Thrifty Thursday #100

Das ist heute erstmal mein letzter Eintrag für diese Kategorie. Mir hat es geholfen, in den letzten 100 Wochen festzuhalten, wo genau wir wie Geld sparen. Es macht mir bewußt gemacht, welches Sparvolumen wir überhaupt haben, welche Dinge mir wirklich wichtig sind und auf welche ich getrost verzichten kann, ohne daß es auffällt oder daß mir was fehlt. Den Kurs werden wir auf jeden Fall weiterverfolgen und ich poste bestimmt auch mal ein Update, z.B. am Jahresende hinsichtlich unseres Sparziels, aber wöchentliche Notizen dazu brauche ich gerade nicht mehr.

Thrifty Thursday #99

In den letzten Wochen gab es keinen Thrifty Thursday, und ich denke, ich werde den mit der 100. Ausgabe auch erstmal auf Eis legen, weil sich für mich ein frugaler, sehr sparsamer Lebensstil derart etabliert hat, daß ich nicht mehr groß darüber nachdenken muß. Den Austausch mit anderen Frugalisten oder solchen, die es werden wollen, finde ich nach wie vor spannend, aber den gibt es hier ja nicht, und ich muß für mich selbst nicht mehr festhalten, wie genau ich wo Geld spare.

Neulich habe ich zwei Kartons mit alten Zeitschriften bekommen. Bei dem einem handelt es sich um ein Fachmagazin, aus dem ich leider nicht besonders viel Collagematerial gewinnen kann. Der andere Karton enthält ein esoterisch angehauchtes Lifestyle-Wellness-Magazin, mit allem, was man sich darunter vorstellt: hübsche Fotos, Phrasendrescherei darüber, daß Wellbeing nur eine Sache der inneren Einstellung ist, und hier und da eine Beilage mit „20 Liebeskarten“ oder so einem Mumpitz. Ich finde das großartig, denn die Bilder und Überschriften, die das Magazin liefert, sind super Collagematerial. Eine von den Zeitungen hat 2019 übrigens 4,50 € gekostet, und beim Durchblättern und Ausschneiden frage ich mich, warum jemand ernsthaft soviel Geld für einen Inhalt zu zahlen bereit ist, der nichts weiter ist als heiße Luft. Aber okay, ich bin auch ein grumpy old man 😀

Geld habe ich in den letzten Wochen außer der Reihe für zwei DVDs ausgegeben: Filme, die mein Mann und ich vor rund 25 Jahren im Kino angesehen hatten. Die Alten sind die Besten!

Thrifty Thursday #98

Im Dezember haben wir es nicht geschafft, unser Einkaufsbudget einzuhalten, aber jetzt im Januar funktioniert das richtig gut. Das freut mich schon deswegen, weil der Januar in finanzieller Hinsicht ein Killermonat ist (genau wie der Juli), und es schon eine Erleichterung ist, wenn dann mal an einer Stelle etwas Geld übrigbleibt.

Der Januar war auch ein Killermonat, weil wir eine größere Anschaffung gemacht haben, die gewiß nicht total dringend nötig war, die meinem Mann aber das Leben erleichtert und versüßt. Wir haben zuvor darüber geredet, welchen Wert für uns solche Anschaffungen haben, und es hat sich herauskristallisiert, daß wir, um unser Sparziel zu erreichen, zwar dazu bereit sind, auf vieles zu verzichten oder günstigere Wege zu finden, um etwas zu bekommen (z.B. Pommes selbermachen statt auswärts essen), daß wir beide es aber wichtig finden, daß man sich eben ab und zu etwas gönnt, auch wenn es etwas Größeres ist, solange es eben nicht dazu führt, daß man z.B. in die roten Zahlen gerät oder dafür in der Zukunft darauf verzichten müßte, sein Sparziel zu erreichen. Letzteres würden wir nur bei Dingen okay finden, die wirklich absolut sein müssen, wenn also z.B. die Kasse keinen Rollstuhl bezahlen würde oder sowas.

Wir haben in diesem Zusammenhang nochmal deutlich bemerkt, wie stark sich im Laufe der Zeit unsere Einstellung zu Konsum, Wunschbefriedigung und solchen Themen verändert hat. Mir kommt heute vieles, was ich früher einfach so gekauft habe, als völlig überflüssiger Quatsch vor, und tatsächlich entdecke ich in meinem Alltag viele schöne, angenehme Dinge, die entweder nichts kosten oder die ich bereits habe. Der schnelle „Klickfinger“ bei Onlinebestellungen hat früher dafür gesorgt, daß etwa ein steter Strom an neuen Büchern oder Tees eingezogen ist, und diese Dinge sind zum Teil bis jetzt unangetastet. Kommt mir völlig verrückt vor… Heute belasse ich die Dinge oft monatelang (oder noch länger) auf meiner Wunschliste und vieles davon kaufe ich überhaupt nicht, merke dann aber nach einer Weile, daß es nicht mehr wichtig ist.

