- Stephen King: Das Institut. Roman, aus der Bibliothek. In Maine gibt es ein Institut, das Kinder entführt und zu politischen Zwecken mißbraucht und foltert. Luke, ein hochintelligenter Junge, schafft es zusammen mit den anderen Kindern und einer handvoll Polizisten, alles auffliegen zu lassen. Obwohl King gut schreibt, ist das Buch einfach totlangweilig und völlig belanglos. Die Handlung plätschert nach Schema F dahin, es gibt nicht einmal Bösewichte, die es ernst meinen. Die Auflösung ist so richtig blöd – Spoiler! Die Kinder werden dafür eingesetzt, Menschen, von denen Wahrsager behaupten, sie werden in der Zukunft einen Atomkrieg auslösen, telepathisch zu töten. Mhm, ist klar – das macht auch viel mehr Sinn, als einen Killer zu schicken, der den Job ohne Aufsehen zu erregen mit einem Schuß zwischen die Augen löst, zumal die Kinder nach ein paar Einsätzen sterben und ihre Familien auch getötet werden, was eine Menge Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dazu kommt, daß dieser Schinken fast 800 Seiten umfaßt und damit locker 500 zu lang ist. Mann ey. Ich wußte direkt wieder, wieso mein letzter King fast 30 Jahre her ist. Saudumm und überflüssig. Für die gute Schreibe und das hervorragende Lektorat gibt’s einen Stern extra, also insgesamt 2/5.
- John Steinbeck: Meine Reise mit Charley. Reisebericht, aus der Bibliothek. 1960 bricht Steinbeck zusammen mit seinem Hund Charley in einem Camper zu einer elfwöchigen Rundreise durch die USA auf: von New York fährt er westwärts nach Seattle, dann nach Salinas, von dort aus über Texas und Louisiana ostwärts und zuletzt an der Ostküste entlang nach New York City zurück. Sein Ziel: er möchte nicht nur das Land sehen, sondern auch inkognito mit den Menschen sprechen, um zu ergründen, wie es um Amerika bestellt ist. Er führt daher keine Interviews, sondern beobachtet lediglich und hält fest, welche zufälligen Begegnungen er hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, humorvoll, traurig, nachdenklich – da ist alles dabei. 4,5/5.
- Ray Bradbury: Halloween. Roman, aus der Bibliothek. An einem Halloween-Abend machen acht Jungen eine Reise zu den Ursprüngen dieses Fests, vom Totenkult der Ägypter zum Gott Samhain der Druiden, von den Hexenbrennungen in Europa zum Día de los muertos in Mexiko. Ihr Reiseführer, Mr. Downground, ist der Tod, und einer aus ihrer Gruppe steht in dieser Nacht selbst an der Schwelle des Todes… Ich kann mir vorstellen, daß sich das Buch auch prima zum Vorlesen für ältere Kinder (so ab 10) eignet, ich jedenfalls habe es gern gelesen. 4,5/5.
- Ulrich Kienzle: Tödlich naher Osten. Sachbuch, aus der Bibliothek. Kienzle beschreibt in aller Kürze die politische Situation in einigen Ländern des Nahen Ostens, wie z.B. des Irak, Ägyptens und Libyens; desweiteren befaßt er sich mit den Kurden und dem IS. Nach jedem Kapitel folgt ein Interview mit einer Person aus dem entsprechenden Land, die nach Deutschland geflüchtet ist. Ich glaube, die Kurzzusammenfassung lautet: der Nahe Osten ist eine Latrine und es wird niemals sowas wie Frieden oder ein geordnetes Leben dort geben, weil das irgendwie auch keiner will und der Islam sowas von überhaupt nicht hilfreich dabei ist. Wer Fakten zum Thema sucht, ist hier gut bedient. Wer Hoffnung sucht, nicht. 4,5/5.
- Susanna Partsch: Wer klaute die Mona Lisa? Sachbuch, aus der Bibliothek. Partsch beleuchtet das relativ neue Phänomen des Kunstdiebstahls von unterschiedlichen Seiten und gibt Einblick in die Fragen danach, welche Motive die Täter haben, ob es tatsächlich so oft wie in Filmen dargestellt einen Auftraggeber im Hintergrund gibt und wie es dazu kommen konnte, daß mit gestohlenen Kunstwerken Lösegeld erpreßt werden kann. Zahlreiche Beispiele zu gestohlener und zum Teil wieder aufgetauchter Kunst runden das Buch ab. Eigentlich ein sehr spannendes Thema, das hier leider viel zu drög behandelt wird. 3/5.
- Julia Kreuzer: Gelattoria. Roman, geschenkt bekommen. Der Roman spielt im 18. Jahrhundert in Venedig, wo die Sprößlinge reicher Familien vor allem eins wichtig finden: wer wen heiratet. Die eigentliche Geschichte kommt dabei irgendwie sehr kurz – eigentlich geht es nämlich um eine Gelateria, die erst dann vererbt werden kann, nachdem eine Ehe geschlossen wurde, und dann gibt es auch noch einen mysteriösen Maskenmann und einen handfesten Betrüger. Ich fand die Geschichte leider sehr wirr und belanglos, zudem war die schlecht geschrieben (ich habe insgesamt rund 200 Fehler gezählt, wobei ich einen Fehler, der sich ständig wiederholt hat, nur ein einziges Mal gezählt habe…auf 317 Seiten verteilt spricht das schon für nicht so sorgfältige Arbeit am Buch). 1/5.
- Joanne K. Rowling: Harry Potter en de Geheime Kamer. Roman, aus dem Bücherschrank. Über das Buch brauche ich wohl nichts mehr schreiben 🙂 Mein Mann und ich haben es uns gegenseitig vorgelesen, was uns beiden richtig Spaß gemacht hat. 5/5.