Spanischlust…und -frust

Seit Ende August nehme ich nun 1:1-Spanischstunden via Skype. Ich habe mich für diese Möglichkeit entschieden, weil ich hoffe, daß ich damit ganz individuell meine Wissenslücken füllen und das üben kann, was mich wirklich weiterbringt. Außerdem findet der Unterricht auf Spanisch und Englisch statt, wodurch ich eben Deutsch, Englisch und Spanisch noch fester miteinander verknüpfen kann.

Meist bekomme ich als Hausaufgabe, einen Text zu schreiben. Bereits nach den paar Wochen bemerke ich dabei eine Verbesserung: es fällt mir leichter, auf Spanisch zu formulieren. Noch im August habe ich mir immer einen dabei angebrochen, wenn ich versucht habe, etwas auf Spanisch zu sagen – vor allem wenn das mehr als ein kleiner Satz war. Nun jedoch merke ich umso deutlicher, daß es bei mir ganz oft am Wissen mangelt, wie man bestimmte Dinge auf Spanisch ausdrückt. Mir ist zwar klar, daß ich mir dieses Wissen auch auf Deutsch und Englisch erst über Jahre hinweg aneignen mußte, aber es ist schwer, nicht ganz oft frustriert den Stift auf’s Papier zu knallen.

Woher kommt bloß dieser Frust? Ich glaube, er hat weniger damit zu tun, daß ich zu ungeduldig wäre, sondern eher damit, daß sich Spanisch für mich immer noch wie eine Art Sumpf oder Dschungel anfühlt, in dem mir die Orientierung schwerfällt. Subjekt-Verb-Objekt-Sätze zu formulieren ist nun echt keine Kunst, aber irgendwie funktioniert Spanisch so ganz anders (zumindest stellt es sich so dar) als Deutsch oder Englisch.

Dazu kommt, daß ich, wenn ich Spanisch rede oder schreibe, ganz oft die Regeln vergesse, die ich längst gelernt habe. Zum Beispiel bilde ich falsche Indefinido-Formen, konjugiere falsch, verwechsle Personen etc. Das ist mir bei anderen Sprachen (Latein, Englisch, Französisch, Altgriechisch) echt nie passiert und es frustriert mich kolossal, daß ich damit nun solche Schwierigkeiten habe. Ich frage mich, ob das daran liegt, daß ich eben 40 und keine 14 mehr bin…

Außerdem merke ich, daß die Memorisierungs- und Abrufabläufe nun total anders sind. Früher: eine Vokabel lesen, wissen, bis heute. Heute: Vokabel lesen, vergessen, Vokabel lesen, merken, wieder vergessen, irgendwie doch abspeichern und gelegentlich abrufen können. Doof! 🙁

Meine Spanischlehrerin versichert mir, daß das alles eine Frage der Übung sei, und ich hoffe, daß sie recht hat. Ansonsten wäre das schon sehr frustrierend, sich nur 60 bis 80 % merken und davon wieder nur 60 bis 80% anwenden zu können…

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