Thrifty Thursday #59

Für den April hatte ich mir vorgenommen, mit rund zwei Dritteln unseres normalen Budgets für Lebensmittel auszukommen, weil wir im Dezember und auch im März ziemlich viele Vorräte aufgestockt hatten. Es hat besser funktioniert als ich gedacht hätte – tatsächlich habe ich nur etwa die Hälfte ausgegeben. Für mich ist es immer sehr wichtig, daß wir bei aller Sparsamkeit gut und abwechslungsreich und eben gemüsebasiert essen, und all diese Kriterien konnte ich mit diesem Budget erfüllen. Sogar ein paar Vorräte wurden aufgestockt, wenn auch nicht annähernd im selben Umfang wie im März. Und weil das alles so gut hingekommen ist, gibt es bei uns diese Woche mal ein unverhältnismäßig teures Gericht, sozusagen als Belohnung: einen Schmortopf mit Schweinegulasch, Backpflaumen, Äpfeln, Kartoffeln und Zwiebeln. Sowas haben wir noch nie gemacht, ich bin also echt gespannt, wie es wird 🙂 Vor ein paar Wochen habe ich ja mal darüber geschrieben, wie sinnlos ich „Belohnungen“ finde, wenn man sie ständig erhält oder sich zugesteht, aber nach dem Erreichen des Ziels für April finde ich es jetzt angemessen, uns dafür mit etwas Besonderem zu verwöhnen. Alles in allem haben wir im April pro Tag und Person 3,04 € für Essen ausgegeben (wie immer drei Mahlzeiten und ein Snack).

Wir haben außerdem eine weitere Verwendung für altes Brot gefunden (wir frieren die Endstücke unserer Brote meist ein und haben mit ihnen bisher meist sowas wie Brotauflauf gemacht). Wenn mein Mann Pizza gebacken hat und der Ofen noch sehr warm ist (bzw. der Pizzastein darin), dann legen wir das Brot hinein und lassen es bis zum nächsten Tag darin, bei ausgeschaltetem Ofen. Das Brot ist danach absolut steinhart und daher auch lange haltbar, in einer Tupperdose. Aus diesem Brot machen wir dann Gremolata: Brot, frischen Knobi, Chili, etwas Brühpulver und Petersilie in einer Küchenmaschine zu feinen Krümeln schlagen. Sehr lecker auf Pasta, Risotto, gekochten Kartoffeln, Gemüsegerichten und Co. Die Gremolata kann man auch mit anderen Zutaten herstellen, z.B. mit Zitronenabrieb, Nüssen, anderen Kräutern, Currypulver etc.

Schon vor über einem halben Jahr hatte ich mal von einem Quilttop geschrieben, das ich vor meinem Schuhscheiß fertiggestellt hatte und eigentlich quilten lassen wollte. Dazu war es aber nie gekommen – ich weiß selbst nicht, warum. Vielleicht weil es sich wie ein wichtiger Teil meines Lebens anfühlte, den ich einfach verloren habe. Außerdem muß man eigentlich, wenn man einen Quilt quilten lassen möchte, das Top vorbereiten, indem man es bügelt und begradigt und lose bzw. längere Fäden entfernt. Das alles sind Arbeiten, die ich seit Herbst 2019 nicht mehr ausführen kann, und ich dachte wohl auch, daß es daran scheitern würde, denn ich verstehe sehr gut, daß Menschen, die den Quiltservice anbieten, eben quilten und nicht vorbereiten wollen. Nun habe ich mir aber nach langen und wiederholten Gesprächen mit dem Mann darüber, ob ich es machen lassen soll oder nicht, einen Quiltservice rausgesucht und dort mal angefragt, ob sie gegen Aufpreis auch die Vorarbeiten verrichten würden. Diese Woche habe ich eine positive Antwort bekommen und mit der Inhaberin des Quiltservices verabredet, ihr die Materialien zuzuschicken. Sie will alles ansehen und mir dann einen Kostenvoranschlag machen. Überschlagsweise rechne ich mit rund 300 bis 400 €. Wäre es weniger, wäre ich mächtig überrascht.

Aus frugaler Sicht ist das ein ziemlicher Irrsinn, wenn man bedenkt, daß wir hier im Grunde von einer Decke reden. Tatsächlich habe ich viele meiner Quilts selbstgequiltet und auch mit Binding versehen, aber zum einen ist mir das seit fast drei Jahren und wer weiß, wie lange noch, nicht möglich und zum anderen habe ich für diesen Quilt wunderschöne und sauteure Design-Stoffe verwendet, die mir normalerweise nicht unter die Nadel gekommen sind. Ich würde mich schon sehr in den Hintern beißen, wenn ich dieses Schmuckstück irgendwann in der Zukunft durch mein nicht eben professionelles Quilting verhunzen würde. Trotzdem ist mir die Entscheidung, soviel Geld auszugeben, nicht leicht gefallen, muß ich ehrlich sagen. Jetzt, wo ich mich aber durchgerungen habe, freue ich mich sehr auf den fertigen Quilt – so sehr, daß ich sogar motiviert bin, mal wieder was zu nähen (aber bis es soweit ist, muß mein Mann erstmal meinen Knieantrieb für die Nähmaschine umbauen, und ich weiß auch gar nicht, ob ich das schmerztechnisch schaffe).

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