Gelesene Bücher Januar bis März 2021

  • Cressida Cowell: El Tiempo De Los Magos. Jugend-Fantasy-Roman, neu gekauft. In meinem letzten Spanienurlaub habe ich mir eine ganze Kiste an Büchern gekauft und das war eines davon. In einer Welt, in der die Zauberer und die Krieger in alter Feindschaft zueinander leben, ersteht plötzlich beider Feind: der König der Hexen. Xar, ein junger Magier ohne magische Fähigkeiten, und Wish, eine Kriegerin, die ein magisches Schwert besitzt, treffen zufällig aufeinander und erleben dann einen geradezu höllischen Tag miteinander. Die Geschichte ist für Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren, was aber nicht heißt, daß sie sich einfacher Sprache bedient. Immer wieder dachte ich, uff, Spanisch hat echt viele Verben 🙂 Mir hat’s gefallen, war aber durchaus herausfordernd zu lesen. 4/5.
  • Jules Vernes: Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. E-Book, kostenlos bekommen. Gut, zur Geschichte brauche ich wohl nix sagen, weil sie jeder kennt 🙂 Mir hat ganz besonders gut gefallen, daß ich die gemeinfreie Version in altem Deutsch lesen konnte. Wie witzig und fundiert Verne geschrieben hat, hatte ich irgendwie vergessen. Hat mich super unterhalten. 4/5.
  • Carlos Fuentes: Aura. Phantastische Novelle, neu gekauft. Das ist auch eins der Bücher aus Spanien – gekauft in A Coruña am Feiertag der galicischen Literatur (da hatten alle Geschäfte außer den Buchhandlungen geschlossen…und es handelt sich um den 17. Mai, falls das irgendwen interessiert :)). Das Buch habe ich mir aufgrund seiner Gestaltung gekauft, denn ist es im viktorianischen Stil illustriert. Superschön. Allerdings kann ich phantastischer Literatur dieser Art nicht viel abgewinnen. Ein junger Geschichtsgelehrter nimmt eine Anstellung bei einer alten Witwe an: er soll den Nachlaß ihres Mannes editieren und publizieren. Dabei verliebt er sich in die junge Nichte der Dame. Zwischen den beiden Frauen scheint es aber eine merkwürdige Verbindung zu geben, und am Ende stellt sich heraus, daß beide ein- und dieselbe Person sind, während sich der junge Mann in den verstorbenen Ehegatten verwandelt. Tja, hm. So Zeug lese ich einfach nicht gern, denn ich kann es nicht ausstehen, wenn die in einem Buch dargestellte Realität so verwischt und bröckelt. Meine mexikanische Spanischlehrerin war allerdings sehr begeistert davon, daß ich das Buch lese, weil es überraschenderweise eine Menge mit der jüngeren mexikanischen Geschichte zu tun hat (es wurde 2001 verboten, weil darin Nacktszenen vorkommen, ist inzwischen aber wieder erlaubt). Trotz allem und trotz Nacktheit nur 1/5.
  • Aristoteles: Die nikomachische Ethik. Sachbuch/E-Book, kostenlos erhalten. In meiner Schulzeit und auch an der Uni habe ich Auszüge aus der NE gelesen, zum Teil übersetzt, aber ich hatte noch nie das ganze Werk am Stück gelesen. Ich fand es überraschend lustig, aber an vielen Stellen auch sehr bitter zu lesen, wenn man merkt, wie idealistisch der Autor war und wie übel unsere Politik im Deutschland des 21. Jahrhunderts ist. Sicherlich haben unsere Politiker nicht mehr die Glückseligkeit für alle im Kopf bei ihren Handlungen. Ach, Aristoteles. 4/5.
  • Theodor Storm: Der Schimmelreiter. Novelle, E-Book, kostenlos erhalten. Das Buch habe ich zuletzt in der fünften Klasse gelesen und es jetzt gratis bei Amazon gefunden. Ich muß sagen, daß ich das Buch heute ganz anders interpretiert und bewertet habe ohne die Anleitung eines Lehrers. Interessante Erfahrung. 4/5.