Konsum als Befriedigung bestimmter emotionaler Bedürfnisse kommt mir da in den Sinn. Wie gehe ich mit Gefühlen von Leere, Trauer, Wut, … um? Kann ich mit dem Kaufen ein Gefühl wegdrücken? Oder erlaubt mir ein Kauf, mich um einen Teil von mir wirklich zu kümmern (z.B. machen mich kalte Füße oft total grummelig, und da ist eine kleine Heizdecke natürlich Selfcare und kein Wegdrück-Kauf)?

Thrifty Thursday #97

Letztens hatte ich noch geschrieben, daß es zur Zeit Weihnachtsartikel zu stark reduzierten Preisen gibt und tatsächlich konnten wir beim Einkauf diese Woche auch nochmal davon profitieren: zwei vegane Schoko-Weihnachtsmänner von Lindt sind statt für 3,59 € für nur 0,50 € in den Wagen gehüpft. Lecker!

Außerdem haben mein Mann und ich ein gebrauchtes Abalone-Spiel, das aber absolut neuwertig ist, für 7 € hier in der Gegend abholen dürfen. Das Spiel ist eigentlich ganz simpel, aber da kann einem schon mal der Kopf rauchen 🙂

Thrifty Thursday #96

Zum ersten Mal seit längerem haben wir diese Woche für unseren Einkauf mal wieder unter 100 € bezahlt, genauer gesagt rund 77 €. Die Preisentwicklung mancher Produkte scheint mir etwas schizophren. Knäckebrot hat vor einem Jahr 0,69 € gekostet und kostet jetzt 1,29 €. Burgerbrötchen haben vor einem Jahr 0,79 € gekostet und kosten nun 0,89 €, nachdem sie kurzfristig auch mal bei 0,99 € lagen. Irgendwie erscheint mir das unlogisch bzw. sehr willkürlich…vermutlich essen die Leute einfach mehr Knäcke als Burgerbrötchen :twisted:

Eine frugale YouTuberin, der ich seit ungefähr zwei Jahren folge, hat diese Woche erzählt, daß sie und ihr Mann ihr finanzielles Ziel erreicht haben: seit Beginn ihrer supersparsamen Lebensweise haben die beiden genug Geld zusammengespart, um sich endlich ihr ersehntes Haus in genau der Gegend zu kaufen, wo sie hinwollten. Ich freue mich riesig für sie. Tatsächlich war sie zusammen mit noch zwei Frugalistinnen die größte Inspiration für mich. Und es zeigt mir auch, daß die Dinge, die wir tun, um Geld zu sparen, zielführend sind. Das ist einfach cool und ich wünschte, es wäre bei uns auch schon soweit…

Thrifty Thursday #95

Zu Weihnachten habe ich von meinem Mann einen Niederländisch-Tageskalender geschenkt bekommen, in dem es neben Grammatikübungen und kleinen Texten auch Rezepte gibt – u.a. eins für Satésauce. Diese essen die Niederländer übrigens gern zu Pommes, wie wir aus früheren Besuchen in Venlo bereits wußten. Dieses Rezept haben wir diese Woche mal ausprobiert und fanden die Sauce, gepimpt mit ein bißchen Chili, absolut himmlisch. Wir können sie uns nicht nur zu Pommes vorstellen, sondern auch zu gebratenem Gemüse mit Reis und natürlich Hühnchen. Da mein Mann und ich uns ganz selten mal Satéhühnchen vom Wok gegönnt haben, freuen wir uns darüber, daß wir das jetzt auch daheim selbermachen können 🙂

Ansonsten haben wir diese Woche ein paar gute Angebote beim Einkaufen wahrgenommen.

