Use What You Have #12

Bis in den Juli hinein war ich mit meinem UWYH-Jahr superfrieden. Ich habe soviel Geld gespart, daß ich die Bilder, die ich mir im Frühsommer gekauft habe, locker davon habe bezahlen können. Im Juli, also ungefähr zu dem Zeitpunkt, wo ich nur noch im Bett lag und nichts anderes mehr ging, habe ich mir dann ein paar Dinge gekauft, die ich nicht gebraucht hätte. Sowas wie Aufkleber und Washi-Tape (das ist etwas, das ich mir eigentlich nie kaufe) oder hier und da ein Buch. Bettwäsche. Dann noch ein Dekokissen. Ein T-Shirt. Parfum. Teures Duschgel. Die Exit-Games. Im Grunde hätte ich auf alles verzichten können, aber es tat mir gut, mir etwas Schönes zu leisten, das einfach nur den Zweck erfüllte, mich zu erfreuen.

Letzte Woche konnte ich dann einen notwendigen Arztbesuch mit Einkaufen verbinden. Mein erstes Mal in einem Supermarkt seit einem Jahr! Es gibt viele neue Produkte (aber es wurden auch Dinge eingestellt, die ich sehr gern mochte) und ich habe mir auch mal Sachen mitgenommen, die ich nie auf unsere Einkaufsliste geschrieben habe. Sowas wie eingelegte Oliven und Pepperoni oder Reibekuchen. Durch meine schrägen aspergerigen Eßgewohnheiten ist die Menge der Sachen, die ich als eßbar klassifiziere, ziemlich eingeschränkt, und daher esse ich seit einem Jahr eigentlich immer dasselbe, nämlich entweder Camembert oder Bärlauchkäse, drei Sorten vegane Aufstriche oder Salami bzw. Schinken. Jetzt habe ich mich mal getraut, nach etwas an der Wursttheke zu gucken und ja, es schmeckt mir und ist „koscher“. Das ist ein schönes Gefühl, fast ein bißchen wie Urlaub – dabei geht es um ein paar Scheiben von einem anderen Schinken. Ich glaube, ich neige allgemein dazu, mich auf wenige Optionen zu beschränken, weil mich Vielfalt oft total verwirrt. Ich bin Marken oder Produkten gegenüber auch total treu, weil ich Neues meist nicht so gut finde. Von meinen geliebten Routinen bin ich nur schwer wegzubekommen.

Das Gefühl, mit meinem UWYH-Vorsätzen gebrochen zu haben, wird von dem Gefühl der Freude über die neuen Dinge deutlich gemindert. In meiner derzeitigen sehr reizarmen Umgebung sind auch neue Kleinigkeiten sehr willkommen. Ich fühle mich nicht „schuldig“ oder so, merke aber auch, daß es mir nach wie vor wichtig ist, genau zu prüfen, was ich mir kaufen will. Und bevor ich etwas kaufe, lasse ich es in der Regel mal eine Weile auf dem Wunschzettel stehen.

Recht viel Geld habe ich diesen Monat auch für Spanisch aufgewendet. Die Entscheidung dafür hatte ich getroffen, nachdem wir in der Familie darüber geredet haben, wie viel Geld wir allein dadurch sparen, daß mein Mann und ich nicht soviel unterwegs sein können wie sonst. Spritgeld zum Beispiel, oder hier und da mal eine Currywurst. Das fällt schon deutlich auf. Auch kaufe ich mir allgemein viel weniger Bücher als zuvor, wenngleich ich es vermutlich niemals schaffen werde, mir ein Jahr lang gar kein Buch zu kaufen. Dadurch, daß ich die Bibliotheken rege nutze, bin ich nur noch nicht bei meinen eigenen Büchern soweit gekommen, wie ich das geplant hatte, aber das kommt dann noch. Die meisten meiner eigenen Bücher bringe ich nach dem Lesen in den Bücherschrank – aber auch das ruht wegen meiner derzeitigen Situation.

