Thrifty Thursday #30

Als wir neulich nach Hause gekommen sind, habe ich von meiner Rollirampe aus etwas Interessantes in unserem Kompost entdeckt:

eine Mini-Avocado! Ich habe schon öfter gesehen, wie Leute versuchen, einen Avocadokern zum Austreiben zu bewegen, und nun ist uns das zufällig geglückt 🙂 Leider wird die Avocado aber wohl nicht den Winter überleben, denn ich werde sie nicht reinholen. Ich habe gar keine Zimmerpflanzen und werde damit jetzt nicht anfangen. Trotzdem fand ich das cool 🙂

Am letzten Wochenende haben wir einen wichtigen Schritt vollzogen: nach zwölf Jahren mit einem quasi-gemeinsamen Konto mit dem Mitbewohner haben wir die Kontrotrennung vollzogen und ein langes Gespräch darüber gehabt, wie wir unsere Finanzen künftig organisieren werden. Ich bin froh, daß wir das erledigt haben, und mir geht es jetzt nach zwei sehr schlechten Wochen allmählich besser. Alles fühlt sich nun nach Neubeginn an, und wenn alles gut läuft, dann ist es in vier, fünf Jahren soweit. Bis dahin tue ich genau das, was ich mir Anfang des Jahres vorgenommen habe: ausmisten und Geld sparen.

Mit dem Ausmisten ging es jetzt direkt weiter. Netterweise hat mein starker Sohn mir neulich x Kisten vom Dachboden runtergeholt, die ich nach und nach durchsehe. Ich teile die Dinge in drei Kategorien: behalten, verkaufen, verschenken. Das, was ich nicht verkaufen kann, werde ich dann ebenfalls verschenken. Habe in letzter Zeit viel über die Motive nachgedacht, warum ich bestimmte Dinge behalte  wie z.B. sauteure Gläser meiner Eltern, die nur an Sonn- und Feiertagen benutzt wurden. Sie liegen seit 16 Jahren in einer Schachtel im Keller und da ich überhaupt keinen Alkohol trinke (und auch keinen Sinn darin sehe, mein Leitungswasser aus so einem Schätzchen zu schlürfen), kommen sie jetzt weg. Mein Motiv für das Behalten war, daß meine Eltern viel Geld für die Gläser bezahlt haben und sehr stolz auf sie waren. Aber MIR sind sie nur im Weg, ich finde sie unpraktisch und eigentlich auch eher häßlich, lol. Naja, uns so ist es mit vielen Dingen, die ich nur deswegen habe, weil sie an bestimmte Vorstellungen gebunden sind – auch Bilder, die ich gern von mir selbst hätte. Alles in allem sehr fordernd, nicht nur körperlich.

Bei den letzten Dachbodenrunden habe ich immer noch Dinge aufgehoben, die eher schlechte Gefühle aufrührten oder sogar mit verletzenden Vorkommnissen direkt verbunden waren. Ich merke, daß es jetzt, wo mir das klar ist, etwas leichter geht, mich von ihnen zu trennen, aber oft spukt noch das ein oder andere „es war aber doch nett gemeint“ oder sein Kumpel, das allmächtige „es hat aber doch Geld gekostet“ in meinem Kopf rum. Ja nun, wird schon. Ich bin angesichts der Berge von Zeug, die ich wieder loswerden will, ganz schön froh, das nicht erst dann zu machen, wenn ein Umzug ansteht. Mein Mann hat sich anstecken lassen und unseren Papierkram auf ein Viertel reduziert. Es ist zwar lustig, wenn man Kontoauszüge von vor 20 Jahren durchguckt, aber wozu wir die noch hatten, weiß keiner mehr. Allerdings mußten wir dazu nun in einen Aktenschredder investieren, denn diese Berge von Papier hätten wir anders nicht sinnvoll vernichtet bekommen. Sie werden also nach und nach geschreddert und dann entsorgt.

Ich hatte auch noch einen sehr coolen Moment mit meinen Kisten. Als ich vor einigen Jahren viel geschwommen bin, habe ich viel abgenommen. Jetzt, nach zwei Jahren Rollstuhl und bla, ist alles wieder drauf. Blöderweise passen jetzt natürlich auch meine kleineren Klamotten nicht mehr und ich hätte mir eine neue Herbst-/Winterjacke kaufen müssen. Aber in einer Kiste waren sogar noch zwei Jacken in der großen Größe drin – wie neu, quasi ungetragen (weil kurz vorm Abnehmen gekauft) und so groß, daß ich sie auch im Rolli sitzend zubekomme. Geil! 😀

Aus unseren Schränken/Kisten zu shoppen (wie es viele frugale YouTuber so schön sagen), klappt auch beim Essen immer noch super, obwohl wir in den vergangenen Monaten schon eine Menge wegbrauchen konnten. Zuletzt haben wir ein kleines Glas Amarenakirschen und ein paar vegane Aufstriche aufgebraucht. Für unser UWYH-Essen gehen wir nach wie vor nicht separat einkaufen. Diese Woche z.B. hatten wir eine kleine Menge Salzkartoffeln für jeden übrig und haben dazu aus gelben Linsen, etwas TK-Spinat, Zwiebeln, einem Rest Ingwer, Chili und Charan Masala ein sehr leckeres Curry gekocht – fertig.

