Thrifty Thursday #90

Wie ich am WE schon schrieb, hat mein Mann diese Woche das erste Mal Bagels gemacht. Der Teig wird in der Maschine geknetet und nach dem Ruhen zu Kringeln geformt, die in heißem Wasser ein paar Minuten gekocht werden. Dadurch werden sie extrem fluffig und der Teig bekommt eine schöne, fast schon knödelartige Struktur. Unsere Bagels waren mit Sonnenblumenkernen und Sesam bestreut. Demnächst wollen wir mal in den Teig Kräuter oder Röstzwiebeln oder auch Rosinen mischen. Die Bagels haben jedenfalls den Gedanken ausgelöst, daß es dann ja auch nicht so schwer sein kann, Laugengebäck herzustellen, denn das wird ebenfalls gekocht, allerdings in Lauge…

Beflügelt von diesem Experiment haben wir uns diese Woche ein recht neu erschienenes No-Knead-Backbuch aus der Bibliothek geholt, in dem es u.a. vielen Rezepte mit Sauerteig gibt. Sauerteig haben wir viele Jahre verarbeitet, aber nicht als No-Knead-Brote. Das wollen wir nun auch mal probieren. Und zu guter Letzt haben wir ein ganz einfaches Rezept für Schwarzbrot gefunden. Hier im Süden Deutschlands ist das scheinbar nicht so beliebt, aber im Westen essen wir das gern z.B. mit Mettwurst, Käse oder auch mit Quark und Marmelade. Es gehört außerdem zur traditionellen Bergischen Kaffeetafel. Kurz gesagt vermischt man für ein Schwarzbrot lediglich Roggen- und Weizenschrot und -mehl mit SB-Kernen, etwas Hefewasser, Zuckerrübensirup (auch so ein Ding im Westen) und Buttermilch (als Ersatz kann man Sojamilch mit etwas Apfelessig verwenden). Gegart wird es zwei bis drei Stunden bei 150°C, dann schlägt man es in nasse Tücher ein, fertig. Darauf freue ich mich wie wild….so ein richtig tolles Schwarzbrot ißt man bei uns daheim nämlich auch mit Reibekuchen und Apfelmus….nomnom….

Thrifty Thursday #89

In dieser Woche kam eine Lieferung von unserem Kräuter- und Gewürzmann an. Wir hatten u.a. 250 g Pommessalz bestellt, aber er hatte uns 300 g eingepackt. Über sowas freue ich mich immer sehr 🙂

Dann mußte ich eine eben erst gekaufte Kopflampe reklamieren, weil sie nicht mehr anging. Der Händler sagte, er würde mir Ersatz schicken und die defekte Lampe soll ich bitte einfach entsorgen. Mein Mann konnte sie aber reparieren – es war ein Wackelkontakt. Jetzt haben wir also zwei.

Beim Einkauf hatten wir diese Woche auch Glück, wir bekamen 500g Rohrzucker für 0,79 € und haben davon direkt ein paar eingepackt.

Thrifty Thursday #88

Im Moment bekomme ich an allen Ecken und Enden Werbung für die „Black Week“. Früher war das mal der Black Friday. Einzahl. Ein Tag. Was ich auch schon bekloppt fand, angesichts dessen war der Black Friday 1929 gewesen ist. Aber jetzt ist es eine ganze Woche, in der Shopping zelebriert werden soll, um das Weihnachtsgeschäft schön anzukurbeln.

Ich kauf nix 🙂

Das heißt, ich würde schon etwas kaufen, und zwar dann, wenn ich etwas wirklich brauchen würde und wenn ich den Normalpreis über einen längeren Zeitraum verfolgt hätte und es in dieser Einkaufsorgienwoche ein wirkliches Angebot gäbe. Ansonsten bleibt mein Geld im Säckel.

Mein Mann und ich haben jetzt auch schon alles für Weihnachten beisammen: er und ich schenken einander jeweils eine Kleinigkeit und ein befreundetes Paar bekommt ein Hörspiel und ein paar Süßigkeiten. Ende. Weitere Geschenke mache ich nicht, ich kaufe keine Deko, keinen Adventskalender, keinen Baum, keine Klamotten, keinen Alkohol und im Übrigen nur normales Essen, also nicht einmal da etwas Teureres als üblich.