Die teuerste Anschaffung im August war mein neuer Laptop. Mein „alter“ Laptop war gerade mal 21 Monate alt, als mir das Gehäuse auseinanderbrach. Ich hatte ihn wie alle meine Sachen echt pfleglich behandelt, und dann gedacht, ich könnte ihn ja wohl auf Kosten des Verkäufers reparieren lassen, weil ich noch innerhalb der 24monatigen Gewährleistungsphase steckte, aber – surprise! – auf diese „Verschleißteile“ gibt es nur ein Jahr Garantie und die Reparatur hätte ich selbst tragen müssen. Als mein Mann dann das Gerät aufschraubte, stellte er fest, daß dort Stahlschrauben in ein Gehäuse aus Plastik eingearbeitet sind. Oder anders formuliert: das Gerät besitzt da eine Sollbruchstelle. Selbst wenn ich es hätte reparieren lassen, wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis genau dasselbe wieder passiert wäre. Sowas ärgert mich immer sehr und ich werde mir in der Folge nie wieder ein Gerät von HP kaufen. Meinen neuen Laptop von Acer finde ich toll. Nur seine Lautsprecher sind etwas dumpf, aber ich bin schon dabei, mich daran zu gewöhnen. Auf externe Lautsprecher verzichte ich wohl, weil mir das Handling so lästig ist.

Zwei tolle UWYH-Essen waren Gemüsereis mit Maispuffern und Möhrenrohkost bzw. Tomatenkuchen mit Würstchen und zum Nachtisch Aprikosenkuchen mit Mandeln. Im September werden der Mann und ich unseren Vorratsschrank durchgucken und ich bin mal gespannt, was wir da noch alles so finden werden…

WochenendRückblick #194

[Wetter] Eigentlich eher gemäßigt, aber trotzdem zu warm.

[Gemacht] Ich habe recht viel Norwegisch, Schwedisch und Spanisch gelernt, mit dem Mann ein Exit-Game gespielt, gelesen, eine Serie geguckt und einen Kuchen gebacken.

[Español] Ich hatte zwei Gespräche mit Lehrern aus Mexiko und Peru, habe außerdem mit einer argentinischen Austauschfreundin getextet.

[Norsk] Duolingo und Vokabeln. Ich habe nochmal versucht, ein Buch zu kaufen, das ich gern hätte, aber selbst der Download eines E-Books ist so kompliziert, daß ich es entnervt drangegeben habe. Schade.

[Gehört] Jens Henrik Jensen: Oxen 4/Lupus. Die drei Fragezeichen.

[Gelesen] Nils Büttner: Hieronymus Bosch.

[Gesehen] World’s Toughest Race/Eco-Challenge Fiji: 66 Teams mit jeweils vier Mitgliedern hetzen tagelang ohne Schlaf einmal quer über die Fidschi-Hauptinsel. Außerdem 21 Bridges. Den fand ich ziemlich gut.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Nektarinen und Äpfel und ein bißchen Apfelkuchen mit Zitronencreme. Viele der Rezepte von diesem YT-Kanal gefallen mir total gut, weil die meisten echt sehr simpel sind.

[Gekauft] Duschgel und Parfum. Zwei Facehugger Mundschutzdingsbumse. Ein Kissen. Ein Buch.

[Ausblick auf die nächste Woche] Jeden Tag Spanisch. Vielleicht Friseur. Vermutlich Schuhmacher.

Norwegisch #77

Diese Woche habe ich insgesamt relativ wenig Norwegisch gemacht, weil ich derzeit ja auf der Suche nach einem neuen Spanischlehrer bin und viele Gespräche bei italki gebucht habe. Ich habe trotzdem jeden Tag etwas bei Duolingo gemacht und mich an einer WhatsApp-Gruppe beteiligt. Eine der Teilnehmerinnen hat darauf hingewiesen, daß am Montag ein kostenloser Norwegischonlinekurs begonnen hat, aber ich habe darauf verzichtet, mich für ihn einzutragen, weil er für absolute Anfänger ist. Ich glaube, das, was dort gelehrt wird, weiß ich schon, und der Kurs würde nur Zeit fressen.

Mein neuer Laptop gefällt mir abgesehen von einer Sache sehr gut: leider hat er einen dumpfen und echt üblen Klang (scheint bei Acer-Laptops normal zu sein, jedenfalls hatte mein ganz alter Laptop derselben Marke dasselbe Problem). Wenn man versucht, eine Sprache zu lernen, ist man aber darauf angewiesen, daß man alles klar und deutlich hört, und darum überlege ich gerade, welche Art von externen Lautsprechern ich mir kaufen soll und welche mich nicht durch ihre unhandliche Bedienung stören würden. Ein Bluetooth-Lautsprecher, den man neben sich stellt, irritiert mich z.B. dadurch, daß der Klang dann von der Seite kommt.