Und nachdem ich zur Zeit soviel budgettiert habe, habe ich jetzt angefangen, Lebensmittelpreise zu tracken und auszurechnen, wie teuer unsere Mahlzeiten sind. Ich mache das nicht, weil wir hier auf den Cent genau rechnen (müssen), sondern einfach weil es mir Spaß macht (das darf gern unter „eine neue Aspie-Schrulligkeit“ verbucht werden :winken:). Ich weiß jetzt z.B. daß ein Burger im Brötchen mit Käse und Röstzwiebeln zusammen mit Pommes, Erbsen und Kräutermargarine rund 1,70 € pro Portion kostet. Ich selbst hätte das deutlich teurer eingestuft (der Rest der Familie übrigens auch). Sowas finde ich spannend 🙂

Thrifty Thursday #29

Diese Woche war leider auch wieder konfliktbeladen und passend dazu hat mein Körper mit Fieber, Krämpfen und Schmerzen reagiert. Es ist einfach ein Traum. Jedenfalls zeichnet sich eine Wiedergutmachung ab, in monetärer Hinsicht. Andere Dinge können nicht wiedergutgemacht werden, aber sie scheinen damit die Erfüllung meines Wunsches, endlich hier wegzugehen, schneller erreichbar zu machen. Gerade sehr bewegte Zeiten hier.

Mein Mann und ich denken viel über unseren Umgang mit Geld nach, treffen Verabredungen, budgettieren neu oder anders und wühlen uns ganz allgemein durch die Finanzen. Und das zieht auch Kreise: auf einmal bewerten wir bestimmte Besitztümer anders als vorher und wollen nochmal ausmisten. NOCHMAL. Ich habe das Gefühl, ich mache eigentlich seit 15 Jahren nichts anderes… Und wo kommt überhaupt das ganze Zeug her? Hatte ich das nicht schon alles rausgeworfen? Kreative Hobbies heißen auch, aus der Völle zu schöpfen, und wer viel liest und sich quasi jedes Buch kauft (gekauft hat), hat am Ende eben ein Platzproblem. Wahrscheinlich werde ich also in den kommenden Monaten (Jahren?) viel Zeit damit verbringen, Dinge zum Kauf anzubieten, Bücher in den Bücherschrank zu schleppen und sowas. Bei manchen Sachen bin ich auch herrlich unentschieden: ich brauche sie nicht, aber es wäre schade um sie. Also behalten? Hhh…

Im Kontext dieser ganzen Prozesse denke ich auch viel über meine Herkunftsfamilie nach, über meine Wahlfamilie, über meine wahre Familie und über die Familie in mir drin. Familie, finde ich, ist immer mit Orten verbunden, und viele dieser Orte gibt es einfach nicht mehr. Das hinterläßt eine gewisse Orientierungslosigkeit. Wohin ich genau von hier aus gehen will, weiß ich nicht, aber ich habe eine klare Vorstellung davon, wo ich nicht hinwill und was ich brauche. Leer fühlt sich das alles gerade an, so eine existenzielle Leere, fast schon überwältigend. Ich muß mir das alles in überschau- und gangbare Etappen runterbrechen, sonst ist das entmutigend.

Und sonst? Für viel mehr als diesen Trennungsprozeß mit seiner ganzen Wut und dem Schmerz und den körperlichen Symptomen ist eigentlich keine Zeit oder Gelegenheit geblieben. Ich fühle mich überfordert und bin total erschossen. Da sind Regelmäßigkeiten gut, also habe ich viele geliebte, einfache Essen eingeplant, exerziere allein und mit meinem Mann meine/unsere Routinen durch und versuche, an die Zukunft zu denken. Eigentlich wollte ich das nicht mehr tun, aus der Gegenwart mental in die Zukunft flüchten, aber so ist das halt gerade. Nicht einmal für das Art Journaling hatte ich ein, zwei Nerven übrig.

Thrifty Thursday #28

Die vergangene Woche war ernüchternd, um das mal in blogtaugliche Sprache zu verpacken. Während ich mich darüber gefreut habe, an vielen Stellen kleine Beträge zu sparen, wurden an anderer Stelle große Beträge mit vollen Händen ausgegeben, ohne Sinn und Verstand und ohne Rechtfertigung oder Wiedergutmachung. Selbst wenn ich meinen Aquarellkasten verschlucken würde, könnte ich nicht in so vielen Farben kotzen wie es gerade nötig wäre. Das Ganze hat nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich Konsequenzen, sondern auch was die Organisation unserer Finanzen angeht. Ich war so frustriert, sauer und enttäuscht, daß ich den Impuls hatte, einfach alles hinzuwerfen, aber das würde auch bedeuten, daß ich meine persönlichen Ziele nicht erreichen werde. Und ganz sicher wird es nicht passieren, daß jemand, der so schlampig mit Geld und Vertrauen umgeht, so einen Impact auf mein Leben hat. Vertrauen klemme ich mir ab sofort und gehe zu guter, alter Kontrolle über. [Das war jetzt mein x-ter Versuch, das zu schreiben, und ich glaube, diesmal kann ich es so stehen lassen].

Das Positive in dieser Woche zu sehen, ist sehr schwer, dabei befinden wir uns jetzt in meiner Lieblingsjahreszeit, auch was Obst und Gemüse angeht. Mein Mann und ich haben mehrere Fuhren Zwetschgenkuchen gebacken und eingefroren, die wir innerhalb der kommenden drei, vier Monate verbrauchen werden. Das Schöne ist, daß man so nicht gleich ein ganzes Blech voll Kuchen hat, sondern einzelne Stücke auftauen kann.

