Gelesene Bücher im Mai 2021

  • Alexander Frater: Regen-Raga. Reisebericht, aus der Bibliothek. Frater, der seine ersten Lebensjahre auf Paami verbracht hat, wo im Haus seiner Familie ein Bild Cherrapunjis – eines der regenreichsten Orte der Welt – hing, beschließt, dem Monsun von Süd- bis nach Nordindien zu folgen und ebendiese Stadt zu besuchen. Leider bleiben seine Schilderungen etwas dröge, und daß alle Jahreszahlen (von denen gibt es viele) komplett ausgeschrieben wurden, sorgt nicht gerade für besseren Lesefluß. Ich hätte mir mehr Humor und weniger Daten gewünscht. 3/5.
  • Katharina Drexler: Ererbte Wunden heilen – Therapie der transgenerationalen Traumatisierung. Sachbuch, aus der Bibliothek. Ein eher kleines Büchlein, in dem die Autorin beschreibt, wie sie mit EMDR und Bildschirmtechnik Patienten hilft, denen traumatisierte Elternteile (Kriegsgeneration) zu schaffen machen. Sehr spannend. 4/5.
  • Michael Crammey: Die Unschuldigen. Roman, aus der Bibliothek. Die Geschwister Evered und Ada leben um 1800 mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester fernab der Zivilisation auf einer Insel in Neufundland. Um zu überleben, fängt die Familie den Sommer über Fisch, den sie einsalzt und trocknet, um ihn im Herbst gegen Dinge des täglichen Bedarfs einzutauschen. Als die Kinder 9 und 11 Jahre alt sind, sterben die kleine Schwester und die Eltern. Nun müssen sie allein zurechtkommen. Das Buch war interessant und trotzdem schwer zu lesen. Die Kinder sind extrem ungebildet und naiv und obwohl sie sich im Laufe der Jahre praktisches Geschick antrainieren, bleiben ihnen einfachste Zusammenhänge verborgen. Sie haben das Glück, daß niemand, der auf ihrer Insel anlandet, ihnen Böses will – da leidet man als Leser echt Höllenqualen 🙂 Am Ende schwängert Evered Ada, aber beide verstehen nicht, durch was die Schwangerschaft ausgelöst wurde. Die Geburt ihrer Tochter jedenfalls führt zu der Überlegung, die Insel zu verlassen. Insgesamt finde ich das Buch schwierig zu bewerten. Es war spannend, aber auch wirklich schmerzhaft zu lesen. Vielleicht 4/5?
  • Peter Tremayne: Nur der Tod bringt Vergebung. Teil 1 der Fidelma-Reihe. Vor etwa 18 Jahren gekauft, neulich auf dem Speicher entdeckt und jetzt mal wieder gelesen. Fidelma wohnt der Synode in Witebia bei, bei der entschieden werden soll, ob die Kirche Northumbriens fortan den Lehren Roms oder den Lehren Ionas folgen soll. Während dieser Synode wird Étain, eine Freundin Fidelmas, grausam ermordet, so daß Fidelma die Ermittlungen zusammen mit dem jungen sächsischen Mönch Eadulf übernimmt. Bald schon geschehen zwei weitere Morde und ein Staatsputsch scheint ebenfalls kurz bevorzustehen… Als ich das Buch mit Mitte 20 das erste Mal gelesen habe, sind mir viele Hinweise und Zusammenhänge entgangen, das war jetzt anders. Fidelma mag ich trotzdem nicht besonders, und das war auch der Grund dafür, warum ich damals nach ungefähr zehn Büchern auch aufgehört habe, die Bücher zu lesen. Alles in allem 4/5.
  • Peter Tremayne: Ein Totenhemd für den Erzbischof (Fidelma 2). Roman, vor vielen Jahren gekauft. Fidelma und Eadulf sind nach Rom gereist, mit unterschiedlichen Aufträgen. Aber noch bevor sie dazu kommen, wird Wighard, der in Rom zum Erzbischof von Canterbury geweiht werden sollte, ermordet aufgefunden. Der Schatz, den er dem Papst als Geschenk überreichen sollte, ist verschwunden. Fidelma und Eadulf ermitteln in den Katakomben, im arabischen Viertel und auch im Lateranpalast. Auch hier hatte ich wieder so meine Not mit Fidelma (liegt vielleicht an der Übersetzung?), obwohl ich die Geschichte gut fand. 4/5.
  • Peter Roitzsch: Das Voynich-Manuskript – ein ungelöstes Rätsel aus der Vergangenheit. Sachbuch, aus der Bibliothek. In diesem Buch geht Roitzsch der Frage nach, wer das Voynich-Manuskript geschrieben haben könnte, und porträtiert den aktuellen Stand der Forschung (2010). Die Zusammenfassung ist eigentlich sehr ernüchternd – wir wissen nur, wann das Werk entstanden ist -, aber der Autor recherchiert die einzelnen Theorien sehr gründlich, so daß am Ende zumindest einige Dinge ausgeschlossen werden können. Was mich an der Lektüre genervt hat, war das grauenhafte Lektorat, denn es wimmelte vor Fehlern. Trotzdem 4/5.
  • Joanne Adams: Grammar – know your shit or know you’re shit. Sachbuch, schon vor Jahren gekauft. In diesem Buch stellt Adams die gängigen Grammatik- und Orthographiefehler in der englischen Sprache vor. Kurzweilig zu lesen, kommt aber jetzt in den Bücherschrank. 3/5.
  • Shaun Bythell: Tagebuch eins Buchhändlers. Tagebuch, aus der Bibliothek. Bythell betreibt ein Antiquariat und hat irgendwann einfach damit angefangen, Tagebuch über sein Geschäft zu schreiben. Das Buch sind diese Auszeichnungen aus einem Jahr. Ich muß gestehen, daß ich mir unter dem Titel und aufgrund der vielen positiven Rezensionen mehr versprochen hatte, denn im Grunde ist das Buch weder besonders witzig noch besonders wichtig. 3/5.
  • Christine Preißmann: Glück und Lebenszufriedenheit für Menschen mit Autismus. Sachbuch, aus der Bibliothek. Preißmann, die selbst Asperger-Autistin ist, läßt in diesem Buch andere Betroffene zu Wort kommen, die erklären, was für sie Glück ist und woran es nur zu oft scheitert. Im zweiten Teil des Buchs erklärt sie dann, welche Faktoren das Glück autistischer Menschen beeinflussen und auf was man achten sollte/könnte. Die Idee des Buchs gefiel mir sehr, aber leider bleibt es auf mich selbst bezogen in weiten Teilen eine Utopie. Beispiel: natürlich wäre es meinem Glück förderlich, wenn mein Umfeld (Nachbarn, Ärzte, …) sich über Autismus bilden und mir mit mehr Wohlwollen begegnen würde, aber in der Realität passiert das nicht. Daher nur 2/5.

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