Gelesene Bücher im September 2022

  • Luciano Rezzolla: Die unwiderstehliche Anziehungskraft der Schwerkraft. Sachbuch, aus der Bibliothek. Rezzolla, der an der Uni Frankfurt/Main Astrophysik lehrt, hat mit diesem Buch den Versuch unternommen, relativ (hahaha, Physikwitz!) einfach zu erklären, was Raumzeit ist, warum und wodurch sie gekrümmt werden kann, was Neutronensterne sind, wie schwarze Löcher entstehen und warum Gravitationswellen so schwierig zu messen sind. Mit einem internationalen Team von Wissenschaftlern ist ihm 2019 außerdem geglückt, ein Foto von einem schwarzen Loch zu machen, worauf er ebenfalls ausführlich eingeht. Es passiert mir nicht oft, daß mir Sachbücher einen Knoten ins Hirn machen, aber das hat dieses Buch ohne Probleme geschafft 😉 Mathe und Physik waren nie meine starken Fächer und insbesondere die mathematischen Erklärungen blieben für mich böhmische Dörfer. Da Rezzolla allerdings sehr unterhaltsam schreibt, war das Buch dennoch ein Genuß und ich habe viel gelernt. 4,5/5.
  • Arno Strobel: Die App. Thriller, aus der Bibliothek. In Hamburg werden mehrere Menschen entführt, die ihre Häuser zu „Smart Homes“ aufgerüstet haben – so auch die Verlobte eines Arztes. Dieser macht sich daraufhin selbst auf die Suche. Die Geschichte ist routiniert geschrieben, schnell zu lesen und bietet keine Überraschungen. 2/5.
  • Rick Yancey: Der Monstrumologe. Roman, gebraucht gekauft. Doktor Warthrop und seinem 12jährigen Assistenten Will Henry wird mitten in der Nacht von einem Grabräuber die Leiche eines jungen Mädchens angeliefert, an die sich ein Anthropophage – ein Menschenfresser – klammert. Will, aus dessen Sicht der Roman erzählt wird, berichtet von der Suche nach dem Ursprung der Anthropophagenpopulation in New Jerusalem und vom Kampf der Menschen gegen diese Monster. Düster, blutig, alptraumhaft und stark triggernd. Ein „schönes“ Buch ist es nicht und mir fiel die Bewertung schwer, aber im Kontext der anderen Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe, bekommt es 4/5.
  • Simon Beckett: Die Verlorenen. Thriller, aus der Bibliothek. Zehn Jahre ist es her, daß Theo, der Sohn des Polizisten Jonah, unter mysteriösen Umständen verschwand. Seither hat er auch keinerlei Kontakt mehr zu seinem ehemals besten Freund Gavin gehabt, der ihn nun anruft und um seine Hilfe bittet. Doch als Jonah am verabredeten Treffpunkt auftaucht, findet er drei Leichen – unter anderem die von Gavin – und wird selbst schwer verletzt. Kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus und noch immer gehandicapt macht sich Jonah auf die Suche nach dem Mörder und muß feststellen, daß nichts so ist, wie er geglaubt hat. Routiniert geschrieben, daher aber auch vorhersehbar. Jonah ist leider total doof und trifft ständig nur dumme Entscheidungen – irgendwie kein so geglückter Anfang einer neuen Serie. 2/5.
  • Klaus Erfmeyer: Das Tribunal. Krimi, aus dem Bücherschrank. Zwei Anwälte, ein Richter und ihre Frauen werden unter einem Vorwand in das Dortmunder Bunkersystem in der Innenstadt gelockt und dort festgehalten: ihr Entführer verlangt, daß sie einem der Anwälte den Prozeß machen. So weit, so spannend. Leider endet die Handlung im Bunker nach ungefähr der Hälfte schlagartig, und der Rest ist eigentlich nur noch verschwurbelter, langweiliger Kram. Die Auflösung hat mir auch gar nicht gefallen, daher nur 3/5.
  • Thomas Herzberg: Ausgerechnet Sylt. E-Book, geschenkt bekommen. Hauptkommissarin Hannah und ihr Kollege Ole ermitteln in ihrem ersten Fall zum Tod eines Notars, der im Autozug nach Westerland erschossen wurde. Die Geschichte war sehr kurzweilig und unterhaltsam, aber es fehlte mir der Tiefgang. 3,5/5.
