Der Faktor Mensch

Erinnerung: auch dieser Beitrag wurde von einem Autisten verfaßt

Seit August dieses Jahres bin ich Mitglied bei conversationexchange.com, einen kostenlos zur Verfügung gestellten Plattform, über die man Nativespeaker aller möglichen Sprachen finden kann. Man kann dort auf deren Oberfläche direkt miteinander über Nachrichten kommunizieren oder man tauscht Mailadressen und/oder Telefon- oder Skypedaten aus.

Da mein Schriftspanisch mittlerweile recht gut ist und ich auch schwierigere Texte inzwischen sehr gut verstehen kann, dachte ich, ich brauche endlich etwas Übung in der mündlichen Konversation. Für einen Autisten ist das eine ziemliche Hürde. Ich finde Menschen verwirrend und habe bisher eigentlich immer versucht, möglichst wenig Berührungspunkte zu haben (oder zu entwickeln), bei denen ich Smalltalk anwenden müßte. Wenn es in meinem Alltag über bloßen Informationsaustausch hinausgeht, wird es oft kompliziert und blöd, für beide Parteien.

In den letzten drei Jahren habe ich mir in der Therapie Smalltalk erklären lassen können. Ich denke, ich verstehe jetzt, warum Menschen ihn halten wollen. Der nächste Schritt bestand darin, mir erklären zu lassen, wie man Smalltalk anwendet. Das Prinzip habe ich begriffen, aber es im Alltag umzusetzen, vermeide ich weitgehend. Leider ist mir klar, daß ich ihn üben muß, um ihn anwenden zu können – und genau da setzt diese Austauschplattform an. Ich dachte, mit dem Austausch dort könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Spanisch und Smalltalk gleichzeitig üben.

Ich habe also einige Menschen angeschrieben. Ungefähr 20, so über die letzten Monate verteilt. Auch die, deren Profile mir nicht zusagen, weil ich dachte, wenn ich mich direkt davon abhalte, zu selektieren, dann ist der Übungseffekt größer. Meist schreibe ich ein paar Zeilen darüber, seit wann ich Spanisch lerne, daß ich verheiratet bin, ein Kind habe, was meine Hobbies sind und wo ich lebe. Ich mache das, weil ich selbst Nachrichten, in denen nur drinsteht, daß jemand Spanisch kann und Deutsch lernt, ziemlich sinnlos finden, denn das weiß ich ja schon durch einen Blick in sein Profil.

Es ist sehr interessant, was sich daraus ergibt (oder in den meisten Fällen: nicht). Da gab es einen Spanier, der seit 14 Jahren Deutsch lernt, aber immer wollte, daß ich ganz langsam und deutlich rede (was ich tat). Wenn ich ihn jedoch bat, mir die gleiche Höflichkeit zu erweisen, verfiel er gleich im zweiten Satz wieder in schnelles, silbenverschluckendes Spanisch mit starkem Dialekt und hielt mir endlose Monologe über Themen, zu denen ich kein Vokubular besaß. Fail. Dann gab es einen Spanier, der eigentlich nur sein Deutsch verbessern wollte, so daß ein Austausch gar nicht stattfand, und der mit dem Handy derart rumschwenkte, daß mir ganz übel wurde. Fail. Dann hatte ich eine Peruanerin, die mir sagte, ich solle ihr meine Nummer geben, und als sie sich dann drei Wochen ohne Namensnennung in WhatsApp meldete, empört reagierte, daß ich nicht gleich wußte, wer sie ist. Fail. Dann gibt es auch viele, die zwar gern ihr Deutsch verbessern würden, aber wohl keine Lust dazu haben, gemeinsam zu lernen = miteinander zu sprechen. Ich texte sie zwar immer mal wieder an und frage z.B. was sie denn am Wochenende gemacht haben oder wie es ihnen geht etc., aber oft kommt nichts als Schweigen zurück. Fail.

Für mich sind diese Erfahrungen nicht zu verstehen, denn oberflächlich betrachtet mache ich doch genau das, was Smalltalk ausmacht. Vielleicht mache ich sogar mehr als andere, indem ich immer mal wieder nachfrage, auch Bilder schicke und auf das Sprachniveau und -tempo meines Partners eingehe etc. Ich gebe mir Mühe, interessiert und höflich zu sein, und verstehe nicht, warum daraus oft nur Schweigen entsteht. Das ist genau diese Grenze, an die ich schon immer gestoßen bin. Ich finde das eigentlich sehr interessant, daß das auch in meiner Nicht-Muttersprache passiert.

