Gelesene Bücher im Februar 2023

  • Amor Towles: Lincoln Highway. Roman, aus der Bibliothek. 1954: nach dem Tod seines Vaters wird der 18jährige Emmet vorzeitig aus der Jugendhaftanstalt entlassen, um sich um seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Billy zu kümmern. Die beiden wollen nach Kalifornien, um ihre Mutter zu suchen, die die Familie verlassen hat. Doch plötzlich stehen Duchess und Wolley vor der Tür, die ebenfalls in der Haftanstalt eingesessen haben. Sie wollen mit Emmets Wagen nach New York City und „leihen“ sich das Auto kurzerhand aus. Eine wilde Reise quer durch die USA beginnt, allerdings ist der Haupthandlungsort New York (fand ich etwas verwirrend). Das Buch ist wundervoll und hat alles, was man sich nur wünschen kann: eine spannende, aber nicht abwegige Handlung, liebenswerte Charaktere mit Tiefgang, Lustiges, Dramatisches und ein verdammt starkes Ende, das man nicht kommen sieht. Dafür gibt’s 5/5.
  • Jeffery Deaver: Der Todesspieler (Colter Shaw 1). Hörbuch, gekauft. Colter Shaw ist eine Art Kopfgeldjäger, der in den USA herumreist und von Belohnungen lebt, die auf das Auffinden vermißter Personen ausgesetzt sind. Sein erster Fall führt ihn in die Bay Area, wo Menschen zu Tode kommen, mit denen ein Täter ein Computerspiel nachstellt. Mann, selten habe ich mich bei einem Deaver derart gelangweilt! Es war so öde, daß meine Aufmerksamkeit immer wieder abgedriftet ist. Habe mich echt durchgequält und gebe daher nur 1/5. Ich bin diese superfitten, cleveren Helden, denen alles gelingt, so ein bißchen satt. Da ist mir ein Rhyme viel näher.
  • Gaby Breitenbach: Innenansichten dissoziierter Welten. Sachbuch, aus der Bibliothek. Breitenbach arbeitet seit vielen Jahren mit Menschen, die traumabedingte dissoziative Störungen wie DDNOS, DIS etc. haben und versucht mit diesem Buch im Grunde, Werbung für diese Patienten zu machen, die in der Traumatherapie leider immer noch nicht adäquat versorgt werden, weil sie als zu komplex und zu kompliziert gelten – oder gar als Lügner. Das Buch ist stark triggernd, sollte also mit Vorsicht genossen werden. Besonders gut hat mir gefallen, daß Breitenbach viele hilfreiche Tips für die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Klient und Therapeut beschreibt. 5/5.
  • Carlos Ruiz Zafón: Der Schatten des Windes. Roman, geschenkt bekommen. Daniel Sempere findet 1945 auf dem Friedhof der vergessenen Bücher ein Buch, das ihn fasziniert. Er beginnt, über den Autor Julián Carax Nachforschungen anzustellen, und ruft damit den brutalen Inspektor Fumero auf den Plan, der dem Autoren Rache geschworen hat. Mann, habe ich mich durch dieses Buch gequält. Zwei Monate habe ich dran hingelesen, und brauchte immer wieder lange Pausen. Mich nervt, wie stark die Geschichte konstruiert ist, und wie blöd sich die Figuren verhalten müssen, damit sie hineinpassen. Frauen verhalten sich stets passiv und lassen einfach alles mit sich passieren und leiden vor sich hin oder sterben, Männer sind entweder Gewalttäter oder werden Opfer von ebendiesen. Das Ganze zielt nur darauf ab, möglichst dramatisch, traurig und schmerzhaft zu sein. Dazu gibt es Hauptfiguren, die ich einfach widerlich und schmierig fand. Kann absolut nicht nachvollziehen, warum dieses Buch so ein Knaller ist und es derart gut bewertet wird. Von mir nur 1/5 und ein HURRA dafür, daß ich es endlich in den Bücherschrank stecken kann.
  • Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter. Roman, aus der Bibliothek. Laut Inhaltsangabe geht es in diesem Roman über einen Mann, dem seine Frau zu dick ist und der sie dafür mit psychischer Gewalt fertigmacht. Faktisch geht es um ein Ehepaar, das völlig unfähig ist, miteinander zu kommunizieren, vernünftige Entscheidungen zu treffen und gute Eltern zu sein. Erschwerend kommt hinzu, daß sich restlos alle anderen Figuren in diesem Werk als gleichgültig, dämlich oder einfach so nicht hilfreich erweisen. Warum der Roman als Patriarchatskritik hochgelobt wird und wieso ausgerechnet der Vater als Schuldiger ausgemacht wird, leuchtet mir nicht ein. Dazu kommt auch noch ein grottiges Korrektorat mit einer Million Orthographiefehlern. Na, zum Glück hatten wir ja die Rechtschreibreform, damit geht es doch gleich viel besser, nech? 1/5.
  • Patrick von Massow: Der Drache von Abeleya. Kinder-/Jugendroman, geschenkt bekommen. Der nerdige Frederik findet ein magisches Lesezeichen, mit dem er und sein Freund Max nach Abeleya gelangen, wo sie gegen den Bösewicht Zortran kämpfen müssen. Ganz nette Geschichte über Selbstvertrauen und Freundschaft. 3/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de Halfblod Prins. Roman, gebraucht gekauft. Auch den sechsten Teil der Reihe haben mein Mann und ich uns gegenseitig auf NL vorgelesen. Einer meiner Lieblingsteile. 5/5.
  • James Patterson und Bill Clinton: Die Tochter des Präsidenten. Thriller, Bibliothek. Die Tochter des Ex-Präsidenten Matt Keating wird entführt, weil ein libyscher Terrorist glaubt, daß die Amerikaner seine Familie getötet haben. Natürlich muß Daddy dann mit ein paar Freunden das Mädchen retten. Vorhersehbar, klischeehaft, schnarchlangweilig. 1,5/5.
  • Roman Klementovic: Wenn der Nebel schreit. Thriller, aus der Bibliothek. Der Titel ist so herrlich doof, daß ich mir dieses Buch unbedingt ausleihen mußte 🙂 Jana kommt 13 Jahre nach der Ermordung ihrer Mutter zurück in ihr Geburtsdorf, wo sie entsetzt feststellen muß, daß ihr Vater ein Messie geworden ist. Kaum ist sie im Kaff angekommen, wird sie mehrmals angegriffen und es werden Brände gelegt. Steckt ihr Vater dahinter, dem zwar nichts nachgewiesen werden konnte, aber den trotzdem alle für den Mörder ihrer Mutter halten? Jana wirkte auf mich verpeilt, über-emotional und ein Alkoholproblem hat sie auch. Ihre Investigationen treibt sie entsprechend wirr voran. Wer am Ende wirklich der Mörder ist, war für mich dennoch eine Überraschung, daher 3/5.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung