Ende des Monats endet mein dritter Isländischkurs bei der VHS. Zur Zeit arbeiten wir am zweiten Buch der „Íslenska fyrir alla“-Reihe und unsere Lehrerin bringt uns nebenher immer mal wieder kleine Texte, Videos oder Songs mit. Überhaupt ist sie sehr engagiert, wir können ihr jederzeit kleine Texte zum Korrigieren oder auch allgemeine Fragen schicken, und in den Kursstunden hält sie mit ihrer quirligen, lustigen Art den Laden am Laufen.
Realistisch betrachtet ist mein Isländisch noch nicht einmal auf dem Niveau A1. Ich bekomme ganz allgemeine Dinge formuliert und kann dank einem schnellen Daumen auch recht gut bereits durchgenommene Inhalte reproduzieren (weil ich flott zurückblättern kann ), aber es ist zu keinem echten Spracherwerb gekommen. Das ist ja auch das, was ich zu Beginn meiner Isländisch-Reise vermutet habe, denn mein Hauptaugenmerk gilt nach wie vor Niederländisch. Und da kann ich keine Flexionstabellen lernen, geht einfach nicht.
Nun habe ich hin- und herüberlegt, ob ich auch noch einen vierten Online-Kurs buchen soll, doch letztlich habe ich mich dagegen entschieden. Ich bin immer noch mit Niederländisch zugange (derzeit stehe ich da bei B1 (aktiv) und B2 (passiv) und werde dafür auch noch etwas Zeit brauchen. Isländisch wird mit dem Fortschreiten der Zeit und der Lernmasse für mich aber immer unübersichtlicher, einfach weil ich halt zwischen den Kursstunden keinen Handschlag dafür mache, und das frustriert mich schon sehr. Denn wenn ich eine Sprache lerne, dann will ich doch auch mithalten können. Jetzt ist aber der Punkt gekommen, wo ich das ohne Lernen nicht mehr kann.
Dazu kommt, daß ich in den letzten Wochen gemerkt habe, daß mir Norwegisch und Spanisch fehlen. Habe also wieder mehr dafür getan, was natürlich auch Zeit kostet, die dann für andere Dinge (Isländisch, Malen, …) durchaus fehlt. Als ich dann jetzt ins Kursangebot der VHS für das kommende Trimester geschaut habe, habe ich entdeckt, daß es den Konversationskurs für Stufe B2 immer noch in seiner Online-Form gibt, und spontan entschieden, mir den zu buchen. Die Probleme mit meinen White Outs werden dieselben sein, aber der Kurs ist eine günstige Möglichkeit, etwas mehr Norwegisch in den Alltag zu integrieren – insbesondere weil mein Lehrer seine Preise um schlappe 5,50 $ erhöht hat und damit für 30 min. Unterricht 4,20 € mehr veranschlagt als mich 90 min. bei der VHS kosten. Wie ich schon einmal schrieb: wenn man nur eine einzige Sprache lernt oder einen echt zwingenden Grund dafür hat, sie perfekt und schnell lernen zu müssen, ist das absolut okay. Aber wenn man mehrere Sprachen lernt bzw. erhalten möchte, wird es schon sehr teuer, wenn man da jedesmal so einen Preis zahlen muß (wer einen Isländischlehrer buchen will, ist übrigens extra gearscht – da kosten 30 min. auch gern mal rund 40 €).
Ich glaube auch, daß der Isländisch-Kurs mir das gegeben hat, was ich wollte: einen groben Einblick in die Sprache, so daß ich nun wüßte, wie ich es anstellen müßte, wenn ich nochmal wirklich Isländisch lernen wollte. Insbesondere bei der Aussprache war der Kurs sehr hilfreich! Meine tolle Lehrerin werde ich sicherlich vermissen, aber mit der Entscheidung schaufele ich mir auch wieder etwas mehr Zeit und Raum beim Lernen.