Speiseplan #60

  • Mittwoch: Brotzeit
  • Donnerstag: Falafel-Wraps mit Grillgemüse
  • Freitag: Fischstäbchen, Kartoffelpüree und Erbsen
  • Samstag: Kürbis-Birnen-Suppe
  • Sonntag: Pizza Caprese
  • Montag: Chorizo Carbonara

Türkisch lernen

Weil ich dieses Wochenende mit den Spanischkursen bei Babbel fertig geworden bin, habe ich in diverse andere Sprachkurse reingeschnuppert. Überraschenderweise hat mich dabei besonders Türkisch angesprochen – und da ich eigentlich schon immer ein bißchen Türkisch lernen wollte, habe ich jetzt damit angefangen.

Hosça kal!

(meine Sonderzeichen geben das richtige s nicht her 🙁 ).

WochenendRückblick #60

[Wetter] Ich fand, es war überraschend kalt. Und regnerisch-grau. Sonntagmorgen, als ich die Jalousien hochzog, hatten wir dann ein verschneites Winterwunderland :), doch das hat leider nicht lange gehalten.

[Gemacht] Am Samstag haben wir unseren einen Flurschrank aufgeräumt. Nachmittags waren wir wieder im veganen Café und einkaufen, abends haben wir dann gekocht, Brot gebacken und einen Film geguckt.

Sonntag nach dem Frühstück habe ich Spanisch gelernt, mit dem Sohn Englisch gebüffelt, dann wieder Spanisch gelernt. Nachmittags habe ich ein bißchen Musik gehört, abends gekocht und dann waren wir schwimmen.

[Español] Ich bin jetzt mit den Babbelkursen durch. Mehr kann Babbel mir nicht beibringen. Habe außerdem Podcasts gehört, Grammatik gelernt und mit spanischsprachigen Menschen in WhatsApp getextet.

[Garten] Winterpause.

[Gesportelt] Ich habe diese Woche wieder mit Radeln angefangen. Seit ich vor knapp einem Jahr das Schwimmen wieder aufgenommen hatte, habe ich nicht auf dem Hometrainer gesessen, weil ich mit zweimal Schwimmen pro Woche echt ausgelastet war. Jetzt habe ich soviel Kraft dazugewonnen, daß ich ab sofort gern täglich 30 Minuten (rund 15 km) radeln möchte. Sonntag bin ich 1050 m geschwommen – mehr ging nicht wegen Schulterschmerzen. Das muß sich jetzt erstmal meine Osteopathin angucken.

[Gehört] U2. Danheim.

[Gelesen] In der „Deutsch perfekt“. Ist vom selben Verlag wie die ECOS, doch es geht um die deutsche Sprache. In der ECOS habe ich auch noch gelesen.

[Gesehen] Blindspot, die letzten Folgen der zweiten Staffel.

[Gegessen] Neben den Plansachen: einen halben Wrap im Café. Fencheltatar mit frischem Brot – göttlich. Orangen. Kalorienarme Bratäpfel.

[Gekauft] Obst und Gemüse. Fünf Chili-Pflanzen für die nächste Gartensaison: rote Habanero, Starfire purple, Aji Pineapple, Aji Amarillo und Penis Pepper yellow. Ich sehe mich schon im kommenden Jahr auf der Terrasse stehen und über meine Penisblume labern 🙂

[Ausblick auf die nächste Woche] Ich werde ins Kino gehen, Spanischunterricht haben und vielleicht schwimmen gehen.

Deberes de mi clase de español #12: el terror

Nach der Textbesprechung mit meiner Lehrerin füge ich die Korrekturen in Rot ein.

Cuando sucedió el ataque de las torres gemelas an Nueva York estaba dormiendo en casa. Cuando mi esposo volvió de trabajo y me contó del ataque no pude creerlo, pero había muchos reportes reportajes/noticias en la televisión y debí creerlo finalmente.

