Thrifty Thursday #34

Der Mitbewohner und ich wollten mal wieder Käseschnitzel essen. Dafür braucht man pro Person eine dickere Scheibe Käse, die paniert und ausgebacken wird. Normalerweise kaufen wir den mittelalten Gouda bei Aldi am Stück, da kostet ein Stein (das sind rund 500 g) 2,89 €. Da der Mann – unser Koch – aber meinte, er würde das nicht so schön geschnitten kriegen und den Käse daher lieber an der Theke kaufen, haben wir das halt mal gemacht. Und ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, als wir den Preis gesehen haben. Käse ist teurer als Fleisch. Vier Käseschnitzel = 10 € :shock: Damit sprenge ich den Preis von 1 bis 2 € für die Hauptmahlzeit pro Person aber gewaltig. Gut, jetzt haben wir das mal gemacht und werden daraus lernen, aber interessant finde ich vor allem, wie ich darauf reagiere. Früher war ich jemand, der den Speiseplan für die Woche nach Lust und Saison geplant hat, heute gucke ich erstmal in die Angebote. Das war eine sehr große Umstellung und scheinbar ist sie mir bereits in Fleisch und Blut übergegangen :lol: Wenn diese Käseschnitzel nicht mit Gloriole aus der Pfanne kommen, werde ich enttäuscht sein :lol:

Die Käseschnitzelnummer hat bei mir auch Gedanken zum Thema „Sparsamkeit und bewußter Einkauf“ im Kontext von Fleischprodukten aus Stallhaltung ausgelöst. Ich kaufe kein Bio-Fleisch, wie ich überhaupt nur da Bio kaufe, wo es nicht anders geht (ein Selbstbild, von dem ich mich schon vor einer Weile verabschiedet habe: der Öko). Wenn ich Fleisch nur vom Bauern bekäme, wo ich das Schwein beim Namen kenne, würde ich es nicht kaufen oder essen. Ich würde auch kein Tier selbst schlachten. Ich habe mit dem Autismus verknüpfte Eßstörungengewohnheiten, die ich heutzutage mehr gewichte als Tierwohl, Ökoanbau oder sonstiges, und es war sehr hart, auf diesem Standpunkt anzukommen. Ich gebe mir auch alle Mühe, diesen Standpunkt beizubehalten, weil ich es geil finde, mehr Dinge essen zu können als früher (13 Schuljahre habe ich mit einer Sorte Brot, einer Sorte Margarine und einer Sorte Salami überstanden, falls das jemanden interessiert). Über die Haltung der Tiere mache ich mir keine Illusionen, aber auch keine Gedanken mehr. Würde ich das tun, würde das wieder meine Eßstörungen triggern. Für mich ist ein Nebeneffekt dieser Entscheidung, daß ich nur Fleisch beim Discounter bzw. zwei Dinge beim normalen Supermarkt an der Theke kaufe. Damit spare ich Geld. Ich spare kein CO2, kein Tierleid, kein gar nix – nur Geld (und Eßstörungen). So ist das halt, Ende.

Im Augenblick wollen wir jede Woche ein neues Rezept aus einem selten oder nie genutzten Kochbuch machen, um zu sondieren, welche Bücher wir echt benutzen mögen und welche nicht. Letzte Woche gab es die Weizensuppe (ich gebe zu, das klingt irgendwie nach Knastfraß, sie war aber so lecker, daß wir sie wieder machen werden), diese Woche ist es ein Nudelgratin mit Fenchel und Schinken, das aus einem Kochbuch von Alfred Biolek stammt. Wir werden es allerdings abwandeln und den gewürfelten Fenchel in der Pfanne garen und dann in Cashewsahne ertränken, bevor er zu den Nudeln kommt. Und statt gekochtem Schinken nehmen wir Schwarzwälder. Ein Kochbuch haben wir auf diese Weise übrigens schon aussortiert bekommen – da war einfach absolut nix drin, was ich für die Woche hätte kochen mögen. Der Plan geht also auf 🙂

Der Händler, der die alten Gläser meiner Eltern ankaufen wollte, hat sich endlich gemeldet und behauptet, es seien fünf Gläser defekt angekommen. Glauben tue ich das nicht, denn das Zeug war bombig eingepackt mit Zeitungspapier, Noppenfolie, Styropor etc. Aber ich habe trotzdem dem reduzierten Preis, den er bezahlen will, zugestimmt, weil meine Horrorvorstellung war, daß er mir die Gläser zurückschickt. Raum ist mir wichtiger als Geld, das habe ich ja schon geschrieben. Ich habe ihm jetzt auch noch Porzellan geschickt und bin mal gespannt, was davon alles angeblich zerbrochen ankommt. Der Mitbwohner hat ihm übrigens auch altes Porzellan gesendet und wir haben Wetten abgeschlossen, wie defekt seine Sendung sein wird :twisted: Diese Woche geht es meiner alten Barbie-Sammlung an den Kragen. Ich habe noch Puppen aus den 80ern, einen Whirlpool, ein Pferd, einen Hund, einen Papageien und andere Dinge mehr. Drei große Kisten voll. Mal gucken, ob die jemand will. Zur Zeit warte ich noch darauf, daß ich wieder Kleinanzeigen kostenlos aufgeben kann, aber wenn es soweit ist, bin ich vorbereitet.

Der Mitbewohner hat neulich auch noch Bilder von unseren Kellerregalen gemacht, denn ich komme ja seit zwei Jahren nicht die Treppen runter. Da haben wir auch schon wieder Zeug rausgeworfen. Teilweise will der Sohn Sachen für seine Aussteuer haben, teilweise kommen Sachen in die Verschenkekiste und teilweise werfe ich Dinge auch direkt weg. Nur ein Kaffeeservice meiner Eltern haben wir gerettet (wieviel Porzellan brauchte man eigentlich in den 80ern, um sich gut ausgestattet zu fühlen?). Das ist eine nicht mehr erhältliche Serie von Villeroy und Boch und sehr schön. Jedenfalls eigentlich. Bei mir kramt sie auch wieder Erinnerungen hoch und die Winztassen kann ich nicht mal richtig fassen. Ob ich sie doch rauswerfen soll? :-k Ich hadere noch.

Und last but not least habe ich Schmuck aussortiert, den ich nicht mehr tragen werde, und dafür eine dankbare Abnehmerin gefunden, die das als ihr Weihnachtsgeschenk von mir akzeptiert. Da freue ich mich! Einen Teil wird sie tragen und einen Teil umarbeiten, denn sie perlt selbst gern. Super Sache.

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