Schwedisch habe ich diese Woche auch gemacht, jeden Tag. Das läuft so mit. Ich verstehe Schwedisch inzwischen besser als zuvor, es wird also 🙂

Speiseplan #194

  • Mittwoch: Köfte im Fladenbrot mit Tomatensugo und Käse, dazu Salat
  • Donnerstag: Curry mit Salzzitrone, Kohlrabi und Broccoli, dazu Reis
  • Freitag: Schweinefilet BBQ mit Gemüsereis, Beerentiramisù
  • Samstag: Ramen mit Bohnen, Pilzen und Mais
  • Sonntag: Schweinefilet mit Pilzrahm und Reis
  • Montag: Bohnengratin mit Feta, dazu Rösti
  • Dienstag: UWYH

Zwei Wochen Spanisch

Meine aktuelle Spanischlehrerin aus Mexiko, mit der ich superzufrieden bin, hat ihre Preise jetzt nochmal erhöht. Das, was sie jetzt verlangt, würde ich auch keinem Lehrer aus Deutschland oder der EU bezahlen. Ich finde das sehr schade, denn sie ist sehr ruhig und es macht Spaß, mit ihr zu sprechen, aber das kann ich mir de facto nicht leisten. Ich habe mich nun also wieder auf die Suche nach einem neuen Lehrer gemacht und meine ganzen Bedenken haben sich durch ihren Schritt quasi von selbst aufgelöst.

Bei italki gibt es echt unzählige Spanischlehrer aus unterschiedlichen Ländern und da ist die Auswahl schwierig, zumal dieses Vorstellungsvideo normalerweise maximal 2 Minuten lang ist. Diese Vorstellungsvideos schaue ich immer mit gemischten Gefühlen an. Vor allem viele junge Leute gestalten sie sehr hektisch, mit unterlegter Musik und vielen Schnitten. Ich bin dann kaum in der Lage, darauf zu achten, wie ihr Tonfall und ihre Aussprache sind, was für mich wichtiger ist als fetzige Musik. Dazu kommt, daß es Menschen gibt, die mich von ihrer Mimik und Gestik her total verwirren. Je mehr jemand davon zeigt, desto wahrscheinlicher ist, daß er mich verwirrt.

Ich habe mir jetzt für diese und die nächste Woche für jeden Tag eine Stunde Konversationspraxis bei einem anderen Lehrer gebucht. Das ist ganz schön viel und ich bin gespannt, für wen ich mich am Ende entscheiden werde und wie mein Spanisch Ende kommender Woche ist 🙂 Was mir total gut gefällt, ist, daß ich mit Menschen aus Lateinamerika nachts Unterricht buchen kann. Das ist für mich viel angenehmer, als wenn ich auf den Nachmittag und Abend ausweichen muß, wo meine Familie noch hier rumspringt und es draußen mehr Lärm gibt.

Als ich vor zwei Jahren Probleme damit hatte, den Subjuntivo zu verstehen, habe ich mehrere Anläufe gebraucht, bis ich eine Spanischlehrerin gefunden hatte, die mir diese relativ komplizierte Sache wirklich gut erklären konnte. Wenn man keine Grammatikerklärungen und -übungen mehr braucht, sondern sich auf reine Konversation konzentrieren möchte, sind ganz andere Dinge an einem Lehrer wichtig. Ich achte z.B. darauf, daß er selbst nicht zuviel redet, denn eigentlich will ich ja das Reden üben. Ich finde es prima, wenn mir ein Lehrer etwas über die Gepflogenheiten in seinem Land erzählt, und mag es gern, wenn er von sich aus Themen vorschlägt, aber auch auf meine Vorschläge eingeht. Ich möchte meinen Lehrer verstehen können – ein starker Dialekt, das Verschlucken von Silben oder viele umgangssprachliche Ausdrücken sind also nicht so hilfreich. Auf technischer Seite braucht es eine stabile Internetverbindung. Manche Menschen in Lateinamerika haben so etwas nicht und es ist wirklich störend, wenn alle paar Sekunden Ton und Bild einfrieren, weil so kein Gespräch entsteht. Pünktlichkeit und Höflichkeit sind mir auch wichtig. Und ich mag es nicht so gern, wenn ein Lehrer beim Sprechen bestimmte Eigenheiten hat, z.B. hatte ich mal eine Lehrerin, die nach allem, was ich sagte, „OK“ sagte, und zwar sehr langgezogen, so daß es klang, als hätte ich ihr gerade eine offensichtliche Lüge aufgetischt und ihr OK sollte zeigen, daß sie mir nicht glaubt. Das führte dazu, daß ich mich ständig fragte, wieso sie mir nicht glaubte, und dann konnte ich mich nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren, lol. Ganz schlimm finde ich desinteressierte Lehrer, die wirken, als würden sie nur ihre Zeit absitzen. Sowas hatte ich schon zu Schulzeiten, das brauche ich heute nicht mehr 🙂 Dazu muß ich sagen, daß ich bei Sprachen, für die es viele Lehrer gibt, etwas wählerischer bin als für Sprachen, bei denen nur wenige Lehrer ihre Dienste anbieten.

