Galicien 2018, #4

Die erste Nacht in Narón war kurz und nervig, weil das Hotel sehr hellhörig ist und man uns Zimmer gegeben hatte, die rund 100 m vom Aufzug entfernt waren (obwohl das Hotel alles andere als ausgebucht war). Ich bin also gleich morgens vor dem Frühstück zur Rezeption gegangen und habe um ein anderes Zimmer in Aufzugnähe gebeten, was ich sofort bekommen habe. Super Service! Mir wurde sogar Hilfe beim Umzug angeboten, aber dank Gepäckkarren konnte ich das selbst regeln.

Das Frühstück nahmen wir im Hotel ein, dann fuhren wir zum Mirador de Ancos in Neda hinauf, von dem aus man die Ría von Ferrol überblicken kann. Ein herrlicher Ausblick! Was mich jedoch echt betroffen machte, war der ganze Müll, der herumlag. Überhaupt ist mir in Frankreich und Spanien genau wie in Deutschland in den letzten Jahren immer öfter negativ aufgefallen, wie sich die Müllberge am Straßenrand und in der Natur häufen. Keine Ahnung, ob das eine Generationenfrage ist, aber ich habe noch gelernt, daß man, wenn es unterwegs keinen Mülleimer gibt, den Müll eben daheim wegwirft… schon ulkig, daß Awareness gerade so ein Schlagwort in unserer Gesellschaft ist 😉

Aussichtspunkt Ancos in Neda / el mirador de Ancos en Neda

Weiter ging es nach La Coruña, wo ich gern das Aquarium besuchen wollte. Obwohl wir das Navi anhatten, konnten wir die Einfahrt allerdings erstmal nicht finden und gurkten daher ein paar extra Runden durch die Stadt. Ich mag ja A Corunha, wie es auf Gallego heißt, sehr gern. Eine quirlige, helle Stadt, praktisch vom Meer umgeben. Als wir endlich die Einfahrt für das Aquarium gefunden hatten, waren wir mal wieder die Ersten. Das ist eigentlich an allen Orten so gewesen. Wir waren meist gegen 10 irgendwo, aber die Spanier erst gegen 12, so daß wir die meisten Orte praktisch für uns allein hatten.

das Aquarium mit dem Leuchtturm im Hintergrund / el acuario con la torre de Hercules detrás

Das Aquarium Finisterrae liegt am Fuße der Torre de Hercules. Wir mußten nicht einmal Eintritt zahlen – das ist auch so ein spanisches Ding. Viele Museen sind per se kostenfrei zu besichtigen und als Mensch mit Behinderung wird man oft einfach durchgewunken. Im Gebäude gibt es eine wirklich interessante Ausstellung zum Meer und seinen Bewohnern, in der u.a. den Fragen nachgegangen wird, warum manche Fische so bunt sind, ob Fische auch schlafen und was eigentlich Sand ist. Ist halt alles familienfreundlich gemacht, aber mir hat’s gut gefallen. Im Innenbereich gibt es dann auch riesige Aquarien. Um sich direkt vor diese stellen zu können, müßte man ein paar Treppen runter, so daß ich es vorzog, mit der Kamera ranzuzoomen.

Das Aquarium hat auch einen Außenbereich, der aber gar nicht barrierefrei ist, so daß ich mir den nur von innen durch die Panoramafenster anguckte. Im Anschluß trank ich noch eine Cola in deren Café, bevor es weiterging. Auf dem Parkplatz picknickten wir mit Blick über die Bucht. Dabei fiel mir auf, daß der Glaskugelaufzug San Pedro in Betrieb war. Kurze Vorgeschichte: als ich letztes Jahr einen Tag in A Coruña war, wäre ich so gern damit gefahren, doch er hatte zu. Also beschloß ich, daß ich dringend auf die andere Seite der Bucht wollte, um ihn an diesem Tag zu benutzen und zu besichtigen.

