Nach meinem frustigen Brotposting neulich habe ich eine Menge über gutes, einfaches Hausbrot recherchiert. Offenbar kommt man dabei nicht an sog. No Knead Breads vorbei, die so heißen, weil man sie nicht kneten muß, obwohl man natürlich die Zutaten miteinander verrührt. Diese Brote haben in der Regel eine recht lange Teigführung von etwa zwölf bis 18 Stunden und werden dann in einem gußeisernen Topf/Dutch Oven gebacken, was ihnen ihre Rösche und Knusprigkeit verleiht. Der Vorteil dieser Methode ist, daß das Brot in der langen Ruhezeit ein wenig Säure entwickelt und reifen kann, was es bekömmlicher macht als ein schnelles Brot, das man nur eben zusammenrührt/-knetet und dann direkt bäckt. Weitere Vorteile sind die in der Regel sehr kurze Zutatenliste und natürlich, daß es so schnell angesetzt werden kann.
Der Dutch Oven fungiert als Ofen im Ofen, wenn man so will. Wenn der Teig reif ist, wird der Ofen samt Pott auf 220°C erhitzt, und dann kommt der Teigling in diesen glühend heißen Topf rein, wo er erst mit und später ohne Deckel gebacken wird. Bei diesem Vorgehen entfallen das Netzen mit Wasser und auch das Absenken der Temperatur.
Mein Mann und ich haben in den letzten Tagen ziemlich viel darüber geredet, ob wir uns nun einen Dutch Oven kaufen wollen oder nicht. Eigentlich möchte ich ja mehr Zeug loswerden und keins anschaffen. Aber in Anbetracht des Brotdebakels hier in unserer Region sind wir doch zum Entschluß gekommen, einen gußeisernen Topf zu kaufen. Da gibt es allerdings preislich ganz schöne Unterschiede! Billige Dutch Ovens bekommt man ab etwa 50 € und die Luxusvariante liegt so bei 220 €, allerdings gibt es das Ganze auch noch etwa doppelt so teuer. Wir haben jetzt mal klein angefangen und 60 € für den Pott ausgegeben. Dazu haben wir uns noch eine Teigmatte, einen Spatel, eine Teigkarte und einen Mehlstreuer gekauft. Alles in allem haben wir dafür 100 € bezahlt, was sich grundsätzlich in 3 Monaten komplett gerechnet haben sollte, wenn man davon ausgeht, daß wir monatlich rund 90 € beim Bäcker gelassen haben. Vor allem auch deswegen, weil wir den Topf auch für andere Gerichte benutzen können.
Heute Abend haben wir den ersten Teig angesetzt und sind dabei gleich auf ein amerikanisches Rezept mit Cupmaß reingefallen. Drei cups Mehl rechnet das Rezept zu 360 g um, nur daß der Teig dann noch viel zu flüssig war. Das Cupmaß ist eben sehr ungenau – drei Cups bezeichnen eine Menge zwischen 350 und 450 g. Wir haben also noch eine Menge Mehl dazugekippt und hoffen jetzt mal, daß der Teig nicht zu naß wird. Morgen kommt das Brot dann in den Ofen. Bin sehr gespannt!