Unsere Vorräte sind in den letzten Wochen um einiges schlanker geworden und wir haben insbesondere Reste verbraucht. Jetzt, wo der Herbst da ist, merke ich, daß ich aber auch wieder Vorräte anlege. So haben wir z.B. unterschiedliche Konserven (Bohnen, Pepperoni, getrocknete Tomaten etc.), Tee und Mehle aufgestockt und auch schon Weihnachtssüßigkeiten gekauft, die diese Woche erstmals angeboten wurden, nachdem es letztes Jahr kurz vor Weihnachten quasi nichts mehr gab (offenbar wurde da nicht nachgeordert – freut mich ja, daß Aldi dazulernt und dann wohl weniger auf dem Müll landet). Das Einzige, was jetzt noch fehlt, sind einzeln verpackte Süßigkeiten für den Adventskalender vom Sohn. Tatsächlich denke ich auch schon in anderen Hinsichten an Weihnachten. Der Mann und ich werden dieses Jahr mal einen No-Spend-Adventskalender füreinander machen und es ist durchaus eine Herausforderung, Dinge zu finden, die nichts kosten und trotzdem zum anderen passen. Dazu schreibe ich später mal mehr. Auch über das Nikolaus- und Weihnachtsgeschenkebudget haben wir bereits geredet und überlegt, welche Dinge wir als wichtig erachten und welche nicht.

Abgesehen davon habe ich diese Woche recht viel Geld für drei Kopfbedeckungen ausgegeben. Im Sommer hatte ich ein Einsehen mit meiner schwindenden Haarpracht und trage seither eine Quasi-Glatze. Damit mußte ich allerdings feststellen, daß es teilweise ganz schön kalt wird an der Rübe, daß aber meine Wintermütze viel zu warm ist. Also habe ich mir diese Woche eine leichte Wollmütze, eine Kappe und einen klassischen Hut gekauft. Jetzt müßte ich für alle Eventualitäten gerüstet sein.

 

Thrifty Thursday #27

In letzter Zeit gibt’s in unserer Familie so einen running gag. Einer fragt „Was gibt’s heute zu essen?“ und mein Mann oder ich antworten: „Reste!“. Weit von der Wahrheit ist das auch nicht weg. Seit ein paar Wochen versuche ich, unsere Vorräte ein wenig gesundzuschrumpfen, insbesondere was Überbleibsel wie einen halben Sack Bohnen, eine angefangene Tafel Schokolade und sowas angeht. Dazu kommen dann oft noch Reste vom Vortag oder aus der Tiefkühltruhe. Wir verwerten fast 100% unserer Lebensmittel. Neulich mußten wir zum ersten Mal ein Stück von unserem selbstgebackenen Brot wegwerfen, weil es über Nacht (es war warm und sehr feucht) geschimmelt war. Die drei Dinge, die uns dabei helfen, quasi alle Lebensmittel zu verwerten, sind:

  1. Planung. Jede Woche machen wir einen Einkaufszettel und planen den Einkauf für die ganze Woche. Gekauft wird nur, was auf dem Zettel steht, oder was wirklich im Angebot ist und definitiv benötigt wird. Im Laufe der Zeit lernt man, welche frischen Zutaten wie lange halten, und wir richten es so ein, daß Blattgemüse als erstes und lang haltbares Gemüse wie Möhren, Kürbis etc. weiter hinten in der Einkaufswoche verwendet wird. Der letzte Tag vorm Einkauf (meist Dienstag) ist der UWYH-Tag, an dem wir versuchen, den Kühlschrank richtig leerzumachen. Da kommen also Reste auf den Tisch oder wir verbrauchen Gemüse und Obst, das wegmuß. Wenn es nichts Frisches mehr gibt, greifen wir auf lange haltbare Vorräte wie getrocknete Hülsenfrüchte, Dosen oder Tiefgefrorenes zurück. Führt uns direkt zu Punkt 2.
  2. Vorratshaltung. Früher war ich ziemlich pingelig beim MHD, aber inzwischen nehme ich das allenfalls als Richtwert. Wenn etwas noch gut riecht und schmeckt, ist es halt nicht verdorben, und dann wird es noch gegessen. Ein guter Vorrat an getrockneten oder eingedosten Lebensmitteln erleichtert es, die Woche (oder den Monat) ein wenig zu strecken, wenn es mal eng wird mit den frischen Sachen oder von ihnen nur noch wenig da ist. Mit einer halben Möhre, einem Stück Sellerie, einer Zwiebel und einer Tasse Linsen kann man schon wieder ein neues Essen auf den Tisch bringen. Und es ist erstaunlich, was man alles einfrieren kann, sogar Mindermengen in der Eiswürfelform.
  3. Flexibilität und Kreativität. Ich finde es okay, an zwei Tagen hintereinander dasselbe zu essen. Viele Suppen z.B. sind am zweiten Tag sogar viel besser als frisch zubereitet. Aber dann reicht es mir meist auch. Wenn dann noch Reste da sind, werden sie zu einem neuen Gericht kombiniert, wie etwa übrig gebliebene Salzkartoffeln, die zu einer Tortilla werden oder so. Vieles eignet sich auch als Brotaufstrich, z.B. Linsenbolognese oder Baked Beans. Wenn man alles aufbrauchen möchte, hilft es auch, wenn man flexibel ist und vom Wochenplan abweicht, beispielsweise wenn sich herausstellt, daß ein Gemüse doch eher wegmuß als gedacht oder ein Rezept ein bestimmtes Gemüse vorgibt, man aber nur ein anderes da hat.

Wie ich schon schrieb, verwenden wir auch „Küchenabfälle/-reste“ oft noch weiter, z.B. Kartoffelschalen für Chips, Gemüseschnipsel als Grundlage für Brühe und altbackenes Brot für Brotaufläufe oder Paniermehl.