Mit drei Lehrern hatte ich diese Woche schon Gespräche und sie waren sehr unterschiedlich. Die Lehrer und die Gespräche. Es ist für mich immer wieder ein faszinierendes und sehr befriedigendes Gefühl, festzustellen, daß ich wirklich problemlos mit Leuten auf Spanisch reden kann, insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, wo ich mich seit 18 Monaten auf Norwegisch (und jetzt auch Schwedisch) konzentriere. Manche Dinge sind so ein bißchen nach hinten gerutscht, kommen aber gleich wieder hervor, wenn jemand sie benutzt oder ich sie benutzen will. Vokabeln, die durchaus einfach verschwunden sind, sind spezielle Dinge wie z.B. Begriffe wie „Entenmuscheln“ oder „Türklinke“, eben Sachen, die man eher nicht so oft braucht.

Was die Aufarbeitung meiner Stunden angeht, so lasse ich das seit ein paar Monaten komplett schleifen, auch für Norwegisch. Früher habe ich mir alles nochmal angeguckt und mir Vokabeln rausgeschrieben etc. Das mache ich nicht mehr, weil mir das ehrlich gesagt nichts bringt. Wichtiger ist es, tatsächlich einfach zu reden, jedenfalls beim jetzigen Stand meiner Sprachkenntnisse. Ich meine, man kann immer noch mehr Vokabeln und Redewendungen lernen, aber wenn man flüssig und sinnstiftend Gespräche führen kann, reicht mir das.

Während meiner Lehrerstunden merke ich eins immer wieder ganz deutlich: Spanisch macht mich wirklich richtig glücklich. Keine andere Sprache schafft das (bisher) auf diese Weise. Es wäre traumhaft, mal für ein Jahr oder so nach Spanien zu gehen und voll in die Sprache und die Kultur abzutauchen. Am liebsten in Galicien ♥ Da würde ich sicher nicht mehr vergessen, was Entenmuschel heißt…

WochenendRückblick #193

[Wetter] Zu heiß. Ich huldige meiner Klimaanlage.

[Gemacht] Das Wochenende war für Elektrogeräte in unserem Haushalt nicht so gut. Es gab ein spontanes Massensterben. Erst ist die Spülmaschine verreckt (aber der Monteur kommt schon am Montag und wir hoffen, daß es es gleich richten kann) und dann ist mir das Gehäuse meines Laptops aufgrund einer ausgebrochenen Schraube mehr oder minder um die Ohren geflogen.

Abgesehen davon habe ich viel gelernt und gelesen, mit dem Mann gekniffelt und ein Exit-Game gespielt und Dokus geguckt.

[Español] Ich hatte dieses Wochenende zwei Konversationstermine und war überrascht, wie fließend ich reden konnte.

[Norsk] Duolingo. Auch Schwedisch.

[Gehört] Die drei Fragezeichen. Placebo.

[Gelesen] Max Bentow: Der Federmann. Kann ich noch nicht beurteilen. Ich würde mir nur mehr Satzenden wünschen.

[Gesehen] Eine Doku über Russland, eine über Arved Fuchs und YT-Zeug.

[Gegessen] Neben den Plansachen: Äpfel, Kekse, Fast Food.

[Gekauft] Ach Du Schande. Viel! Drei Spiele, einen neuen Laptop, einen Stift, eine DVD und ich überlege, ob ich mir noch ein Lehrbuch kaufen soll…

[Ausblick auf die nächste Woche] Ich habe meinen ersten Friseurtermin seit Januar, aber mein alter Friseur ist nicht mehr da. Das heißt, jemand Fremdes wird mich berühren. Streß pur. Am selben Tag muß ich auch zum Arzt, aber das ist ok. Ansonsten werde ich mich unter die Klimaanlage hängen und lernen 🙂

Norwegisch #76

Diese Woche habe ich wieder damit angefangen, täglich Norwegisch zu lernen. Auf zehn Lektionen bei Duolingo bin ich trotzdem nur dreimal gekommen, aber es gibt wieder einen Fortschritt 🙂 Das Gespräch mit meinem Lehrer war richtig nett. Seit es mir leichter fällt, mich auszudrücken, ist die Unterhaltung an sich nicht mehr so anstrengend. Ich habe mir schon einen ganz guten Grundstock an Formulierungen eingeprägt, die man immer mal wieder braucht.