Für mich selbst klingt das immer noch quasi unglaublich, daß ich Weihnachten inzwischen so verbringe, aber das, was das Fest sein sollte, ist nicht durch Geldausgeben zu erreichen.

Thrifty Thursday #87

Vor ein paar Wochen schrieb ich davon, daß ich erwäge, meinen alten Sessel aufpolstern zu lassen. Tatsächlich haben sich von den ganzen Polstermeistern, die ich angeschrieben habe, nur zwei gemeldet – einer mit einem ernstzunehmenden Angebot und einer mit einem Link zum Möbelschweden, wo ich mir, wie er findet, einfach einen neuen Sessel kaufen sollte. Als ich ihm daraufhin nochmal schrieb, daß es mir mit der Aufarbeitung ernst ist und ich mich über ein Angebot freuen würde, kam keine Antwort mehr. Hmkay. Wie sich aber herausstellte, war das nun auch Wurscht…

In der Zwischenzeit hatten mir Mann und Sohn nämlich einen baugleichen alten Sessel vom OG ins EG getragen, weil ich hoffte, daß dieser vielleicht nicht ganz so durchgesessen sei. Ist er auch nicht – aber ich kann trotzdem nicht darauf sitzen. Bereits nach zehn Minuten bekam ich ziemlich starke Schmerzen. Schmerzen, die mich tatsächlich seit Jahren immer mal wieder quälen, die ich nun, da ich seit Monaten nicht mehr im Sessel war, aber schon ewig nicht mehr gehabt habe. Das hat mich total überrascht, denn ich hatte sie nicht mit dem Sessel assoziiert. Tatsächlich war ich mit den Problemen, die die Sitzposition bei mir auslösten, aber auch schon in Physiotherapie. Ziemlich krass.

Ich bin total froh, daß mir das jetzt aufgefallen ist und nicht erst nach der Aufarbeitung des Sessels… Allerdings stehe ich jetzt vor einem neuen Problem: ich habe keine funktionierende Sitzgelegenheit im Wohnzimmer. Das heißt, daß ich immer noch im Bett bin, obwohl ich es kräftemäßig wieder auf’s Sofa schaffen würde. Da ich auch immer noch keine passenden Schuhe habe, kann ich jedoch leider nicht einfach in Einrichtungshäuser gehen und mir was Neues kaufen. Mein ganzes Leben hängt an diesen vermaledeiten Schuhen.

Jetzt muß ich also erst mal vernünftige Schuhe gebaut kriegen, bevor ich aus dem Bett raus kann, wie es scheint. Diese Woche habe ich einen Termin beim Schuhmacher, der auch neue Leisten erstellen wird, denn wenn die Tortur der letzten Monate für etwas gut war, dann wenigstens dafür, daß ich begriffen habe, warum mir kein Schuhmacher bisher vernünftige Schuhe bauen konnte (bzw. nur ein einziger). Im Grunde ist es ganz simpel und ich verstehe nicht, warum das niemand auf die Kette gekriegt hat: ein orthopädischer Schuh muß ausgleichen, was der defekte Fuß nicht mehr selbst kann. So banal das klingt, scheint es doch für Schuhmachermeister eine Neuigkeit zu sein (das sage ich mit der größten Bitterkeit, zu der ich fähig bin, denn diesen „Trick“ kann man sogar inzwischen googlen). Stöhn! Nerv!

Es gibt also Hoffnung für gute Schuhe und eine neue Sitzgelegenheit, aber wahrscheinlich nicht mehr dieses Jahr. Eher mal so im späten Frühling.