Oft verändere ich Rezepte stark, damit sie zu unserer Ernährungsform passen. So essen wir zwar Fleisch, aber ich plane davon immer nur recht wenig pro Person ein. Uns reichen z.B. 150 g Hack für Spaghetti Bolognese für vier Leute oder drei Scheiben Bacon für eine Suppe. Auch so ergeben sich schnell „Reste“ bzw. wird das Eingekaufte schön gestreckt. Gerade bei Fleisch spielt auch die Zubereitungsart eine große Rolle. Wenn wir Burger machen, brauchen wir 300 g Hack, bei Bolognese eben nur die Hälfte. Wenn man eine Hühnerbrust brät, reicht sie kaum für vier, aber wenn man sie im Slow Cooker garzieht und dann zerpflückt, kann man sie sogar für zwei Mahlzeiten (= 8 Portionen) verwenden und hat zusätzlich noch die Hühnerbrühe übrig.

Früher haben wir meist eine ganze Dose Kokosmilch in ein Curry gegeben, heute begnügen wir uns mit der Hälfte und frieren den Rest ein (Eiswürfelform). Durch die lange Gehzeit unseres Brots brauchen wir für ein Brot nur 1/16 eines Hefesteins, der Rest geht auch in den Gefrierschrank. Wenn wir frische Nudeln machen und nicht alles aufbrauchen, wandert auch dieser Rest in den Tiefkühler. Indem man also hier und da wirklich nur ein wenig abknapst, bilden sich schnell Grundlagen oder nette Add-Ons für andere Gerichte. „Reste“ eben.

Und sonst so diese Woche? Ich habe gegen Übernahme des Portos einen riesigen Karton voller Zeitschriften (für Collagen), Kalenderblätter, Landkarten und allerlei anderem Papier (für Junk Journals und Mixed Media Kram) bekommen. So toll! Jetzt muß nur noch mein Buchbindeset ankommen, dann kann ich loslegen (das Set habe ich als „gebraucht, sehr guter Zustand“ preisreduziert bekommen und angesichts der langen Zeit, die es unterwegs ist, kommt es wahrscheinlich per Esel aus Timbuktu).

Thrifty Thursday #26

Diese Woche denke ich viel über das Verzetteln nach. Seit ich wieder ein bißchen male und an meinem alten Lifebook-Kurs arbeite, bin ich öfter mit dem konfrontiert, was andere für Materialien benutzen oder haben. Ich habe z.B. vor, mir ein Junk Journal zu machen, doch de facto kommt bei mir gar kein Papier“müll“ mehr an, weil wir alle Printkataloge und -werbeblättchen abbestellt haben. Wie einfach wäre es, Papiere zu kaufen, vor allem weil es so umwerfend schöne Scrapbookpapierbögen gibt. Das würde natürlich der Idee eines Junk Journals zuwiderlaufen, aber hey, schön wäre es schon. Und da wir nicht einmal mehr Zeitschriften kaufen, habe ich eigentlich auch nie genug Material für Collagen. Bilder auszudrucken, ist halt auch eher teuer und durch unseren Tintenstrahldrucker läuft man Gefahr, daß sie im Kontakt mit Kleber ausbluten. Ich habe jetzt ein paar Bekannte gefragt, ob sie vielleicht für mich „Altpapier“, Schnipsel, Zeitschriften etc. haben. Eigentlich ist es ja cool, daß sowas bei uns nicht mehr aufläuft, aber jetzt gibt es da für dieses Projekt eben einen Mangel.

Mein Gehirn ist ohnehin auf Mangel ausgerichtet. Ich akzeptiere, daß das eng mit meiner Lebensgeschichte verknüpft ist, und ich kriege das im Alltag mittlerweile sehr gut auf die Kette, wenngleich die Knappheit von manchen Produkten in der Anfangsphase von Corona ihren Teil dazu beigetragen hat, daß ich inzwischen wieder mehr bevorrate, ohne zu horten. Aber das Gefühl, das sich gerade in meinen kreativen Prozeß einschleicht, ist doof. Heute z.B. habe ich ein Unboxing-Video geguckt, in dem eine Frau, die Scrapbooing macht, eine ganze Kiste „Stationary“, also quasi Schreibwaren, auspackt. Mein innerer Gollum wollte auch gern sowas bestellen, natürlich. Habe ich aber nicht, denn ich mache ja nicht mal Scrapbooking! Habe ich nicht erst letzte Woche davon geschrieben, daß ich im Grunde keine Shopping-Impulse mehr hätte? :PSoviel dazu. Es kommt wohl darauf an, wie verlockend der „Köder“ ist. Allerdings hat mein innerer Gollum erkannt, daß die Anschaffung von mehr Material auch mit einer Erhöhung des Drucks verknüpft wäre, denn ich bin sehr anfällig für dieses „es war teuer, also soll es auch benutzt werden“-Dogma.

Mit unserer Renovierrunde in Küchenflur und Gästeklo geht es weiter. Für den Flur haben wir jetzt Dämmplatten bestellt, die so in etwa drei Wochen verfügbar sind. Würde man sie per Spedition liefern lassen, wären sie bereits kommende Woche da, aber das kostet schlappe 60 € Aufpreis, die wir uns gern sparen, indem wir die Platten halt selbst im Baumarkt abholen. Nur eben später. Für den Flur werden wir auch noch Farbe und einen neuen Bodenbelag brauchen, nachdem der alte leider ein Opfer diverser Fehlpinkeleien unserer Miezen geworden ist… Jetzt soll ein Klick-PVC drauf, das anders als Laminat nicht aufquillt.

Etwas, das ich auch noch gebraucht gekauft habe, ist ein Zero Waste Kochbuch. Gab es für 6 statt für 19 € und da habe ich zugeschlagen. Das Buch ist neuwertig, hat nur einen kleinen Knick auf dem Rücken, und das Beste: es bietet echt eine Menge interessanter neuer Rezepte und Ideen.

