Im letzten Norwegisch-Rückblick bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich nicht genug Norwegisch kann, dafür daß ich das jetzt schon ein halbes Jahr lang mache. Das muß ich revidieren. Ich habe in dieser Woche eine Menge Videos auf Norwegisch geguckt und dabei festgestellt, daß ich nicht nur einzelne Worte verstehe, sondern in der Regel dem gesamten Inhalt folgen kann und obendrein ganze Brocken verstehe. Das war bei Spanisch nach einem halben Jahr noch total anders – da brauchte ich tatsächlich anderthalb, zwei Jahre, bis Videos größtenteils Sinn ergaben. Im Vergleich zu Spanisch wird Norwegisch relativ langsam gesprochen und ist daher für mich insgesamt viel verständlicher (ich habe ja auch den Vorteil, daß Deutsch meine Muttersprache ist). Es werden scheinbar weniger Silben und Buchstaben als im Spanischen „verschluckt“, was ebenfalls hilft. Schade finde ich nur, daß es eine ganze Menge Videos zu Themen gibt, die mich gar nicht interessieren, was aber daran liegt, daß vor allem junge Mädels solche Videos machen und es dann um Schminke und Mode geht. Naja.
Die Perlen in dieser videolastigen Woche waren Videos, in denen gekocht wird. Ich koche einfach gern und solche Videos zu gucken, hat mir schon bei Spanisch geholfen 🙂 Dabei habe ich mir x Vokabeln rausgesucht, die ich sehr hilfreich finde. Außerdem habe ich angefangen, bei den Videos Kommentare zu posten – einfach weil das eine gute Übung ist, mein spärliches Norwegisch auf Leute loszulassen. Schön war, daß ich auf meine Kommentare hin oftmals eine sehr nette Antwort bekommen habe.
Diese Woche habe ich auch nochmal versucht, einen norwegischen Konversationspartner zu finden. Bisher hatten die Leute, die ich angemailt hatte, nicht reagiert, was mich irgendwie entmutigt hatte – und nachdem ich nun einige Tage überhaupt keine Reaktion auf meine Nachricht bekommen hatte, denke ich, daß ich das abhaken kann.
Ich habe mich dann daran erinnert, daß einer meiner spanischen Tandempartner mir mal erzählt hatte, daß er bei italki war und diese Erfahrung gut gefunden hat. Ich habe mir da jetzt also einen Account erstellt und mir gleich mal eine Probestunde bei einer Norwegerin gebucht, die selbst fließend Deutsch spricht und auch hier lebt. Obwohl man bei italki auch Sprachtandems suchen kann (die dann kostenlos sind), habe ich mich für die kostenpflichtige Version entschieden. Der Vorteil an Sprachunterricht im Vergleich zum privaten Austausch ist, daß man da egoistisch sein darf, weil man sich auf seine Zielsprache fokussieren und den Lehrer löchern kann. Der Einzelunterricht via Skype war es ja auch, der mein Spanisch stark gemacht hat, also bin ich zuversichtlich, daß das auch bei Norwegisch funktionieren wird. Interessant finde ich, daß ich mich erst nach über einem Jahr Spanisch für Unterricht bereit gefühlt habe, daß ich das bei Norwegisch aber schon nach acht Monaten so empfinde. Ich bin sehr gespannt. Die Probestunde findet am Sonntag statt und wenn das alles für mich paßt, dann strebe ich etwa 60 Minuten Unterricht pro Woche an.
Was habe ich sonst so gelernt diese Woche? Bei Duolingo habe ich Adjektive und negative Präfixe gelernt, außerdem habe ich Verben und Substantive wiederholt. Im Alltag habe ich ständig versucht, Dinge auf Norwegisch zu sagen bzw. zu denken. Der Schocker war echt, was ich schon alles sagen kann, obwohl ich denke, daß mein Norwegisch gerade mal rudimentär ist. Ich führe das auf die Ganzsatzmethode zurück, weil es bei dieser halt so schön einfach ist, Dinge umzuformulieren.
Als nächstes würde ich eigentlich gern mal die Vergangenheitsformen angucken. Scheinbar sind die nicht besonders schwierig, würden aber stark erweitern, worüber ich reden kann. Duolingo hebt sich das aber noch eine ganze Weile auf – die Past-Kapitel kommen erheblich später. Mal sehen, vielleicht bemühe ich da mal eine Grammatik.
Womit ich immer noch zu kämpfen habe, sind die Präpositionen i, om und på. Vernünftige Erklärungen gibt es dazu nicht wirklich und es wird immer darauf hingewiesen, daß man das im Laufe der Zeit einfach lernt, wann man was benutzt, aber vielleicht kann mir da auch die Lehrerin weiterhelfen. Manchmal erkennt man einfach die Systematik nicht, die hinter einer Sache steckt.
Ansonsten haben der Mann und ich ein bißchen darüber geredet, wie es mal mit einem kleinen Norwegen-Urlaub ausschaut. Das Land ist ja sehr teuer und für uns wäre es wohl ausreichend, mal 5 oder 6 Tage im Süden Norwegens zu verbringen und den Rest eines 14tägigen Urlaubs dann in Norddeutschland zu bleiben. Wird aber eh erst 2021 aktuell, denn bis dahin heißt es: sparen. Vor allem weil ich dann auch ein paar Bücherläden plündern werde. Habe ich ja auch in Spanien gemacht. Tatsächlich habe ich eine große Kiste voller Bücher, die ich dort gekauft habe, und die hüte ich auch wie meinen Schatz 🙂
Alles in allem hatte ich ei“Fußscheiß“ besser wird, denn wenn der Schmerz nachläßt, kann ich eindeutig wieder klarer und effektiver denken. Phew.
Lieblingswort der Woche: nudelig. Das ist offenbar „Babysprech“ und eine Mischung aus „nydelig“ und „nusselig“ und heißt sowas wie „supersüß“. Gefunden habe ich das Wort im ersten Harry Potter.