Wir müssen mal reden…

Vor etwas über einem Monat fing es an. Da fühlte ich mich mit Norwegischlernen nicht ausgelastet. Ich habe dann nur mal „spaßeshalber“ in den Französischkurs bei Babbel reingeguckt. Ja, und dann ist das hier passiert:

Je m’appelle William et j’ai quarante-et-un ans. J’habite près de Karlsruhe dans une ville que s’appelle Stutensee. Dans l’école j’ai appris un peu de français, mais je n’ai parlé pas français dans l’interim. Mais maintenant j’apprende français de nouveau avec Babbel et je dois dire que j’adore la langue!

En ce moment j’apprende les prepositions, par exemple:

  • la fille est en face de l’église.
  • le garçon habite parmi les arbres.
  • la gare est derrière du parc
  • le canal est entre l’aéroport et l’office du tourisme

🙂

Ich habe von der 9. bis zur 11. Klasse Französisch gelernt. Ich war gar nicht schlecht. Leider wurde der Lehrer, den wir im ersten Lernjahr hatten, so schwer krank, daß er durch eine andere Lehrerin ersetzt wurde, die aus welchem Grund auch immer davon ausging, daß wir viel mehr wissen müßten als wir tatsächlich wußten. Das zweite Lernjahr war also schon recht stressig. Im dritten und meinem letzten Jahr mit der Sprache wurden wir Anfänger mit Leuten zusammengelegt, die seit der 5. Klasse Französisch gelernt hatten. Das Ergebnis war fatal. Ich wählte Französisch ab und haßte die Sprache fortan. Also, wenn ich hassen sage, dann meine ich leidenschaftlich und vernichtend verachten *hüstel* Ich habe mich seither stets engagiert darum bemüht, gar kein Französisch mehr zu verstehen und mich z.B. auch geweigert, auch nur einen einfachen Satz auf Französisch zu sagen, wenn wir in Frankreich unterwegs waren (und wenn man nach Spanien will, muß man durch ganz Frankreich durch, und dieses Land ist echt unfaßbar riesig, wenn man es von Nordost nach Südwest durchqueren muß…).

Warum jetzt Französisch?

Vielleicht werde ich ja senil, ich bin ja schon über 40. Chrchr. Nein, ich glaube, das liegt daran, weil ich sehr nah an der französischen Grenze lebe und wenn ich wollte, dann könnte ich im Grunde jeden Tag jenseits der Grenze Französisch sprechen. Das kam mir schon die ganze Zeit wie eine ungenutzte Chance vor. Dazu kommt, daß mir mein Spanisch sehr mit den anderen romanischen Sprachen hilft. Italienische Videos oder Texte verstehe ich zu 80-90% und wenn Franzosen sich Mühe geben, dann verstehe ich da sogar mehr (bis zu 96%, würde ich sagen).

Ich lerne jetzt seit etwas mehr als einem Monat Französisch mit Babbel und es macht mir Spaß. Na hoppla! Hätte ich nicht für möglich gehalten, aber es ist so. Dazu kommt, daß ein Gehirn schon echt eine erstaunliche Sache ist, denn es vergißt im Grunde nichts. Während ich mich also durch die Lektionen bewege, kommt mir das meiste mehr wie ein Erinnern als ein Neulernen vor. Und im Zuge dieses Prozesses ploppen Vokabeln auf, von denen ich geschworen hätte, daß ich sie nie gelernt habe.

Ich weiß nicht recht, wie das Lernen von zwei Sprachen parallel funktioniert. Da meine Zeit begrenzt ist, steckt derzeit Spanisch zurück, allerdings fühle ich mich da inzwischen (anders als zu dem Zeitpunkt, wo ich mal in Italienisch reingeschnuppert habe) so gefestigt, daß ich keine Sorge habe, was zu verlieren. Ich muß halt nur darauf achten, tatsächlich nichts zu verlieren. Wie ich schon mal schrieb: der Erwerb einer Sprache ist eine Sache, ihr Erhalt eine ganz andere. Man will ja mehr und nicht weniger sagen und verstehen können.

Jetzt gerade lerne ich in Hinblick auf die aufgewendete Zeit deutlich mehr Norwegisch als Französisch. Für Französisch existieren aber ganz andere Quellen als für Norwegisch, wie etwa Sprachmagazine, Hörbücher und sowas. Es ist also leichter, Französisch nebenher zu reaktivieren und auszubauen als es das für Norwegisch ist (norwegischer Rap ist schon sehr…gewöhnungsbedürftig und außerdem muß ich Norwegisch tatsächlich lernen und nicht reaktivieren und ausbauen).

Ich glaube, das ist jetzt gerade für mich ein interessantes Experiment, was mein Gehirn so jongliert bekommt. Es ist jedenfalls schon mal spannend, daß es nichts durcheinanderwirft. Sogar meine Italienischvokabeln fluppen noch, falls das jemanden interessiert 😉

Ziel für Französisch? Habe ich keins. Ich mache das nur so nebenher, just for fun. Ich werde jetzt trotzdem auch darüber bloggen, um für mich den Fortschritt festzuhalten.

4 Gedanken zu „Wir müssen mal reden…“

  1. Also langsam wird’s hier wirklich polyglott 😀 😀 😀 😛
    Finde ich cool!
    Ich selbst mag Französisch nur anhören. Wenn ich es selbst sprechen, lesen, schreiben soll, kriege ich wütende Motzanfälle.

    LG
    C.

      1. Nein, weil es sich anders schreibt als es sich spricht. Für mich ist das sehr verwirrend, auch wenn es Regeln folgt.

        C.

        1. Ja, das ist es für mich allerdings auch. Ich bekomme die französische Aussprache auch gar nicht so gut hin wie die Spanische oder die Englische. Ich habe auch noch nicht rausgefunden, warum die Franzosen ihre Wortendungen oft gar nicht sprechen.

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