Thrifty Thursday #86

Ich glaube, eins meiner Lieblingsthemen beim Sparen ist das Essen, was wohl auch daran liegt, daß Kochen eins meiner Hobbies ist und wir alle gern gut essen. Diese Woche konnten wir allerdings mal wieder erleben, wie stark die Preise immer noch und immer wieder erhöht werden; konkret betrifft das diesmal unsere Pommes, die bisher 1,25 € pro Kilo gekostet haben und nun schlappe 1,99 € kosten. Diese Preiserhöhung wurde nicht schrittweise, sondern hart vollzogen. Gut, natürlich sind 2 € für ein Kilo Pommes immer noch ein günstiger Preis, jedenfalls verglichen mit den Pommes von McDo oder anderen Fast-Food-Anbietern und im Zweifelsfall könnte man auch ganz ohne Pommes leben (— obwohl, wer weiß…?). Aber das ist ja nur ein Beispiel dafür, wie wir immer mehr bezahlen für immer weniger im Einkaufswagen (ich spiele darauf an, daß viele Hersteller den Preis erhöhen und gleichzeitig das Gewicht der enthaltenen Produktmenge in einer Packung verringern). Also, was tun?

Drei konkrete Dinge fallen mir dazu ein, die man ziemlich unaufwendig umsetzen kann. Erstens sollte man jetzt, wo gewiß ist, daß die Preise weiter steigen werden, bei Angeboten zuschlagen. Natürlich immer mit Sinn und Verstand, aber viele Dinge wie Nudeln, getrocknete Hülsenfrüchte, Reis, Tee und Co. sind sehr lange haltbar und können problemlos in größerer Menge bevorratet werden.

Zweitens ist es wichtig, seine Portionsgrößen zu kennen: wenn man z.B. einen günstigen Kürbis oder Kohlkopf bekommt, sollte man wissen, wie viele Portionen man aus einem solchen Kawennsmann bekommt. Ein Weißkohl, der gar nicht so besonders groß aussieht, bringt locker 2 bis 3 Kilo auf die Waage, d.h. für meine vierköpfige Familie kriege ich da zwei bis drei Essen raus (manchmal auch zwei Essen und einen Cole Slaw). Es hilft auch, wenn man immer mal wieder nach neuen Rezepten mit günstigen Gemüsen sucht, denn es macht schon einen Unterschied, ob man z.B. Schmorkohl oder einen Krautkuchen auftischt. Selbes Gemüse, ganz anderer Geschmack. Da kommt keine Langeweile auf.

Drittens lohnt es sich auch, Portionsgrößen so zu verkleinern, daß es nicht wirklich auffällt: bei einem Eintopf spielt es keine große Rolle, ob man nun 500 oder 400 Gramm Möhren dazugibt, aber die 100 Gramm, die man spart, können ein Gamechanger in einem anderen Gericht sein. Hier verändert die Art der Zubereitung auch, wie wir die Menge wahrnehmen. Ein Pfund Zucchini in größeren Würfeln sieht nach nicht viel aus, aber dieselbe Menge geraspelt ist voluminöser und wirkt daher „befriedigender“. Natürlich will ich damit nicht sagen, daß man sich Hunger schönschnippeln kann, aber man kann doch hier und da etwas abzwacken, ohne daß jemand hungern muß, und mit diesem Überschuß ein weiteres Gericht kochen, für das man nicht erneut Geld ausgeben muß.

Zuletzt noch ein Tip, der uns ebenfalls beim Sparen hilft: kauf nur oder vorrangig Nahrungsmittel mit sehr kurzer oder ganz ohne Zutatenliste und keinerlei Zubereitungen. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide/Mehl, Nudeln, Reis, Kräuter und Gewürze (aber nicht die berüchtigten Fix-für-irgendwas-Beutelchen), Nüsse/Samen, Trockenfrüchte, Tee, Öle, Direktsäfte, Zucker, Salz – mehr nicht. So bist Du flexibler darin, wie Du diese Lebensmittel benutzt (z.B. Cashews im Müsli, zum Knabbern oder auch als Sahne etc.) und zahlst nicht noch einen aufwendigen Herstellungsprozess extra mit.

