist vor sechs Jahren spurlos verschwunden, doch nun tauchen Sachen aus ihrem Besitz bei ihm auf. Es zeigt sich, daß der Fall Leni mit denen anderer verschwundener Mädchen zusammenhängt… Ich würde sagen, das war ein Buch nach dem klassischen Strobel-Strickmuster. Wenn an einer bestimmten Stelle Personen auftauchen, sind sie jedesmal die Täter – die Auflösung war also wenig überraschend. Trotzdem spannend geschrieben und nett für zwischendurch. 3/5.
  • Berndt Haselhold: Kochen bei Stromausfall. E-Book, umsonst erhalten. Haselhold stellt in seinem Buch Rezepte für den Dutch Oven, den Grill, den Campingkocher und das offene Feuer vor. Es gibt einen kurzen Einführungsteil zu Vorratshaltung und Haltbarmachung. Die Rezepte sind wohl eher nichts für die schlanke Linie oder für Veganer 🙂 3,5/5.
  • Gloria Traub: Meine Katze hat Durchfall. Sachbuch, kostenlos bekommen. Da eine unserer Katzen immer mal wieder mit Durchfall zu tun hat, der Tierarzt aber nichts finden kann, habe ich das Büchlein gelesen. Sehr informativ, aber leider konnte ich nichts finden, was wir noch nicht probiert haben. 3,5/5.
  • Robert Steinhauser: Hagendorf – Ein Söldner im Dreißigjährigen Krieg. Roman, geschenkt bekommen. Die Handlung des Romans umspannt die Jahre 1623 bis 1648. Wir begleiten den Sachsen Peter Hagendorf, der sich, nachdem der Vater dem Zweitgeborenen statt ihm die Mühle vererbt hat, als Söldner auf Seiten der Katholiken im Dreißigjährigen Krieg verdingt. Lange Märsche, eiskalte Winter, schwere Krankheiten und Verletzungen, die Pest, der Glauben an einen strafenden Gott und eine hohe Kindersterblichkeit sind Dinge, mit denen Peter immer wieder konfrontiert wird, doch er findet auch seine große Liebe, Kameradschaft und den Mut, noch einmal neu anzufangen, nachdem der Westfälische Frieden 1648 unterzeichnet wurde. Spannend geschrieben, extrem gut recherchiert. 4/5.
  • abgebrochen auf S. 111: Najem Wali: Bagdad – Erinnerungen an eine Weltstadt. Autobiographie, aus der Bibliothek. Wali ist im Irak aufgewachsen und hat in Bagdad studiert, von wo er 1980 nach Deutschland geflohen ist. Laut Klappentext will er in seinem Buch die Geschichte des durch die Diktatur und den Krieg verlorenen Bagdads erzählen. Klingt ja erstmal sehr spannend. Aber er schreibt leider völlig langweilig, belanglos und wirr. So werden z.B. unzählige arabische Namen eingestreut, die leider nie wieder aufgegriffen werden, was das Ganze schwer lesbar macht (und mir ist auch egal, wie der Neffe der Putzfrau des Postboten von seiner Nachbarin heißt!). Für ein politisches Buch ist es zu schwafelig, für ein Geschichtsbuch zu ungenau und für eine Autobiographie zu langweilig. 1/5.

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