Thrifty Thursday #94

In der frugalen Online-Gemeinschaft wird gerade der „No Spend January“ diskutiert und vorbereitet. Die meisten Frugalisten haben wenigstens einen, meist aber gleich mehrere Monate im Jahr, in denen sie kein Geld ausgeben, natürlich abgesehen von Ausgaben für die notwendigen Dinge wie Lebensmittel, Wohnen, Versicherungen und Co. Ziel ist, soviel Geld wie möglich zu sparen und sich gleichzeitig nochmal bewußt zu machen, wo Sparpotenzial liegt bzw. wo keins mehr vorhanden ist – auch weil man an bestimmter Stelle vielleicht nicht sparen möchte. Ich glaube, diese Monate, in denen man nur das Allernötigste kauft und bezahlt, können einem helfen, fokussiert zu bleiben, und darum habe ich auch mit meinem Mann darüber geredet, ob wir mitmachen wollen. Wir sind allerdings zu dem Schluß gekommen, daß wir das eigentlich für uns nicht nötig empfinden, weil wir seit über einem Jahr versuchen, grundsätzlich nur das Notwendige zu kaufen. Hier und da gibt es etwas, das wir uns gönnen (z.B. ein paar DVDs wie in diesem Sommer), aber alles in allem sind wir mit unserer Sparquote mehr als zufrieden.

Bringt mich gleich zum nächsten Thema, dem Jahresabschluß. Ich nenne hier ja nie konkrete Zahlen, aber mein Mann und ich haben in diesem Jahr eine bestimmte Summe vor Augen gehabt, die wir gern auf dem Sparkonto sehen wollten. Sie erschien uns sehr hoch, und es war klar, daß das nur machbar wäre, wenn wir konsequent sparen würden. Diese Summe haben wir nun erreicht und sind damit wirklich superzufrieden. Ich schrieb das nun schon mehrmals im Rahmen meiner Thrifty-Thursday-Einträge, aber es ist für mich eine sehr krasse und total neue Erfahrung, Mitte 40 endlich mal keine Angst mehr davor haben zu müssen, daß z.B. meine Waschmaschine kaputtgehen könnte oder so. Neben mehr Ordnung und Raum im Haus sind finanzielle Sicherheit und dadurch mehr Spielraum in meinem Leben die besten Dinge am Frugalismus. Für das kommende Jahr haben wir uns nun wieder ein Sparziel gesteckt und ich bin gespannt, ob wir das erreichen werden.

Zuletzt noch ein kleiner Spartip: viele Weihnachtsartikel werden jetzt zu deutlich reduzierten Preisen abverkauft.

Thrifty Thursday #93

Passend zur Weihnachtszeit gibt es in dieser Einkaufswoche eine Menge Dinge im Angebot, die wir nie kaufen und auch nie brauchen, dafür aber weniger interessante Sachen, die wir eigentlich gern kaufen würden. Mein Stuß-Highlight war eine Schachtel mit 4 kleinen Kräutersträußchen aus Beifuß und anderen gängigen Küchenkräutern für 1,99 € für 14 Gramm. Das ist ein Kilopreis von 142,14 €. Gacker! 😀

Wir haben für unsere Weihnachtswoche nichts Besonderes zu essen geplant. Zur Zeit merken wir die erhöhten Preise schon sehr, was zwar logisch ist, aber auch keine Lust darauf macht, etwas eher Außergewöhnliches zu kaufen, das man sich in den Jahren zuvor vielleicht doch mal gegönnt hat. Keine Ahnung, vielleicht ist dieses Jahr auch der Auslöser dafür, ganz entgegen dem Weihnachtstrend in den kommenden Jahren mal eine Weihnachts-UWYH-Woche zu machen 🙂

Thrifty Thursday #92

Ich verwende seit Jahren dieselben Stifte, um mir Notizen zu machen. Sie fassen sich wegen einer Gummilippe sehr angenehm und man kann die Mine austauschen. Allerdings sind meine Stifte eben etwas älter und werden täglich benutzt, sodaß nun besagte Gummilippe schmierig geworden ist. Sprich: das Silikon löst sich allmählich auf. Das schmiert nicht nur, es stinkt auch, und natürlich kann man dieses kleine Stück Plastik nicht nachkaufen, sondern muß direkt den ganzen Stift ersetzen (ich habe es natürlich auch ohne dieses Ding probiert bzw. mit verschiedenen Sorten Tapes, aber da ist der Griff einfach nicht so angenehm). Die Preise, zu denen sie angeboten werden, variieren stark, etwa von 1,95 € bis 2,79 € pro Stück, je nach Farbe und/oder Gebinde. Man erhält z.B. zwölf blaue Stifte für weniger Geld als zwölf schwarze, und 20 bunt sortierte sind pro Stück billiger als 15 ebenfalls bunt sortierte. Mich hat das Rumsuchen richtig genervt, weil alles so unübersichtlich war, und nach 20 Minuten habe ich es meinem Mann überlassen. Der stellte fest, daß man in manchen Shops Angebote nur dann angezeigt bekam, wenn man direkt über eine Preisvergleichsseite reinkam, sonst nicht. Uff, auch das noch. Jedenfalls haben wir jetzt pro Stift 1,95 € inkl. Versand bezahlt und konnten genau die Farben kaufen, die wir gern hätten, also kein Bündel, wo auch welche dabei sind, die man vielleicht nicht mag. Schwere Geburt, aber wir sind zufrieden.