Thrifty Thursday #85

Diese Woche war ich das zweite und dritte Mal seit Juni aus dem Haus. Mein Mann hat mich ein bißchen durch die Herbstluft gefahren und wir haben uns ein Goodie gegönnt: ein veganes Teilchen mit Kirsche und Marzipan vom Bio-Bäcker. Lecker! Solche kleinen Treats sind wirklich nett, mir ist allerdings auch aufgefallen, wie lange es her ist, daß ich eine Bäckertüte in der Hand hatte… 😉 An meinem anderen Auswärtstag sind wir in die Stadt gefahren, wo mein Mann in den Bibliotheken für mich Bücher eingesammelt hat. Dabei haben wir beide festgestellt, daß in die Stadt zu fahren ein Trigger dafür ist, Geld auszugeben – nämlich für Currywurst, selbst obwohl wir beschlossen haben, keine mehr zu essen. Wir haben auch tatsächlich keine gekauft, aber in dem Kontext frage ich mich, wo Geld ausgeben ansonsten noch si getriggert wird. Durch das Aufrufen bestimmter Internetseiten? Durch meine sporandischen Ausflüge auf Social Media Seiten, z.B. wenn ich sehe, was andere so haben? Spannendes Thema.

Wir haben mal wieder einen ganzen Eimer Brühpulver bestellt. Seit wir unsere Gemüseschnipsel immer sammeln und daraus selbst Brühe kochen, brauchen wir viel weniger von dem Pulver und sparen dadurch tatsächlich ziemlich viel Geld (Salz ist einfach viel billiger). Diesmal haben sie uns – wahrscheinlich versehentlich – zwei Sachen dazugepackt, die wir nicht bestellt hatten: Kekse mit Schokolade und eine Packung Himbeerporridge. Darüber haben wir uns auch gefreut 🙂

Thrifty Thursday #84

Meinen Sessel habe ich jetzt seit ungefähr zehn oder zwölf Jahren im Gebrauch. Ich habe ihn mal für rund 280 € beim Möbelschweden gekauft und ein Modell, das genauso heißt wie mein Sessel, gibt es heute noch – nur daß viele Eigenschaften des ursprünglichen Produkts verändert wurden. Da wären zum einen die Maße: die Sitzfläche wurde von 58×58 cm auf 54×54 cm verkleinert, was wahrscheinlich für die meisten Menschen kein Problem ist. Für mich großen, breiten Menschen ist es das aber durchaus. Dann wurde auch der Bezug verändert. Früher war er aus Baumwolle, jetzt besteht er aus einem kratzigen Polysterstoff, auf dem man auch noch herrlich schwitzt. Das weiß ich daher, weil ich mir vor ein paar Jahren so ein neues Modell gekauft hatte, um es dann wenig später als Fernsehsessel an meine Familie abzutreten… Inzwischen kostet der Sessel übrigens knapp 350 €.

Ich habe in der Zwischenzeit immer mal wieder nach einem anderen Sessel geguckt, denn durchgesessen ist der Meine tatsächlich schon lange, doch bisher konnte ich mir mit einem mehrfach gefaltetem Quilt behelfen, was nun nicht mehr klappt. Die meisten Sessel sind entweder stylisch oder bieten bestimmte Funktionen, die ich nicht brauche (Massage, Aufstehhilfe, Schlafposition etc.) – selten jedoch sind sie bequem. In den letzten Tagen habe ich daher mal im Internet nach Sesseln geguckt, deren Sitzfläche entsprechend groß ist und die auch noch so ungefähr die Form meines jetzigen Sitzmöbels haben. Da gibt es schon etwas, so ab 1200 € aufwärts. Puh… Zwar bieten alle Onlinehändler an, daß sie den Sessel bei Nichtgefallen wieder zurücknehmen würden, aber ob das dann die Lösung ist…?

Nun hatte ich, angeregt von einer Brieffreundin, einen Gedanken: kann ich meinen alten Sessel nicht aufpolstern und ggf. neu beziehen lassen? Mir ist schon klar, daß sich das wahrscheinlich wirtschaftlich nicht wirklich lohnen dürfte, denn die Arbeiten wären vermutlich teurer als es der Sessel vor den ganzen Jahren mal war. Aber das, was der alte Sessel für mich leistet und mir daher bedeutet, wäre das dann wohl doch wert.

Nun werde ich also mal zwei oder drei Polsterer anschreiben und fragen, ob sie überhaupt so einen schnöden Möbelhaussessel bearbeiten würden und wenn ja, was das kosten würde. Ich bin mal gespannt und hoffe sehr, daß es klappt!