Thrifty Thursday #25

Die Zeit vergeht gerade so schnell, daß ich es kaum glauben kann, daß das hier schon der 25. Thrifty Thursday ist. Ich nehme ja an, daß diese Kategorie weniger für potentielle Leser als für mich selbst von Interesse ist, aber ich mag es einfach, mir klarzumachen, an welchen Ecken und Enden ich ein bißchen was spare, wo wir keine Lebensmittel wegwerfen und allgemein auf freie oder bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Seit fast zwei Jahren bin ich jetzt krank daheim, bin nicht gehfähig oder habe auch immer wieder mit Entzündungen und Schmerzen zu kämpfen – da kann man sich schon mal sehr hilflos und handlungsunfähig fühlen, und zu dokumentieren und daher nachlesen zu können, daß es trotzdem immer noch Bereiche meines Lebens gibt, die ich kontrollieren und beeinflussen kann, tut gut. Vor allem immer in Hinblick auf mein langfristiges Ziel: Leben in der Stadt, in einer barrierefreien Neubauwohnung. Denn das ist der eigentliche Grund dafür, daß ich seit Jahresanfang noch bewußter als zuvor konsumiere und wirtschafte, und es ist so cool, zu erleben, wie sich das im wahrsten Sinne des Wortes auszahlt. Und es ist sehr befriedigend, die bereits vorhandenen oder allgemein kostenlose Ressourcen zu nutzen bzw. nach Alternativen für Dinge zu suchen, die ich nicht habe. Ich fühle mich da viel kreativer und mehr im Flow als zuvor.

Abgesehen davon ist noch etwas ziemlich Erstaunliches passiert: ich habe quasi gar keine Shopping-Impulse mehr. Gerade 2020 habe ich doch öfter als geplant/gedacht/gewollt Spontankäufe gemacht, z.B. als Trosteinkauf, um etwas zum Spielen/Lesen zu haben oder einfach, weil es Spaß gemacht hat. Die Wahrheit ist aber, daß das Einkaufen mir meist mehr Freude bereitet hat, als etwas de facto zu besitzen. Ich habe doch schon in den letzten zehn oder 15 Jahren festgestellt, daß mich zuviel Besitz schier erdrückt und überfordert, auch optisch. Jetzt gerade, wo ich es sehr genieße, mal wieder kreativ zu sein, merke ich auch erneut, wie schnell da Wünsche entstehen: „Ach, dieser Stift ist so nett. Weiße Tinte wäre auch toll, benutzen ja schließlich viele. Und diese Aufkleber. Und dies und das und jenes….“. Das ist in vielen Bereichen ähnlich. Es gibt z.B. nicht alle Bücher, die mich interessieren, in den Bibliotheken. Man bekommt nicht alle Staffeln einer Serie bei Amazon Prime Video. Naja, und so weiter. Und dann häuft es sich eben an und führt dazu, daß vieles am Ende nicht mal benutzt wird. Aber jetzt gerade habe ich das Gefühl, das, was ich besitze und im Zugriff habe, auch zu benutzen. Und im Laufe dieses Prozesses habe ich gemerkt, daß es mir mehr Freude macht, nicht ständig neue Reize durch neue Einkäufe zu schaffen, sondern mich einzulassen auf das, was schon da ist. Früher habe ich jeden Tag meine Wunschliste bei Amazon durchgeguckt, um zuschlagen zu können, wenn es ein Angebot gab. Im Moment ist mir das einfach egal, denn ich habe alles, was ich brauche. Wie krass sich das anfühlt.

Keine neuen Wünsche zu entwickeln oder sie einfach wieder gehen zu lassen, hat in mir drin Raum und Ressourcen freigeschaufelt. Ich fühle mich dankbarer, zufriedener und ruhiger. Viel zu besitzen ist bei mir auch immer mit angefangenen oder angestrebten Projekten verbunden, die ich oft nicht fertigbekomme oder auch nur anfangen kann. Das übt Druck auf mich aus. Diesen Druck habe ich gerade nur bei wenigen Dingen. Ich weiß ja z.B., daß ich mein Ziel mit Niederländisch erreichen werde (aus der Erfahrung heraus, es auch in anderen Sprachen erreicht zu haben). Oder daß ich das Life Book fertigmachen werde (weil ich jetzt schon weiter gekommen bin als beim ersten Versuch). Etwas, das noch Druck ausübt, ist ein fertiges und echt umwerfend schönes Quilttop aus Fassett-Stoffen. Ich möchte es eigentlich zum Quilten geben, weil es so schön ist, daß es ein gutes Quilting verdient und nicht mein stümperhaftes Gemurkse in der kleinen Maschine. Das jedoch würde mich mehrere hundert Euro kosten, und ich bin gerade zu geizkragig dafür. Also lasse ich es ganz bewußt noch etwas liegen. Und ich habe darauf verzichtet, mir den Latein- und Altgriechischkurs der EKD zu bestellen, auch wenn ich beide sehr gern machen möchte, denn ich weiß, daß es Druck machen würde, wenn sie erst da wären, und ich brauche jetzt noch ca. sechs bis neun Monate, damit ich fließend Niederländisch sprechen lerne. Und danach können wir dann weitersehen (ah, ich sehe Isländisch winken :twisted:).