Durante las semanas subsiguientes estaba en rigidez me quedé de piedra/de helado. Para mí estaba era impensable que algo como así hubiera pasado jamás.

Unos años más tarde el director Michael Moore hizo la película „Fahrenheit 9/11“, en que explica el nexos entre la política de George W. Bush y la guerra contra Irak (a continuación de la guerra en Afganistán). Moore dice que el ataque de las torres gemelas y los Estados Unidos en general envió una „buena“ causa para las guerras – y que la familia Bush y otras se hicieron ricas por la venta de armas.

En mi humilde opinión habrá más ataques, y no creo que ellos pueden puedan ser impedidos, porque es muy difícil hallar a los autores del atentado, especialmente porque ellos actuan solamente en grupos pequeños. Pero además creo que el ambiente tenso entre la población es una cosa muy importante para explicar decisiones politicas dudosas como la instalación de sistemas de control o la intervención en la esfera privada por la vigilancia de servicio móvil. Si la gente tiene miedo de autores de atendado potenciales, se deja reinar mejor les da poder a las terroristas.

Speiseplan #59

  • Mittwoch: Brotzeit
  • Donnerstag: Pastinaken-Birnen-Suppe, dazu frisches Brot
  • Freitag: Wirsing mit Kartoffelpüree und Mandelsauce
  • Samstag: Kürbisgoulasch
  • Sonntag: Zombiebrain (ganzer gebackener Sellerie) mit Pilzsauce und Knödeln
  • Montag: Pastagratin mit Lauch
  • Dienstag: Pasta Cacciatore mit Hühnchen und Pilzen

WochenendRückblick #59

[Wetter] Es hat geschneit 🙂

[Gemacht] Samstag waren der Mann und ich nach dem Frühstück ein paar Dinge erledigen (Eier und Gemüse kaufen, Auto waschen lassen) und haben zwischendrin einen Boxenstop in dem neu entdeckten veganen Café gemacht und dort gelesen. Am Abend hatte ich eine Verabredung mit meinem Tandempartner und danach haben wir einen Film geguckt.

Sonntag haben wir gemütlich gefrühstückt, danach haben wir das Haus geputzt und Weihnachtsdeko verteilt. Nachmittags habe ich Spanisch gelernt, abends gekocht. Nach dem Essen waren der Mann und ich schwimmen. Später habe ich wieder Spanisch gelernt. Fluppt gerade ganz gut.

[Español] Ich glaube, dieses WE habe ich etwa 25 Babbel-Lektionen gemacht, weil ich gerade nochmal eine Menge wiederhole, bevor ich die Lernsprache wechsle. Sollte bald durch sein. Ich habe mit meinem Tandempartner anderthalb Stunde gequatscht und auch noch spanische Videos geguckt sowie Podcasts gehört.

[Garten] Winterpause.

[Gesportelt] 2000 m geschwommen.

[Gehört] U2. Spanisch-Podcasts.

[Gelesen] Etwas über den Subjuntivo.

[Gesehen] Eine Folge Blindspot.

[Gegessen] Im veganen Café habe ich einen Wrap mit Seitan, jeder Menge Salat und Avocado gegessen, war sehr lecker. Ansonsten: Orangen. Blaubeeren. Bananen. Ein bißchen Schoki, die ich im Adventskalender hatte.

[Gekauft] Die neue CD von U2.

[Ausblick auf die nächste Woche] Jeden Tag ein Termin….das wird eng und voll.

Deberes de mi clase de español #11: un cumpleaños cariñoso

Nach der Textbesprechung mit meiner Lehrerin füge ich die Korrekturen in Rot ein.

Pasé mi 37 cumpleaños en Canterbury junto con mi marido. Tener una desconexión (¿un tiempo muerto? diese Wendung benutzt man nur im Sport für eine Auszeit; andere Möglichkeiten, zu sagen, daß man sich eine Auszeit genommen hat, sind: tener un respiro, hacer un parón, tomarse un descanso oder desconectar) de mi hijo fue mi regalo, pero mi marido me dio una caja con pinturas de acuarela también, porque durante aquella época dibujaba mucho.