Thrifty Thursday #83

Ich bestelle immer alle Prospekte und Kataloge ab, die ich – in der Regel, obwohl ich sie gar nicht angefordert habe – nach Bestellungen in irgendwelchen Online-Shops erhalte. Auch an meinem Briefkasten habe ich ein Schildchen, das Postwurfsendungen und den Einwurf von Werbesendungen untersagt. Aber es gibt auch tatsächlich Werbung, über die ich mich freue, nämlich insbesondere dann, wenn sie mit echten und für mich passenden Angeboten daherkommt. Diese Woche z.B. habe ich einen Brief über eine Werbeaktion meines Lieblingsnotizbuchherstellers erhalten. Seine Notizbücher nutze ich seit vielen Jahren für meine Sprachen, für unser Kassenbuch, als Tagebücher etc. Diesmal bestand die Werbeaktion darin, daß man für mindestens 13 € und ein paar Zerquetschte etwas kauft und dann den Versand sowie ein kleines Notizbuch geschenkt bekommt. Da ich sowieso immer diese Notizbücher benutze, ist es nicht das erste Mal, daß ich so eine Werbeaktion nutze. Tatsächlich habe ich mir im letzten Jahr gleich einen ganzen Schwung von ihnen in verschiedenen Farben gekauft, denn ich benutze z.B. immer eine Farbe für eine Sprache (wie etwa Dunkelblau für Norwegisch und Gelb für Italienisch). Normalerweise schreibe ich drei bis vier solcher Bücher voll, um eine Sprache ungefähr auf Niveau B2 zu beherrschen und bisher hatte ich nur zwei gelbe Bücher für Italienisch gekauft. Es bot sich also an, ein drittes Buch zu kaufen, was ich ohnehin brauchen werde, dabei den Versand zu sparen und das kleine Notizbuch geschenkt zu bekommen. Solche Aktionen sind für mich tatsächlich sinnvoll, darum bestelle ich die Werbesendungen von diesem Unternehmen auch nicht ab.

Ansonsten habe ich es diese Woche das erste Mal seit Juni ins Auto geschafft und mein Mann und ich haben die Gelegenheit genutzt, direkt mal wieder eine Currywurst essen zu gehen. Das ist ja so unsere „guilty pleasure“, für die wir bisher auch immer gewillt waren, Geld auszugeben. Inzwischen jedoch kostet einmal Currywurst mit Pommes plus Cola für zwei 17,20 €. Im September haben wir pro Person und Tag 4,52 € für das gesamte Essen, Getränke und Drogerieprodukte zusammen bezahlt, was 18,08 € pro Tag für vier Leute bedeutet. Ich denke, das steht einfach in keinem Verhältnis mehr zueinander. Dazu kommt auch noch, daß wir uns kürzlich eine neue Fritteuse gekauft haben und wir mit ihr unglaublich leckere Pommes hinkriegen (von denen 1000 g 1,29 € kosten). Da waren die Fritten von der Bude längst nicht so gut. Die Woche haben wir uns jetzt noch eine fertige Currywurstsauce gekauft (1,89 € für 300 ml) und machen fortan daheim Currywurst Pommes mit Cola für einen Bruchteil des Preises (merkwürdig ist allerdings, daß man hier in der Region nur im Sommer eine vernünftige Auswahl an Bratwürstchen hat, als würden die Leute im Winter keine essen). Ich glaube, das ist auch etwas, an dem ich noch arbeite, also, herauszufinden, wo meine Schmerzgrenze bei Produkten liegt, die ich kaufe oder bisher gekauft habe. Bei 15 € war diese Grenze noch nicht erreicht, aber bei 17,20 € ist sie überschritten, insbesondere mit der eigenen, guten Fritteuse.