Diese Woche habe ich mich außerdem reich von mir selbst beschenkt gefühlt. Dadurch, daß ich im Rolli gerade mal so etwa 1,20 groß bin, kann ich nicht alle Dinge sehen, die sich oben in meinem Kreativschrank befinden. Montag dachte ich, hm, merkwürdig, diese Kiste da. Was da wohl drin ist? Ich habe sie mir in einer halsbrecherischen Aktion heruntergefischt (und dabei eine Gelli Plate in die Fresse gekriegt, lol!) und dann stellte sich heraus, daß ich ihren Inhalt schlicht vergessen hatte. Es waren unzählige Aufkleber verschiedenster Art, Scrapbookmaterialien und -papiere aus einem kleinen Laden in Bilbao (den ich mehrfach zu Fuß durchmessen hatte btw) und Schablonen. Oh, diese Schablonen… Ich hatte sie vor vier Jahren in den USA bestellt und dann nie benutzt, weil sich mein Handgelenk entzündet hatte und ich das Malen und Gestalten komplett an den Nagel hängen mußte. Und jetzt, in dem kleineren Format, kann ich sie endlich benutzen. Das ist echt wundervoll und es war so eine schöne Überraschung ♥

Ansonsten verbrauchen wir gerade weiterhin einige Vorräte, z.B. eingefrorene Brotrest für den Brotauflauf oder Hafersahne für Cole Slaw und so. Auf diese Weise ist schon etwas Platz in den Vorratsschränken entstanden.

Thrifty Thursday #24

Seit Anfang August habe ich schon einige Seiten in meinem August Art Journal gefüllt, aber es war ja eigentlich klar, daß ich auch mit dem Life Book 2017 anfangen würde, wo ich es schon mal wiederentdeckt hatte 🙂 Ich habe also im Wohnzimmer rund um meinen Arbeitsplatz erstmal Raum für die Materialien geschaffen und dabei versucht, direkt eine Auswahl zu treffen, weil alles nicht dahingepaßt hätte. Am Abend, wenn die Familie im Bett ist, mache ich mir dann ein Hörbuch an und fülle das Büchlein. Das Bemerkenswerte ist, daß der ganze Druck von mir gewichen ist, seit ich mit dem kleinen Format arbeite. Es macht einfach eine Menge Spaß und inzwischen habe ich tatsächlich schon in alle Pöttchen und Tuben reingeguckt und nichts ist eingetrocknet oder geschimmelt. So cool! Leider muß ich gerade wegen dem Armscheiß eine Pause einlegen, aber ich freue mich schon darauf, wenn ich weitermachen kann.

Ich habe diese Woche einige Filme bei Amazon Prime Video geguckt, die ich mir sonst nicht angesehen hätte: 30 Days of Night, The Cave, Katakomben und sowas. Alles, was ich schon kannte, denn mit den Schmerzmitteln ist meine Aufmerksamkeitsspanne nicht sehr hoch. Wenn mir zwischendrin mal danach war, habe ich in einem Buch weitergelesen, das ich schon sehr lange habe, das ich aber nach dem Auslesen in den Bücherschrank stellen werde.

Und ansonsten sind wir immer noch dabei, Langzeitvorräte wegzubrauchen. Diese Woche sind dabei: Hafersahne (für das Kartoffelgratin), Maronen (für die Kürbissuppe) und Aufstriche für Frühstück und Abendbrot.

Thrifty Thursday #23

Der Mann und ich haben unsere Vorratsinventur beendet und werden wohl noch ein paar Wochen damit beschäftigt sei, ein paar Dinge endlich mal zu benutzen bzw. aufzubrauchen. Was mir daran gefällt, ist, daß wir damit vermeiden, Lebensmittel wegzuwerfen, und es hilft auch dabei, mal was Neues auszuprobieren. Zum Beispiel einen Kuchen, den wir noch nie hatten 🙂 Von den Haferkeksen, die mir mein Sohn zu Nikolaus verehrt hat, war nämlich immer noch etwas übrig, also habe ich sie zerschlagen und dann mit geschmolzener Blockschokolade und etwas Kokosöl in einen Kuchenboden verwandelt. Nach zwei Stunden im Kühlschrank kam eine Packung SoyaToo aus dem Vorrat darauf, die ich mit der abgeriebenen Schale einer Zitrone aromatisiert hatte. Blaubeeren drauf und fertig. War superlecker!

Wir haben aber auch Dinge gefunden, die mich ein wenig ratlos zurücklassen. Vor einigen Jahren hatte ich z.B. mal einen Brombeerschnaps aufgesetzt. Er hat eine wunderschöne Farbe und duftet herrlich, aber ich trinke keinen Alkohol so. Vielleicht kann ich den mal eßlöffelweise in Desserts verwenden, z.B. in einem Trifle oder etwas Ähnlichem. Und nach einem Todesfall in der Familie vom Mitbewohner hat er jede Menge Wein geerbt, der auch immer noch hier rumsteht, weil ihn keiner trinkt. Ideen bisher: Rotweinkuchen (da gehen immerhin 125 ml von zig Litern für drauf, lol…), Zwiebelsauce, Bolo. Ich hoffe, der Wein kippt nicht, bevor wir die Chance hatten, ihn aufzubrauchen… Ich habe allerdings auch einen echten Schatz gehoben, nämlich zwei Gläser meiner selbstgemachten Traubenkirschenmarmelade ♥ Demnächst werde ich mal einen vollwertigen Linzer Kuchen machen und eins dafür als Füllung verwenden.

Bei der wöchentlichen Planung unserer Mahlzeiten haben wir auch schon einige Dinge aufbrauchen können und dabei mal wieder neue Rezepte ausprobiert. Unser UWYH-Essen diese Woche bestand z.B. aus Haferbacklingen (der Hafer war 2019 abgelaufen, aber immer noch gut), gerösteten Gewürzmöhren und einer Art Cole Slaw ohne Kohl aber mit Möhren, Radieschen und Zwiebeln. Lecker! Sogar so lecker, daß wir jetzt mal wieder neuen Hafer gekauft haben :mrgreen:

Außerdem habe ich diese Woche mal Energy Balls gemacht. Früher, so in den 90ern, gab es die ausschließlich bei unserem Ökobäcker und im Teeladen zu kaufen, und wenn ich heute welche mache oder esse, muß ich immer an die Leute von dort denken 🙂 Für meine Energy Balls habe ich 250 g Deglet Nour Datteln, die schon total trocken waren, mit 150 g Haferflocken gemischt und dann augenmaßig soviel Wasser dazugegeben, bis es mir schien, daß die Datteln so eine Chance hätten, ins Leben zurückgeholt zu werden. Das werden vielleicht 80-100 ml gewesen sein. Nachdem die Mischung gut aufgequollen und schon sehr klebrig war, habe ich die anderen Zutaten eingeknetet: im Blitzhacker gemahlene Mandeln und Kakaobits, zerkleinerte Cranberries, zwei fein geraspelte Möhren, etwas Zitronensaft sowie Ingwer-, Zimt- und Pimentpulver.