  • William Shakespeare: Macbeth. Drama, E-Book, kostenlos erhalten. Auch noch ein Gratisangebot von Amazon. Habe ich zuletzt im Englisch-LK gelesen und hat mir jetzt auch wieder viel Spaß gemacht. 4/5.
  • A.J. Jacobs: Britannica und ich. Sachbuch, aus dem Bücherschrank. Jacobs hat die gesamte Printausgabe der Britannica gelesen und dieses Unternehmen in seinem Buch dokumentiert. Interessant und teilweise zum Piepen komisch! Was mich besonders fasziniert hat, war, daß ich schon fast alles vorher wußte. Allerdings hat das Buch jetzt auch den alten Wunsch, mal eine ganze Enzyklopädie zu lesen, in mir wachgerufen, aber dazu später mal mehr 🙂 5/5.
  • James Patterson: Dead/Alex Cross 13. Thriller, gebraucht und sehr zerfleddert gekauft. Während in Washington D.C. ein Killer/Schauspieler Leute ermordet, bricht Cross‘ Erzfeind Kyle Craig aus dem Gefängnis aus. Solider Thriller ohne große Überraschungen. 4/5.
  • James Patterson: Fire/Alex Cross 14. Thriller, gebraucht gekauft. In Washington D.C. wird eine Familie brutal ermordet, mit dessen Mutter Cross auf der Universität liiert war. Die Spur führt nach Nigeria, wo Cross die Ermittlungen aufnimmt, und bald findet er sich in einem Flüchtlingslager in Darfur wieder. Als in Nigeria ein Bürgerkrieg ausbricht, muß er in die USA zurückkehren, doch der Mörder erwartet ihn dort bereits. Eins der spannendsten Bücher der ganzen Reihe! Allerdings auch sehr brutal und blutig. 5/5.
  • James Patterson: Heat/Alex Cross 15. Thriller, aus der Bibliothek. Alex‘ Nichte wird tot und zerschreddert aufgefunden (im zweiten Teil wurde eine andere Nichte bereits entführt und serien-vergewaltigt….man sollte also besser keine Nichte von Alex Cross sein…). Die Spur führt zu einem Privatclub/-bordell, in dem sich der Killer seine Opfer liefert. Cross wird in seinen Ermittlungen von allen Seiten behindert – es scheint so, daß sie Spur des Killers sich bis in die höchsten Reigunergskreise verfolgen läßt. Sehr solider Thriller, habe allerdings seine Lösung von Anfang an vermutet, was an ein paar auffälligen Formulierungen lag. So allmählich kenne ich Pattersons Stil 🙂 Was mir nicht so gut gefallen hat: Cross hat mal wieder eine Seelenverwandte getroffen und will sie jetzt heiraten. Mal sehen. Bree, die künftige Mrs Cross, wurde bisher als knallharte Polizistin umschrieben, in diesem Teil mutiert sie zum Hausmütterchen. Hm. 4/5.
  • James Patterson: Storm/Alex Cross 16. In Washington D.C. werden mehrere Personen des öffentlichen Lebens erschossen, die in fragwürdige Geschäfte verwickelt sind. Gleichzeitig werden Leichen aufgefunden, in die seltsame Formeln und Zahlen eingeritzt sind. Und obendrein ist Cross‘ schlimmster Feind, Kyle Craig, zurück. Wieder einmal handfeste Thrillerkost. 4/5.
  • Hans Dieter Stöver: Quintus geht nach Rom. Jugendbuch, im Bücherschrank gefunden. Der 14jährige Quintus kommt mit seiner Familie nach Verlust deren Hofes auf dem Land nach Rom, wo er schon bald Kontakt zu einer Bande von Jungs bekommt. Sie klären gemeinsam einen großangelegten Diebstahl auf, wodurch sich Quintus‘ Leben stark verändert. Eigentlich erzählt das Buch eine nette Geschichte im Stile der Caius-Reihe von Henry Winterfeld, aber es liest sich furchtbar zäh. 3/5.