Mich bringt das zu der Frage, wo ich die Grenze setze zwischen „ich gönne mir was“ und „das ist es mir nicht wert“. Ich glaube, wir sind eigentlich schon ganz gut darin geworden, abzuwägen, von welchen Dingen wir tatsächlich etwas haben und von welchen nicht. So würde ich mir noch immer bestimmte Filme im Kino anschauen, aber bei den meisten kann ich auch einige Jahre darauf warten, sie günstig (!) auf DVD zu kaufen. Wir haben den Großteil unseres Lebens so argumentiert, daß man sich ja auch mal was gönnen muß von seinem Geld, weil das das Leben eben lebenswert macht. Das sehe ich heute immer noch so, aber wir gönnen uns viel seltener etwas, wodurch es sich dann tatsächlich nach etwas Besonderem anfühlt. Dazu kommt, daß ich das Gefühl, mehr Kontrolle über mein Geld zu haben, sehr angenehm finde, insbesondere weil ich es nicht nur für „irgendwas“ spare, sondern ein konkretes Ziel habe: eine barrierefreie Wohnung an einem Ort, den ich wirklich mag.

Thrifty Thursday #82

Schon letzte Woche hatte ich mir ein Tablett (kein Tablet) bestellt, das leider total verbogen und scharfkantig bei mir ankam. Also zurück und Ersatz bestellt. Auch Tablett Nr. 2 kam verbeult und mit scharfen Kanten an. Erneut zurück, diesmal kein Ersatz bestellt. Mein Mann hat dann in einem lokalen Klamottendiscounter ein formschönes Tablett ohne scharfe Kanten für die Hälfte des Preises gefunden. Geht doch.

Ansonsten habe ich diese Woche vor allem über das nachgedacht, was ich mir im übertragenen Sinn gern sparen würde. Es gibt in meinem Leben gerade noch viele und vieles, die/das ich gern loswerden würde. Ich finde es z.B. immer unerträglicher, hier zu leben. Ich will hier weg. Dringend. Mitzubekommen, wie krank es mich macht, an einem Ort zu leben, den ich nicht mag, ist schwierig, insbesondere wegen der eingegangenen finanziellen Verpflichtungen, die ich nicht mal eben über Bord werfen kann. Aber alles steht und fällt (wörtlich) mit passenden Schuhen. Diese Woche habe ich ein neues Rezept für das nächste Paar bekommen und hatte direkt eine längere Auseinandersetzung mit dem Schuhmacher. Er findet, bestimmte Dinge seien nicht notwendig, aber seit drei Jahren kann ich nicht mal mehr gerade stehen, weil ich diese Dinge nicht habe. Da ist es doch Irrsinn, weiterhin auf sie zu verzichten, nur weil er meint, daß es besser sei. Immer wieder für sich selbst so stark kämpfen zu müssen, weit über das normale Maß hinaus, macht mich richtig pissig. Und ich reagiere inzwischen auch höchst genervt auf das Gejammer von Leuten mit leichten Malässen wie Erkältungen oder Kopfschmerzen. Ehrlich, ich wünschte, ich hätte mal SOLCHE Probleme, irgendwelche nicht-existentiellen Lappalien. Sich nicht selbst von A nach B bewegen zu können, monatelang mit stärksten Schmerzen auf dem Rücken zu liegen und zu versuchen, weiterzuatmen – das ist so mein Leben. Drei Quadratmeter Bett, auf denen sich alles abspielt. An einem Ort, den ich einfach nur verlassen will. Ja, irgendwann wird es wieder besser, aber ich habe die Schnauze voll. Und das Gefühl davon, daß meine Lebenszeit wegtickt mit Schmerzen und Immobilität, das würde ich mir wirklich gern sparen…

Thrifty Thursday #81

Diese Woche ist es genau ein Jahr her, seit wir begonnen haben, getrennte Kassen mit dem Mitbewohner zu machen. Und obwohl der Anlaß dafür für mich bitter und schockierend war, so ist das Ergebnis doch etwas, über das ich sehr glücklich bin. Dazu unten ein bißchen mehr.