in der Ausstellung / en la exposición

Am Parkplatz angekommen, mußte ich noch eine Weile warten, bis es losging. Wie immer gab es einige nette Spanier, die mir beim Einsteigen mit dem Rolli halfen. Allgemein sind Spanier unendlich geduldig mit Kindern, Kranken, Behinderten und Alten. Aber wehe, Du fährt 90, wenn da steht, daß Du 90 fahren darfst *lol*. Die Fahrt dauerte 3 Minuten und war schon sehr spektakulär. Der Aufenthalt im Park oben dauerte für mich leider nur 1 Minute (schnell Bilder gemacht), weil ich ansonsten meinen Begleiter hätte zu lang warten lassen müssen. Ich würde gern nochmal da oben hin, irgendwann.

noch mehr Becken / aún más piscinas

Eigentlich wollte ich danach gern in das Museum der schönen Künste, aber leider war just an diesem Tag ein Feiertag in Galicien, nämlich der Tag der galicischen Literatur. Da hatte das Museum zu. Schade, ich hätte so gern mal einen Murillo in natura gesehen. Stattdessen versuchten wir, ein Restaurant oder Café zu finden, aber es war ja Feiertag (=in den Bars, wo man normalerweise essen kann, wurde nicht gekocht). Beim Gegurke durch die Stadt habe ich dann einen offenen Buchladen entdeckt, in dem ich gleich mal verschwunden bin. Habe mir da zwei Bücher gekauft und anläßlich des Feiertags auch noch eine Blume geschenkt bekommen 🙂

Wir sind dann wieder nach Ferrol zurück und haben dort citynah geparkt. Per Zufallsprinzip habe ich eine kleine Bar im Internet rausgesucht und da angerufen, ob die heute Essen servieren würden. Taten sie. Also nichts wie hin. Die Bar war echt mikroskopisch, aber das Essen ein Traum. In Nordspanien ist es ja mit Tapas jetzt nicht soooo weit her. Gerade an Galiciens Küste kriegt man vor allem eins: Seafood. Und ich esse pflanzenbasiert… 😉 Wir hatten da also Patatas con Ali-Oli, Tortilla und Calamares. Daheim esse ich sowas ja nicht, aber die waren ungelogen himmlisch. Ich habe dennoch gemerkt, daß eine Ernährung, die vor allem aus Brot, Kartoffeln, Salat und Fisch besteht, mir nicht besonders gut bekommt. Mein Brennstoff ist Gemüse.

Blick aus dem Aquarium auf’s Meer / vista al mar del acuario

Sinopsis en español:

Por el ronquido de mi compañero y la cama dura cambié la habitación en el hotel por la mañana y sin ningún problema. Después desayunar fuimos al mirador de Ancos en Neda. De allá se puede ver toda la ría de Ferrol, pero lo que no me gustó fue la basura por todas partes 🙁

Aufzug von San Pedro / ascensor de San Pedro

A continuación fuimos a A Coruña. En el año pasado mi marido y yo fuimos allí también y me gusta la ciudad grande, espaciosa y rodeada del mar. Quise visitar el acuario de Finisterrae allá y no me cobraron. En general la entrada a muchos museos no cuesta nada y si tienes minusvalía a menudo dicen que no necesitas pagar. El acuario tiene una exposición sobre el mar y sus inhabitantes en general. Por ejemplo puedes aprender algo sobre las preguntas por qué peces tienen una piel tan colorante, si peces duermen y de qué consiste la arena. A mi me gustaba muchísimo el acuario. Lamentablemte su exposicion afuera no era accesible con silla de ruedas.

Kopf bitte neigen 🙂 Büßerstatue in Ferrol / ladea tu cabeza un poco 🙂 Estatua de un arrependido en Ferrol

Más tarde comimos algo en el coche con vista al mar. Vi que el ascensor de San Pedro fue en marcha. Ya en el año pasado quisiera usarlo, pero no había estado abierto, pero este día sí. Es un ascensor de forma de una bola, hecho de cristal con que puedes subir al monte San Pedro. Con la ayuda de unas personas pude entrar al ascensor con la silla de ruedas. ¡La vista es espectacular!

Me habría gustado visitar el museo de bellas artes, pero fue un día festivo en Galicia: el día de las bellas letras de Galicia, y por eso el museo fue lamentablemente cerrado. Pero encontramos una librería abierta y allá compré dos libros y me regalaron una flor por el día festivo 🙂

Por la tarde noche comimos en un bar pequeño en Ferrol: patatas con ali-oli, calamares con limón y tortilla. Para mí fue un reto comer verduras suficientes…

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