JahresRückblick 2019

Meinen Jahresrückblick teile ich normalerweise in Kategorien ein, aber irgendwie lohnt sich das für 2019 nicht. Das Jahr war einfach Scheiße und so werde ich mich auch an es erinnern.

Im Januar fiel mir 10-Kilo-Paket Kohle aus recht beachtlicher Höhe auf meinen Fuß. Das erste Mal Notaufnahme. Zum Glück nix gebrochen, aber dick und violett. Drei Wochen saß ich komplett im Rolli und konnte mich nicht mal hinstellen. Der Alltag beschränkte sich auf PC, Sofa und mehr PC. Das Haus zu verlassen, war nicht möglich. Wochenlang Schmerzmittel (ich rede hier nicht von Ibuprofen) und Eispacks. Ab Anfang Februar veränderte es sich allmählich und der Alltag kehrte ab Mitte Februar zurück.

Anfang April zog ich mir beim Schwimmen eine Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen zu. Säuische Schmerzen und interessante Krämpfe. Zweites Mal Notaufnahme, die ich mit einer Gipsschiene verließ. Drei Wochen trug ich den Arm in Gips, konnte dann wieder nicht Autofahren oder irgendwas anderes tun als am PC zu hocken. Daß ein Ellenbogen so wehtun kann, wußte ich auch nicht. Eispacks und Schmerzmittel.

Im Mai waren wir in Paris, da ging der Ellenbogen schon leidlich besser, ich konnte ihn aber weder richtig strecken noch richtig beugen. Paris war alles in allem einfach nervtötend. Die Stadt hat sich total nachteilig verändert, wie das eben jetzt so in Europa ist.

Juni und Juli waren okay. Ich hatte immer noch Ellenbogen- und Fußschmerzen und war insgesamt in meiner Beweglichkeit und Mobilität eingeschränkter als zuvor. Im August war ich das erste Mal seit April wieder schwimmen und bezahlte zehn läppische Bahnen mit zwei entzündeten Ellenbogen. Drittes Mal Notaufnahme, Gipsschiene beidseitig. Das war so lustig, wie es klingt. Ich konnte wieder gar nichts machen außer Schmerzmittel fressen, auf dem Sofa hocken und Eispacks auflegen.

Anfang September ging es dann wieder besser. Schwimmen habe ich bis auf Weiteres abgehakt, es macht keinen Sinn. Unseren 17-tägigen Spanienurlaub haben wir abgesagt, weil einfach keine Kraft dafür da war. Wir alle sehnten uns nach Alltag.

Genau an meinem Geburtstag, also Ende September, war ich dann zum vierten Mal in der Notaufnahme, denn mein rechter Fuß hatte sich stark entzündet, übrigens ohne äußeren Anlaß. Er schwoll so stark an, daß ich nicht einmal in meinen Schuh reinpaßte. Schmerzmittel, Rollstuhl, Sofa, Eispacks. Mal wieder. Kaum ging der rechte Fuß besser, entzündete sich der Linke, hahaha. Diesmal keine Notaufnahme, sondern nur Schmerzmittel, Rollstuhl, Eispacks, Sofa. Der Orthopäde machte ein Röntgenbild, auf dem man nichts feststellen konnte, und überwies mich zum MRT – da bekam ich erst für Ende Januar einen Termin.

Ja, und nachdem der linke Fuß so allmählich besser geht, ist seit vorgestern wieder der rechte Fuß geschwollen. Also Eispacks, Sofa, Rolli. Immerhin keine Schmerzmittel. Die einzige Vermutung, die ich habe, ist, daß es an meinen Schuhen liegen könnte, denn die trage ich seit zehn Jahren unausgesetzt. Mein Schuhmacher hat es jetzt kurz vor Weihnachten endlich hinbekommen, mir ein Paar Schuhe zu bauen, das ich zumindest halbwegs tragen kann. Keine Ahnung, ob ich echt so schwer zu versorgen bin oder er es einfach nicht kann.

Vorgestern erhielt ich leider auch noch eine weitere Hiobsbotschaft: mein Auto ist kaputt. So kaputt, daß sich eine Reparatur nicht lohnt, aber natürlich haben wir erst im November 2500 € für eine andere Reparatur und TÜV reingesteckt. Paßt. Ich bin das ganze Jahr über nur sporadisch selbst gefahren, aber dennoch brauchen wir ein zweites Auto, in das auch der Rolli reinpaßt, so daß ich nun also Autohändler abklappere, um herauszukriegen, welches Fabrikat und welches Modell für mich funktionieren. Natürlich im Rollstuhl, weil ich nicht gehen kann. Und natürlich kann ich selbst auch keine Probefahrt absolvieren, sondern muß mich auf meine Einschätzung und meinen Instinkt verlassen.

Das war mein 2019. Wenn ich das damit vergleiche, wie mobil und fit ich mich vor einem Jahr fühlte, ist das schon sehr bitter. Mein Leben scheint in diesem einen Jahr echt massiv geschrumpft zu sein. Die beiden einzigen Dinge, die schön waren und sind, sind, daß ich meine Freundin gefunden  und Norwegisch zu lernen begonnen habe. Ansonsten kann man dieses Jahr komplett in die Tonne treten. Pläne oder Vorsätze habe ich für 2020 nicht, aber im Grunde wird dieses Jahr es sehr leicht haben, besser zu sein als 2019.

2019, Du warst echt ein Arschloch.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung