Thrifty Thursday #98

Im Dezember haben wir es nicht geschafft, unser Einkaufsbudget einzuhalten, aber jetzt im Januar funktioniert das richtig gut. Das freut mich schon deswegen, weil der Januar in finanzieller Hinsicht ein Killermonat ist (genau wie der Juli), und es schon eine Erleichterung ist, wenn dann mal an einer Stelle etwas Geld übrigbleibt.

Der Januar war auch ein Killermonat, weil wir eine größere Anschaffung gemacht haben, die gewiß nicht total dringend nötig war, die meinem Mann aber das Leben erleichtert und versüßt. Wir haben zuvor darüber geredet, welchen Wert für uns solche Anschaffungen haben, und es hat sich herauskristallisiert, daß wir, um unser Sparziel zu erreichen, zwar dazu bereit sind, auf vieles zu verzichten oder günstigere Wege zu finden, um etwas zu bekommen (z.B. Pommes selbermachen statt auswärts essen), daß wir beide es aber wichtig finden, daß man sich eben ab und zu etwas gönnt, auch wenn es etwas Größeres ist, solange es eben nicht dazu führt, daß man z.B. in die roten Zahlen gerät oder dafür in der Zukunft darauf verzichten müßte, sein Sparziel zu erreichen. Letzteres würden wir nur bei Dingen okay finden, die wirklich absolut sein müssen, wenn also z.B. die Kasse keinen Rollstuhl bezahlen würde oder sowas.

Wir haben in diesem Zusammenhang nochmal deutlich bemerkt, wie stark sich im Laufe der Zeit unsere Einstellung zu Konsum, Wunschbefriedigung und solchen Themen verändert hat. Mir kommt heute vieles, was ich früher einfach so gekauft habe, als völlig überflüssiger Quatsch vor, und tatsächlich entdecke ich in meinem Alltag viele schöne, angenehme Dinge, die entweder nichts kosten oder die ich bereits habe. Der schnelle „Klickfinger“ bei Onlinebestellungen hat früher dafür gesorgt, daß etwa ein steter Strom an neuen Büchern oder Tees eingezogen ist, und diese Dinge sind zum Teil bis jetzt unangetastet. Kommt mir völlig verrückt vor… Heute belasse ich die Dinge oft monatelang (oder noch länger) auf meiner Wunschliste und vieles davon kaufe ich überhaupt nicht, merke dann aber nach einer Weile, daß es nicht mehr wichtig ist.

Konsum als Befriedigung bestimmter emotionaler Bedürfnisse kommt mir da in den Sinn. Wie gehe ich mit Gefühlen von Leere, Trauer, Wut, … um? Kann ich mit dem Kaufen ein Gefühl wegdrücken? Oder erlaubt mir ein Kauf, mich um einen Teil von mir wirklich zu kümmern (z.B. machen mich kalte Füße oft total grummelig, und da ist eine kleine Heizdecke natürlich Selfcare und kein Wegdrück-Kauf)?

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung