Thrifty Thursday #30

Als wir neulich nach Hause gekommen sind, habe ich von meiner Rollirampe aus etwas Interessantes in unserem Kompost entdeckt:

eine Mini-Avocado! Ich habe schon öfter gesehen, wie Leute versuchen, einen Avocadokern zum Austreiben zu bewegen, und nun ist uns das zufällig geglückt 🙂 Leider wird die Avocado aber wohl nicht den Winter überleben, denn ich werde sie nicht reinholen. Ich habe gar keine Zimmerpflanzen und werde damit jetzt nicht anfangen. Trotzdem fand ich das cool 🙂

Am letzten Wochenende haben wir einen wichtigen Schritt vollzogen: nach zwölf Jahren mit einem quasi-gemeinsamen Konto mit dem Mitbewohner haben wir die Kontrotrennung vollzogen und ein langes Gespräch darüber gehabt, wie wir unsere Finanzen künftig organisieren werden. Ich bin froh, daß wir das erledigt haben, und mir geht es jetzt nach zwei sehr schlechten Wochen allmählich besser. Alles fühlt sich nun nach Neubeginn an, und wenn alles gut läuft, dann ist es in vier, fünf Jahren soweit. Bis dahin tue ich genau das, was ich mir Anfang des Jahres vorgenommen habe: ausmisten und Geld sparen.

Mit dem Ausmisten ging es jetzt direkt weiter. Netterweise hat mein starker Sohn mir neulich x Kisten vom Dachboden runtergeholt, die ich nach und nach durchsehe. Ich teile die Dinge in drei Kategorien: behalten, verkaufen, verschenken. Das, was ich nicht verkaufen kann, werde ich dann ebenfalls verschenken. Habe in letzter Zeit viel über die Motive nachgedacht, warum ich bestimmte Dinge behalte  wie z.B. sauteure Gläser meiner Eltern, die nur an Sonn- und Feiertagen benutzt wurden. Sie liegen seit 16 Jahren in einer Schachtel im Keller und da ich überhaupt keinen Alkohol trinke (und auch keinen Sinn darin sehe, mein Leitungswasser aus so einem Schätzchen zu schlürfen), kommen sie jetzt weg. Mein Motiv für das Behalten war, daß meine Eltern viel Geld für die Gläser bezahlt haben und sehr stolz auf sie waren. Aber MIR sind sie nur im Weg, ich finde sie unpraktisch und eigentlich auch eher häßlich, lol. Naja, uns so ist es mit vielen Dingen, die ich nur deswegen habe, weil sie an bestimmte Vorstellungen gebunden sind – auch Bilder, die ich gern von mir selbst hätte. Alles in allem sehr fordernd, nicht nur körperlich.

Bei den letzten Dachbodenrunden habe ich immer noch Dinge aufgehoben, die eher schlechte Gefühle aufrührten oder sogar mit verletzenden Vorkommnissen direkt verbunden waren. Ich merke, daß es jetzt, wo mir das klar ist, etwas leichter geht, mich von ihnen zu trennen, aber oft spukt noch das ein oder andere „es war aber doch nett gemeint“ oder sein Kumpel, das allmächtige „es hat aber doch Geld gekostet“ in meinem Kopf rum. Ja nun, wird schon. Ich bin angesichts der Berge von Zeug, die ich wieder loswerden will, ganz schön froh, das nicht erst dann zu machen, wenn ein Umzug ansteht. Mein Mann hat sich anstecken lassen und unseren Papierkram auf ein Viertel reduziert. Es ist zwar lustig, wenn man Kontoauszüge von vor 20 Jahren durchguckt, aber wozu wir die noch hatten, weiß keiner mehr. Allerdings mußten wir dazu nun in einen Aktenschredder investieren, denn diese Berge von Papier hätten wir anders nicht sinnvoll vernichtet bekommen. Sie werden also nach und nach geschreddert und dann entsorgt.

Ich hatte auch noch einen sehr coolen Moment mit meinen Kisten. Als ich vor einigen Jahren viel geschwommen bin, habe ich viel abgenommen. Jetzt, nach zwei Jahren Rollstuhl und bla, ist alles wieder drauf. Blöderweise passen jetzt natürlich auch meine kleineren Klamotten nicht mehr und ich hätte mir eine neue Herbst-/Winterjacke kaufen müssen. Aber in einer Kiste waren sogar noch zwei Jacken in der großen Größe drin – wie neu, quasi ungetragen (weil kurz vorm Abnehmen gekauft) und so groß, daß ich sie auch im Rolli sitzend zubekomme. Geil! 😀

Aus unseren Schränken/Kisten zu shoppen (wie es viele frugale YouTuber so schön sagen), klappt auch beim Essen immer noch super, obwohl wir in den vergangenen Monaten schon eine Menge wegbrauchen konnten. Zuletzt haben wir ein kleines Glas Amarenakirschen und ein paar vegane Aufstriche aufgebraucht. Für unser UWYH-Essen gehen wir nach wie vor nicht separat einkaufen. Diese Woche z.B. hatten wir eine kleine Menge Salzkartoffeln für jeden übrig und haben dazu aus gelben Linsen, etwas TK-Spinat, Zwiebeln, einem Rest Ingwer, Chili und Charan Masala ein sehr leckeres Curry gekocht – fertig.

Und nachdem ich zur Zeit soviel budgettiert habe, habe ich jetzt angefangen, Lebensmittelpreise zu tracken und auszurechnen, wie teuer unsere Mahlzeiten sind. Ich mache das nicht, weil wir hier auf den Cent genau rechnen (müssen), sondern einfach weil es mir Spaß macht (das darf gern unter „eine neue Aspie-Schrulligkeit“ verbucht werden :winken:). Ich weiß jetzt z.B. daß ein Burger im Brötchen mit Käse und Röstzwiebeln zusammen mit Pommes, Erbsen und Kräutermargarine rund 1,70 € pro Portion kostet. Ich selbst hätte das deutlich teurer eingestuft (der Rest der Familie übrigens auch). Sowas finde ich spannend 🙂

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