Diese Masse habe ich nochmal quellen lassen, aber da sie zu feucht war, habe ich mehr Haferflocken eingearbeitet und sie dann erneut quellen lassen, bis der Teig gut formbar war. Dann einfach in beliebiger Größe zu Kugeln formen und fertig. Die Energy Balls sollten kühl aufbewahrt und bald verzehrt werden und wären auch mit allen möglichen anderen Trockenfrüchten und Nüssen/Samen lecker. Ansonsten könnte ich mir noch gut abgeriebene Zitronen- oder Orangenschale drin vorstellen. Wenn ich demnächst nochmal welche mache, werde ich die Datteln vielleicht am Vorabend zusammen mit den Haferflocken ansetzen, dann ist es morgens einfacher für mich.

Thrifty Thursday #22

Nachdem ich neulich mal wieder ein wenig genäht hatte und mein Kreativschrank schon mal offenstand (seit zwei Jahren steht da ein Sessel vor…ja, der Schmerzscheiß hat mir eine ganze Menge geraubt, nicht nur den letzten Nerv), konnte ich den Anblick all meiner tollen Materialien nicht mehr vermeiden: Papiere, Blöcke, Buchbinderzeug, Aquarellfarben, Acrylfarbtuben, Pinsel, Graphitstifte, Kästen mit Pastellkreiden und Buntstiften, Filzstifte und Aquarellkreiden in Dosen, Stempel, Washi-Tapes, Rollen, eine Gelliplate, Stencils, und eine Menge Dinge mehr. Ach ja, und Sprühtinten ​ :drunken:  Abgesehen davon, daß ich es sehr vermisse, kreativ zu sein, konfrontieren mich diese Dinge aber auch immer wieder damit, daß mein Körper mir Grenzen setzt. Als ich noch genäht habe, mußte mir mein Mann immer die ganzen Patches für Quilts zuschneiden, weil meine Sehnen das nicht mitmachten. Handnähen ging gar nicht. Und malen kann ich eigentlich nur grob/abstrakt, weil alles „Fitzelige“ auch wieder Entzündungen auslöst. Das ist per se frustrierend, denn eigentlich finde ich, daß ich viele kreative Dinge ganz gut kann, wenn ich denn könnte. Und mich zu bremsen, entspricht mir auch nicht so richtig – ich mache Dinge, die ich interessant finde, schon immer eher ein wenig maniac 🙂 Ein Gedanke, den ich aber angesichts meiner ganzen Kreativmaterialien auch hatte, war: Mann, war das alles teuer! Denn das war’s auch einfach.

Ich habe also darüber nachgedacht, wie ich die Dinge wenigstens mal ein wenig benutzen kann, abgesehen davon, daß ich meine Sprachlernbücher immer gern mit Washi-Tape dekoriere. Da habe ich gelesen, daß Ramona diesen August wieder ihren kostenfreien Art Journal Kurs anbietet (der Link leitet zum ersten Video des Kurses bei YT weiter). Das kam gerade zur rechten Zeit! Und tatsächlich hatte ich sogar noch ein kleines Aquarellbüchlein von Moleskine im Schrank, bei dem ich bisher erst eine einzige Seite gefüllt hatte. Seit Anfang August habe ich jetzt ein paar Seiten gestaltet, wobei ich nicht alles mache, was Ramona vorschlägt (Kalligraphie kann ich mit meinen Sehnen einfach vergessen, obwohl ich das in meinen frühen Zwanzigern supergern gemacht habe, aber es macht auch Spaß, für solche Dinge Alternativen zu suchen).

Mir ist natürlich auch wieder eingefallen, daß ich vor ein paar Jahren die Teilnahme am Life Book von Tamara Laporte wegen Sehnenschmerzen abbrechen mußte. Das ganze Kursmaterial habe ich noch in Form von Videos und PDFs – wer weiß, vielleicht kann ich daran nach und nach noch ein wenig weiterarbeiten. Vielleicht hilft es mir auch, das Format zu ändern, denn bisher hatte ich mit DIN A 4 Blättern gearbeitet, aber die zu füllen kostet schon sehr viel Bewegung in den Händen. Mal abwarten.

Abgesehen davon, daß ich es schön finde, daß sich im Kreativbereich mal wieder was bewegt, finde ich es auch sehr befriedigend, daß ich endlich dazu komme, etwas wieder/weiter zu benutzen, das ich bereits habe. Mich zu bremsen, fällt mir aber echt sehr schwer. Ich bin jemand, der eine Sache, die er begonnen hat, auch gern zuendebringt (außer es ist erstmal nur als Reinschnuppern/Taster gedacht, dann kann ich damit leben, abzubrechen). Und ich bin auch echt überrascht davon, wie gut sich z.B. Gesso und Gel Matte Medium gehalten haben, denn ich hatte erwartet, daß sowas eintrocknet oder schimmelt.