  • Joanne K. Rowling: Harry Potter en de steen der wijzen. Roman, gebraucht gekauft. Die Geschichte war bereits bekannt, daher konnten wir uns auf das Lesen und Verstehen konzentrieren. Hat richtig gut geklappt und macht auch immer noch viel Spaß 🙂 5/5.
  • Jeffery Deaver: Tödliche Lieferung. Short Thriller, vor einigen Jahren gekauft. Sachs und Rhyme ermitteln in einem Fall von Waffenschmuggel. Typische Geschichte um die beiden in dem Setting, das für sie am besten funktioniert: New York City. 4/5
  • Kurt Jahn-Nottebohm: Dunkelkammer. Kostenloses E-book. In Mülheim an der Ruhr wird ein junges Paar in seiner Wohnung tot aufgefunden. Hauptkommissar Frank Wallert und sein Team ermitteln. Ein klassischer Krimi, der mit einem überraschenden Ende aufwartet. Hat mich gut unterhalten und war einfach zu lesen. 3,5/5.
  • Rick Yancey: Der Monstrumologe und der Fluch des Wendigo. Roman, gebraucht gekauft. Doktor Warthrop und sein 12-jähriger Assistent Will Henry brechen nach Kanada auf, um einen Freund des Doktors zu suchen. Schon auf ihrem Weg in ein abgelegenes Lager von Eingeborenen finden sie eine grausam verstümmelte Leiche; der Rückweg mit besagtem Freund gestaltet sich sehr schwierig, weil dieser nicht mehr menschlich ist. Warthrop weigert sich, in ihm den Wendigo zu sehen, auch wenn sein Verhalten stark annehmen läßt, daß er nichts Menschliches mehr in sich trägt. Die Situation spitzt sich zu, als sie New York erreichen… Der zweite Teil der Reihe hat mir eigentlich besser gefallen als der erste Teil, doch insgesamt fehlt mir etwas Liebenswertes, etwas Nettes. Im Grunde steigt man als Leser in die Kloake menschlichen Seins und Handelns ab, garniert mit viel Grausamkeit und Blut. Schade insofern, als daß Yancey wirklich fesselnd zu schreiben vermag – aber es reicht nicht, um mehr von ihm zu lesen. 4/5.
  • Arno Strobel: Tiefe Narbe. Thriller, aus der Bibliothek. Max Bischoff und sein Partner suchen in Düsseldorf nach einem Serienmörder, der junge Frauen ausbluten läßt und es offenbar außerdem auf einen Journalisten abgesehen hat. Die Story ist denkbar simpel gestrickt, der Kreis der möglichen Täter begrenzt und – Spoiler! – natürlich wird die neue Freundin des Ermittlers auch prompt entführt. Gähn. Strobel kann schreiben, aber seine Plots sind schon sehr einfach. Schade drum, ich würde gern mal was Intelligentes von ihm lesen. So reicht es nur zu seichter Unterhaltung. 2/5.
  • Arno Strobel: Kalte Angst (Max Bischoff 2). Thriller, aus der Bibliothek. In Düsseldorf treibt ein als Fliege verkleideter Serienmörder sein Unwesen. Ausgerechnet ein Patient einer geschlossenen psychiatrischen Klinik scheint den Ermittlern Hinweise geben zu können, doch sollen sie sich darauf einlassen? Dieser Thriller hat mir besser gefallen als der erste Teil der Serie, aber man kommt trotzdem recht einfach darauf, wer der Täter ist. 3/5.
  • Arno Strobel: Toter Schrei (Max Bischoff 3). Thriller, aus der Bibliothek. Max‘ Schwester Kirsten wird entführt und der Entführer schafft es, es so aussehen zu lassen, als habe Max eine Kollegin getötet. Auf der Flucht erhält er nur Hilfe von einem Kollegen aus Köln und der Ex-Freundin eines Mörders… Leider ist der gesamte Plot völlig vorhersehbar, insbesondere deswegen weil man bei der Begründung für die Taten der Bösewichte bei Strobels Romanen stets alles einsetzen kann, was man gerade möchte, von totaler Bekloppung bis hin zu Beziehungstat paßt immer alles. Was mich insbesondere frustriert, ist, wenn der Verfasser sich nicht verkneifen kann, seinen Ermittler als Jahrsgangsbesten oder gar Hochintelligenten hinzustellen, dieser aber Dinge tut, die kein Hochbegabter je tun würde, und sich durch ein höchst unflexibles Denken auszeichnet, was auch nicht hochintelligent ist. Für mich war die ganze Geschichte völlig durchschaubar und daher gibt’s nur 1/5.

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