Vor ein paar Wochen schrieb ich davon, daß ich erwäge, meinen alten Sessel aufpolstern zu lassen. Tatsächlich haben sich von den ganzen Polstermeistern, die ich angeschrieben habe, nur zwei gemeldet – einer mit einem ernstzunehmenden Angebot und einer mit einem Link zum Möbelschweden, wo ich mir, wie er findet, einfach einen neuen Sessel kaufen sollte. Als ich ihm daraufhin nochmal schrieb, daß es mir mit der Aufarbeitung ernst ist und ich mich über ein Angebot freuen würde, kam keine Antwort mehr. Hmkay. Wie sich aber herausstellte, war das nun auch Wurscht…
In der Zwischenzeit hatten mir Mann und Sohn nämlich einen baugleichen alten Sessel vom OG ins EG getragen, weil ich hoffte, daß dieser vielleicht nicht ganz so durchgesessen sei. Ist er auch nicht – aber ich kann trotzdem nicht darauf sitzen. Bereits nach zehn Minuten bekam ich ziemlich starke Schmerzen. Schmerzen, die mich tatsächlich seit Jahren immer mal wieder quälen, die ich nun, da ich seit Monaten nicht mehr im Sessel war, aber schon ewig nicht mehr gehabt habe. Das hat mich total überrascht, denn ich hatte sie nicht mit dem Sessel assoziiert. Tatsächlich war ich mit den Problemen, die die Sitzposition bei mir auslösten, aber auch schon in Physiotherapie. Ziemlich krass.
Ich bin total froh, daß mir das jetzt aufgefallen ist und nicht erst nach der Aufarbeitung des Sessels… Allerdings stehe ich jetzt vor einem neuen Problem: ich habe keine funktionierende Sitzgelegenheit im Wohnzimmer. Das heißt, daß ich immer noch im Bett bin, obwohl ich es kräftemäßig wieder auf’s Sofa schaffen würde. Da ich auch immer noch keine passenden Schuhe habe, kann ich jedoch leider nicht einfach in Einrichtungshäuser gehen und mir was Neues kaufen. Mein ganzes Leben hängt an diesen vermaledeiten Schuhen.
Jetzt muß ich also erst mal vernünftige Schuhe gebaut kriegen, bevor ich aus dem Bett raus kann, wie es scheint. Diese Woche habe ich einen Termin beim Schuhmacher, der auch neue Leisten erstellen wird, denn wenn die Tortur der letzten Monate für etwas gut war, dann wenigstens dafür, daß ich begriffen habe, warum mir kein Schuhmacher bisher vernünftige Schuhe bauen konnte (bzw. nur ein einziger). Im Grunde ist es ganz simpel und ich verstehe nicht, warum das niemand auf die Kette gekriegt hat: ein orthopädischer Schuh muß ausgleichen, was der defekte Fuß nicht mehr selbst kann. So banal das klingt, scheint es doch für Schuhmachermeister eine Neuigkeit zu sein (das sage ich mit der größten Bitterkeit, zu der ich fähig bin, denn diesen „Trick“ kann man sogar inzwischen googlen). Stöhn! Nerv!
Es gibt also Hoffnung für gute Schuhe und eine neue Sitzgelegenheit, aber wahrscheinlich nicht mehr dieses Jahr. Eher mal so im späten Frühling.