Bei YouTube habe ich einige Videos geguckt und ich stelle immer wieder fest, daß ich längst nicht alle Norweger verstehe. Gerade wenn sie einen starken Dialekt oder Nynorsk reden, wird es sehr schwierig für mich (bei Spanisch ist das anders – da gibt es zwar auch stark unterschiedliche Dialekte, aber wenn jemand es nicht gerade darauf anlegt, nicht verstanden zu werden, versteht man im Grunde jeden). Am besten verstehe ich Menschen aus Oslo und Bergen.

Schwedisch läuft auch weiter. Ich kloppe jeden Tag so meine 500 bis 700 XP bei Duolingo durch und habe bisher drei von fünf Baumabschnitte vergoldet.

Unterrichtspreise

Ich hatte neulich schon mal über Unterrichtspreise bei Sprachlehrern gebloggt und geschrieben:

Ich muß allerdings sagen, daß ich es unethisch finde, einem Lehrer schlappe 7 € für eine Stunde zu bezahlen (das betrifft vorrangig Menschen aus Südamerika, jedenfalls was Spanisch angeht), schließlich will der von seinem Verdienst sein Leben bestreiten und muß ja auch noch die Kosten für Strom und Internet von den Einnahmen einer Stunde runterrechnen.

Was ich dabei nicht bedacht hatte, ist Folgendes: viele Sprachlehrer aus Ländern mit geringem Durchschnittseinkommen bieten ihren Unterricht für an deutschen Maßstäben gemessen wenig Geld an, weil sie damit dem normalen Lohn eines Sprachlehrers in ihrem Land entsprechen. Hierzulande würde ich das niemals bekommen – hier liegt der Schnitt eher so bei 20-30 € und viele nehmen auch mehr. Durch das Internet jedoch kann ich eine Dienstleistung in Anspruch nehmen, die in Lateinamerika bereitgestellt wird und daher sehr günstig ist. Als ich schrieb, daß ich das unethisch finde, habe ich aber nicht bedacht, daß die Sprachlehrer dort ja aber auch etwas verdienen wollen und müssen, wenn sie ihr Leben bestreiten wollen, und daß sie mit den 5 bis 8 € in ihren Ländern weiterkommen, als das hier in Deutschland der Fall wäre. Buche ich nun keine Stunden bei ihnen, nehmen sie zumindest von mir kein Geld ein, welches ihnen dann möglicherweise fehlt. Bei so günstigen Preisen könnte ich es mir aber theoretisch leisten, zwei oder mehr Stunden die Woche zu buchen, und damit könnte ich entsprechend zwei oder mehr Leute unterstützen.

Dieses Dilemma läßt sich für mich noch nicht ganz auflösen, vor allem weil mir meine mexikanische Lehrerin neulich stolz erzählt hat, daß unser Gespräch über faire Preise sie dazu veranlaßt hat, ihre Preise deutlich um über 200% nach oben zu korrigieren. Für den Preis, den sie nun verlangt, könnte ich tatsächlich sogar bis zu 5 andere Leute buchen. Mein Vorteil läge darin, daß ich statt 60 dann stolze 300 Minuten die Woche Spanisch reden könnte (de facto würde ich das gar nicht so machen, weil mir das schon zuviel wäre, aber 2 oder 3×60 Minuten die Woche wären schon cool).

Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie ich das alles sehe und was ich tun werde. Einen freiwilligen Obolus kann man Lehrern auf italki jedenfalls nicht zukommen lassen, was echt schade ist. So eine „Trinkgeldkasse“ fände ich sehr praktisch, einfach um einem Lehrer, den man besonders gern mag und mit dem man prima klarkommt, eine Freude zu machen und sich zu bedanken. Jetzt gerade bin ich sehr unentschieden und weiß nicht, was ich tun soll.

Speiseplan #193

  • Mittwoch: Burger
  • Donnerstag: Tomatenkuchen und Möhrenrohkost, Beerentiramisù
  • Freitag: Salat mit Linsen, Hühnchen und Naan
  • Samstag: Pasta Stroganoff mit Hackbällchen und Pilzen
  • Sonntag: Auberginenpolpette mit Tomatensauce und Baguette, dazu Salat
  • Montag: Gnocchi mit Broccoli, Chorizo und Tomatensauce
  • Dienstag: UWYH

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