Allerdings hat das jetzt doch auch dazu geführt, daß ich 6 € ausgegeben habe, nämlich für wasserfeste Fineliner. Da mußte ich leider mehrere wegwerfen, die unrettbar eingetrocknet waren, aber ohne sie geht das, was ich machen möchte, nicht so wirklich. Geld ausgeben, um quasi Geld zu sparen/Dinge zu nutzen? Manchmal schon, ja 🙂 Ich glaube allerdings, vorrangig geht es mir darum, daß sich da endlich mal wieder was bewegt. Und weil ich gerade nicht am Schreibtisch sitzen kann, habe ich eine andere Lösung dafür gefunden: ich male jetzt auf dem Sofa. Das hat interessante „Nebenwirkungen“, denn meine Hörspiel-Watchlist bei YouTube baut sich ab und außerdem sind meine Zeichnungen gerade viel weniger ordentlich und fitzelig als üblich und das gefällt mir richtig gut. Ich sterbe allerdings immer einen kleinen Tod, wenn ich offene Tintengläschen oder das Wasserglas neben meinem Laptop stehen habe und meinem Miezchen dann einfällt, es könnte mal eben auf mir oder dem Laptop rumhopsen…

Was war sonst noch diese Woche?

Mein Mann konnte unseren Stromtarif umsatteln, beim selben Anbieter (regionaler Ökostrom). Der Grundbetrag pro Jahr beträgt 30 € weniger als bisher, die Kilowattstunde ist auch ein wenig günstiger und wir bekommen einen 30 € Gutschein von Amazon. Deal!

Gekauft haben wir diese Woche außer der Reihe zwei Sachen für die Küche, nämlich ein Waffeleisen und eine Ravioliform. Das Waffeleisen, das uns bis zum letzten Wochenende gute Dienste erwiesen hat, war bereits rund 20 Jahre alt und stammte aus dem Nachlaß meiner Mutter. Im Laufe der Zeit waren seine Plastikfüße quasi geschmolzen (wegen des unvermeidlichen Fetts), weswegen man es nur auf Küchenkrepp irgendwo abstellen konnte. Neulich sind diese Füße komplett abgebrochen und das gesamte Waffeleisen drohte daher, jedesmal umzukippen, wenn man es öffnete. Das haben wir also ersetzt. Die Ravioliform ist ein Neukauf. Wir hatten bis vor kurzem noch nie Ravioli selbstgemacht und sind da jetzt ziemlich angefixt, allerdings ist das Formen der einzelnen Täschchen sehr anstrengend (jedenfalls wenn man gleich immer mehrere Portionen macht und was davon einfriert). Die Form ist aus Edelstahl und kommt zusammen mit einem Nudelholz. Aus der Bibliothek habe ich mir diese Woche gleich mehrere Bücher über Ravioli und ihre Artverwandten ausgeliehen und demnächst werden wir dann also öfter mal was Neues ausprobieren 🙂

Thrifty Thursday #21

Ich habe mal vor einer Weile über meine Lieblingsbettwäsche und meine Lieblingsrumgammelhose geschrieben, die beide recht große Löcher haben. Ich habe mir am letzten Wochenende mal die Nähmaschine aus dem Schrank holen lassen und dann – megaungeschickt – mit der Hand den Fußantrieb bedient, um doch mal zu versuchen, beides zu flicken. Die Hose und der Kopfkissenbezug sind wieder okay. An mir ist kein Kunststicker verloren gegangen, soviel ist mal sicher, doch die Löcher sind zu. Aber der Bezug für die Bettdecke ist mir quasi unter den Fingern zerbröselt 🙁 Ganz übel 🙁 Statt zwei kleinen und einem großen Loch habe ich da jetzt zwei mittelgroße und ein riesiges Loch drin. Meine Nähaktion hat den Tag des Abschieds also nach vorn verlegt. So’n Schiet :cry: Ich kann mir das nicht anders erklären, als damit, daß er Stoff schon echt richtig porös gewesen sein muß. Gut, der Bezug ist so etwa 12 Jahre alt und wurde wirklich sehr oft gewaschen und benutzt, aber trotzdem 🙁 Adiós, amigo.

Unsere Kochwoche stand unter dem Motto „mal ein paar Vorräte aufbrauchen“. Bei unserer letzten Vorratsschrankinventur waren uns ein paar Dinge aufgefallen, die noch innerhalb dieses Jahres ablaufen bzw. die vor kurzem abgelaufen sind. Wir handhaben das MHD ja sehr flexibel, will sagen: es ist uns eigentlich ganz egal, denn solange die Lebensmittel den Geruchs- und Geschmackstest bestehen, essen wir sie noch 🙂 Trotzdem ist es natürlich nicht schlecht, wenn man sie nicht ewig im Schrank beläßt, denn besser werden sie im Laufe der Zeit wahrscheinlich eher nicht. So hatte mir z.B. der Sohn zu Nikolaus eine große Boy Hafercookies geschenkt, die im Anfang Juli abgelaufen war. Die Kekse waren noch superknusprig und lecker und ein Drittel von ihnen wurde jetzt zum Boden eines Banoffee-Pies:

vom Boden sieht man eigentlich nicht viel, weil die Karamellcreme in all ihrer herrlichen Klebrigkeit über den Rand läuft. Der Pie ist übrigens vegan.

Die Sojacreme obendrauf war ebenfalls ein Vorrat, der langsam mal weg sollte. Auch ein paar andere Schätzchen haben wir diese Woche verbraucht: schwarze Bohnen und Gemüsebrühe für die Fajitapfanne, Ravioli für den Pastatopf, altbackenes Brot für den Brotauflauf, Sobanudeln für das Pad Thai, Sardellen für die Pizza und Filoteig für die Böreks. Jetzt sieht es im Schrank schon wieder viel ordentlicher aus 🙂 Und in der kommenden Woche geht es mit der Vorratsverwertung noch ein bißchen weiter.

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