Después de (habíamos desayunado) haber desayunar (die Verwendung des Plusquamperfektes ist nicht falsch, aber der Spanier würde es einfacher formulieren) un típico desayuno inglés en el hotel fuimos a Samphire Hoe, una reserva natural entre Dover y Folkestone. Toda la zona fue construida con las excavaciones del túnel entre Inglaterra y Francia. ¡Antes allí sólo estaba el mar! Paseamos por Samphire Hoe y buscamos piedras con hoyos en la playa. Me encantó estar cerca del mar, sacar fotos y disfrutar del sol.

Por la tarde fuimos a Deal, que es famoso por su embarcadero. Este fue era/es muy impresionante, especialmente porque el cielo se convirtió gris, pero con sol y nubes rosas. Sacamos muchas fotos allá y yo hubiera podido estar allá más tiempo, pero por la tarde noche tuvimos una mesa en un restaurante en Canterbury.

La comida estaba deliciosa y despues de la cena vimos un concierto en la calle de la banda „Hobo and The Hippes“. Son muy bien buenos (würde ich ihre Spielweise beschreiben: bien; hier beschreibe ich jedoch sie als Band, also buenos) y los recomiendo.

Por la noche bebimos té en el hotel y yo dibujé lo que habíamos visto durante el día.

Wie weiter?

Diese Woche habe ich den zweiten Mittelstufenkurs bei Babbel beendet. Da das Programm leider keine weiteren Kurse anbietet, könnte ich jetzt nur noch die Grammatikwiederholungen durchgehen. Damit habe ich die Woche begonnen, mußte aber recht schnell feststellen, daß mir das nicht wirklich was bringt, weil ich die Dinge entweder schon kann oder weil Babbel wie so oft Themen nur peripher berührt, was sich für mich persönlich als nicht so optimal herausgestellt hat. Was ich noch machen könnte, wäre der Subjuntivo-Kurs. Da ich selbst bisher aber nur den Subjuntivo Presente gelernt habe, bin ich mir nicht so sicher, ob es zum jetzigen Zeitpunkt Sinn macht, andere Zeitstufen zu lernen (aber eben – typisch für Babbel – nur recht oberflächlich), auf die Gefahr hin, daß mich das einfach nur verwirrt. Mal sehen.

Da ich Babbel aber für ein Jahr im Voraus bezahlt habe und das Abo noch bis August läuft, spiele ich gerade mit dem Gedanken, eine weitere Sprache zu lernen. Entweder etwas Skandinavisches oder Portugiesisch. Würde ich eine skandinavische Sprache zu lernen beginnen, würde ich hoffen, daß es da eine scharfe Abgrenzung zu Spanisch gibt und mich das nicht durcheinanderbringt. Allerdings wäre der Vorteil bei Portugiesisch natürlich gerade dessen Nähe zu Spanisch. Außerdem möchte ich auf Dauer auch gern noch Gallego lernen oder es mir zumindest soweit beibringen, daß ich es lesen und verstehen kann. Und man sagt, wenn man Spanisch und Portugiesisch kann, ist Gallego sehr einfach, weil es eben als eine Art Mischung dieser beiden Sprachen gilt.

Abgesehen davon, daß ich noch nicht weiß, welche Sprache ich geschickterweise lernen könnte, frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht, zum jetzigen Zeitpunkt damit anzufangen. Mein Spanisch hat in den letzten drei Monaten immense Fortschritte gemacht, allerdings vorrangig beim Hörverständnis. Beim schriftlichen Formulieren bin ich nicht total mies, wenn auch noch nicht für mich zufriedenstellend gut. Aber beim Sprechen, da hapert es noch sehr. Jedenfalls gemessen an meinen eigenen Ansprüchen. Mir ist klar, daß diese recht hoch sind, und auch, daß ich, da ich keine spanischsprechende Person in meinem näheren Umfeld habe (Partner, Freund, …), eigentlich nicht oft genug der Sprache ausgesetzt bin.

Mal sehen…

Speiseplan #58

  • Dienstag: Pasta mit Grünkernbolognese
  • Mittwoch: Curry mit Kürbis und Lauch, dazu Reis
  • Donnerstag: Burger
  • Freitag: Kürbis-Lauch-Bohnen-Eintopf
  • Samstag: Süßkartofelchili mit Reis
  • Sonntag: Zwiebelkuchen
  • Montag: Pad Thai
  • Dienstag: Asia Wok

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