Seit einem Jahr sparen mein Mann und ich soviel wir können. Wer hier öfter mitliest, hat mitbekommen, daß wir in den vergangenen dreieinhalb Monaten, seit ich bettlägrig bin, hier und da ein paar Goodies gekauft haben wie z.B. niederländische Bücher oder ein paar DVDs. Bis ich so krank geworden bin, waren wir bei Ausgaben für Dinge sparsamer, haben uns dafür aber zwei, drei Currywürste im Monat gegönnt. Kurz gesagt, das Geld, das für die „sweet but rubbish“-Sachen ausgegeben haben, dürfte unterm Strich dasselbe geblieben sein und tatsächlich finde ich es auch wichtig, daß man sich bei aller Sparentschlossenheit doch auch ein wenig Spielraum gibt, um sich etwas zu gönnen, das einfach nur schön oder lecker ist. That keeps the spirit up 🙂

In diesem Jahr haben wir uns sehr genau angeguckt, wofür wir überhaupt Geld ausgeben, und viele Freizeitausgaben und Unternehmungen ersatzlos gestrichen, wie etwa Café- oder Restaurantbesuche, Kino, Theater, Museen und sowas (in Museen werden wir aber definitiv wieder gehen, sobald meine gesundheitliche Situation das zuläßt). Wir haben allgemein viel weniger Zeug angeschafft, obwohl wir bereits zuvor geschworen hätten, daß wir kaum Neues kaufen. Kleidung, Haushaltsgadgets, Pflanzen für den Garten, Einrichtungsgegenstände und Deko, Bücher, Musik – all das haben wir nur dann gekauft, wenn es nicht anders ging, wenn also z.B. Kleidung irreparabel kaputt war (was erstaunlich selten der Fall gewesen ist), oder wenn wir Sachen nicht anderweitig beschaffen konnten, wie z.B. aus der Bibliothek. Vieles wie Pflanzen und Deko haben wir auch überhaupt nicht gekauft oder sie uns schenken lassen.

Wir haben außerdem angefangen, anders zu wirtschaften. Wir haben uns jede einzelne Ausgabe angeguckt und entschieden, ob wir sie wirklich machen wollen bzw. brauchen und wenn ja, ob es nicht eine kostengünstigere Alternative gibt (z.B. bei Versicherungen). Beim Essen, was in unserem Haushalt mit vier guten Essern schon echt ein Faktor ist, ist die Ersparnis besonders deutlich geworden. Ich bin derjenige, der stets den Speiseplan und die Einkaufsliste erstellt, und zu wissen, daß es da noch Sparpotential gäbe, ist ein gutes Gefühl, allerdings reize ich unser Sparmaximum quasi nie aus, weil wir alle gern das Gefühl haben, daß es das eine oder andere Goodie gibt. Fertiggekaufte Gnocchi z.B. sind deutlich teurer als die selbstgemachten, aber es ist beim Kochen eine Entlastung für meinen Mann. Und ab und zu braucht man auch mal eine TK-Pizza oder eine Tüte Chips. Insgesamt jedoch verwerten wir inzwischen 100% unserer Einkäufe und geben nur in den Müll, was nicht mehr eßbar oder per se nicht kompostierbar ist. Das macht sich wirklich bemerkbar.

Es war natürlich eine Zeit der Anpassung nötig, aber es hat sich zu keinem Zeitpunkt so angefühlt, als müßten wir wirklich auf etwas verzichten. Ich glaube, die kleinen Goodies hier und da sind nicht nur beim Essen wichtig, sondern auch so. Beispielsweise habe ich zwar die Anzahl und die Frequenz meiner Lehrerstunden reduziert, sie aber nicht ganz drangegeben. So gibt es immer mal wieder etwas, auf das man sich freuen kann. Ich glaube, was für uns ganz deutlich gewachsen ist, ist die Zufriedenheit und die Dankbarkeit. Außerdem auch das Gefühl von Sicherheit. Tatsächlich haben mein Mann und ich erst jetzt, Mitte/Ende 40, das erste Mal in unserem Leben einen Notgroschen. Schon irgendwie verrückt, aber so ist es.

Unser Fazit aus einem Jahr Frugalismus lautet: es ist enorm, was zusammenkommt, wenn man bei den kleinen Sachen einzusparen beginnt. Ist ein bißchen wie an einem Schotterberg – ein kleines Steinchen tickt ein anderes an und ehe man es sich versieht, geraten auch große Brocken ins Rutschen. Ich möchte keine Zahlen nennen, aber das, was wir uns zusammensparen konnten, gibt uns eine gewisse finanzielle Sicherheit. Und das bereits nach einem einzigen Jahr! Das ist für uns eine riesige Motivation, weiterzumachen. Also auf das nächste frugale Jahr :anstossen:

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