Dann habe ich direkt noch entdeckt, daß meine Notizbücher auch gerade im Angebot sind: manche Farben gibt es mit 25% Rabatt. Auch da habe ich zugeschlagen und mir vier Stück bestellt.

Thrifty Thursday #91

Neulich habe ich ein leckeres neues Rezept auf einer Website gefunden: Kohlstrudel. Im Grunde macht man dafür Schmorkohl mit Möhre und Zwiebel, gibt das Ganze auf einen Blätterteig, gießt eine Eiermilch dazu und streut Feta darauf, bevor es gebacken wird. Nun ist es so, daß eine Lage Blätterteig uns vier nicht satt macht, nicht einmal mit noch einem Salat dazu. Also machen wir statt des Strudels eine Pie mit zwei Lagen Blätterteig, zwischen denen die Füllung gebacken wird. Da die Pie per se einen besseren Zusammenhalt hat als der Strudel, habe ich mir überlegt, daß die Eiermilch (= 2 Eier plus ca. 100 ml Sojamilch) vielleicht gar nicht nötig ist. Mein Mann hat es also ohne die Eiermilch als Bindemittel gemacht und es war absolut perfekt und lecker. Der Mitbewohner fand das witzig, also, daß ich die zwei Eier und 100 ml Sojamilch gespart habe. Das sind ja nur ungefähr 0,90 €, und geteilt durch vier Leute ist es eigentlich nicht viel. Stimmt natürlich. Allerdings summiert es sich auf, wenn man immer so kocht, wenn man immer danach schaut, wo man hier und da ein wenig was einsparen kann.

Für Nikolaus habe ich das ähnlich gemacht. In früheren Jahren waren auch mal kleine Geschenke im Strumpf. Halt nichts Wildes, aber z.B. ein Rätselblock für 4,95 € oder eine schöne Seife für 3 €. Dieses Jahr hat jeder eine Tüte Mandeln bekommen (gebrannte Mandeln oder Vanillemandeln, je nach Vorliebe) und dazu ein bißchen Marzipan (sprich: eine halbe Packung Marzipanstückchen in Schokolade = 100 g) und fertig. Im Grunde ist hier auch nicht die Welt gespart worden, aber zusammen mit der Eiermilch sind das vielleicht dann schon 10 oder gar 15 € (mit mehr Süßkram bzw. mit Geschenken gerechnet).

Für mich selbst ist es immer wieder so krass, wenn ich sehe, wieviel Geld wir nicht mehr ausgeben, daß ich mir das mit solchen Rechenbeispielen immer wieder vor Augen führen muß. Ich habe ja einen familiären Background, wo es immer nur Schulden gab bzw. wo die Existenz von Schulden mit noch mehr Konsum überdeckt wurde, bis die Katastrophe reinbrach. Und ich habe in meinem ganzen Erwachsenenleben erst jetzt, Mitte 40 (!!), einen Punkt erreicht, wo ich volle Kontrolle über meine Finanzen habe. Kommt mir irgendwie immer noch total verrückt vor – sowohl daß ich die Kontrolle habe als auch daß ich sie erst so spät erlangt habe…

Was noch sehr schön war diese Woche: ich habe im Bekanntenkreis mal gefragt, ob mir jemand einen Spanischlehrer empfehlen kann. Da bekam ich die Rückmeldung von einer Frau, deren Muttersprache Spanisch ist und die einfach so, just for fun, mit mir Spanisch reden möchte, kostenlos. Wir hatten bereits unser erstes Gespräch und haben dabei verabredet, daß wir gemeinsam ein Buch lesen wollen. Mir fiel ein, daß ich seit ein paar Jahren „La sombra del viento“ im Regal stehen habe, und ich schlug vor, daß wir doch das gemeinsam lesen könnten. Sie sagte, das sei ein super Buch und sie habe es bereits mehrfach gelesen. Perfekt! Da mußte also keiner von uns Geld dafür ausgeben. Das hat jetzt bewirkt, daß ich Ressourcen frei habe, um mir ein paar Norwegischstunden zu buchen, denn ich merke einfach, daß mir der Kurs nix bringt. Der ist auch bald zuende, also kann ich dann das NOR-Geld für Lehrerstunden verwenden.

Manchmal hilft es also, auch kleinste Beträge zu sparen, damit an anderer Stelle Geld übrig ist. Wenn einem dabei nichts fehlt und man nicht das Gefühl von Mangel bei sich selbst auslöst, natürlich.

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