  • Leora Stahl: Simon, das Asperger-Syndrom und unser alltäglicher Wahnsinn. Sachbuch, aus der Bibliothek. Simon ist der erwachsene Sohn der Autorin. In kleinen Kapiteln erzählt sie, wie sich das Leben mit ihm gestaltet und welche Schwierigkeiten Simon in der Bewältigung des Alltags und in der Kommunikation hat. Es war ein sehr interessanter Einblick in das Leben eines anderen Autisten, aber im Großen und Ganzen war für mich vieles nicht nachvollziehbar. 3/5.
  • Christian Nørlund: Das Sklavenmädchen. Jugendbuch, gebraucht gekauft. In meiner Kindheit habe ich das Buch in der Bibliothek ausgeliehen und es jetzt seit vielen Jahren gesucht – und nun endlich gefunden. Rosita wird aus ihrer Heimatstadt Bogotá entführt und als Sklavin an eine Kafeeplantage verkauft. Vier Jahre verbringt sie dort, bis ihr die Flucht gelingt. Dank eines dänischen Ingenieurs kann sie sich ein neues Leben aufbauen. Das ist auch die Fußangel an dem Buch: ohne westliche Hilfe wäre das Mädchen einfach auf der Straße geblieben. Der Autor betont, daß sich diese Geschichte wirklich zugetragen hat, aber so eine richtig hoffnungsvolle Perspektive gibt das Buch nicht. 3/5.
  • Alberto Álvarez Peña: Cuentos y Leyendas Asturianas de Árboles y Plantas. Eins meiner Bücher aus Spanien, neu gekauft. In dem Buch werden Geschichten und Legenden über magische Pflanzen erzählt. Wer Storl gelesen hat, findet vieles bereits Bekanntes wieder. Viele Zaubersprüche, Redenarten etc. wurden in Asturisch aufgezeichnet, das ich nicht so gut verstehe. Abgerundet wird alles mit Zeichnungen und vielen Photos. Das Buch wurde zum zehnjährigen Jubiläum des botanischen Gartens in Gijón vom botanischen Garten selbst erstellt und herausgegeben, so daß man es nicht im Handel bekommen kann 🙂 Mir hat’s gefallen, auch wenn ich nicht alles verstehen konnte. 4/5.
  • Petra Cnyrim: Das Buch der fast vergessenen Wörter. Sachbuch, aus der Bibliothek. Die Autorin listet bedrohte Wörter und erklärt ihren Ursprung. War sehr kurzweilig und irgendwie auch ein bißchen traurig. Und mir ist aufgefallen, wie viele alte Wörter ich benutze ♥ 4/5. Von derselben Autorin hatte ich mir auch noch das Buch der leider vergessenen Wörter ausgeliehen, das ich aber nur durchgeblättert habe und daher nicht in meine Leseliste aufnehme.
  • Guus Kuijer: Ich fühle mich wie Apfelmus. Kinderbuch, gebraucht gekauft. Jonathan denkt sich gern Geschichten aus und ist in seine Lehrerin verliebt. Das Buch hatte ich mal in meiner Kindheit gelesen, konnte mich aber nicht mehr wirklich an die Geschichte erinnern. Sie ist leise und nett und obendrein schön illustriert. 4/5.
  • James Patterson und Bill Gates: The President Is Missing. Thriller, aus der Bibliothek. Die Handlung dieses Thrillers setzt unmittelbar ein: der Präsident der USA befindet sich in einer Befragung im Kongress, die dazu führen könnte, daß er des Amtes enthoben wird. Hat er wirklich einen Deal mit einem Cyberterroristen gemacht? Kurz danach verschwindet der Präsident von der Bildfläche und seine Gegner vermuten, er sei geflohen. Nach und nach wird klar, daß er lediglich versucht, einen Cyberterrorangriff abzuwenden, der das Machtgefüge der Welt verändern könnte… Gut gefallen hat mir, daß die Handlung sich erst nach und nach entfaltet und man bis fast zum Schluß nicht recht weiß, worum es genau geht und wer der Verräter ist. Dann jedoch kommt man selber scheinbar schneller drauf als der Präsident und seine Berater. 4/5.
  • Nigel Barley: Auf den Spuren von Mr. Spock. Sachbuch/Reisebeschreibung, aus der Bibliothek. Barley erzählt von seiner ersten Reise nach Indonesien, wo er ethnologische Studien bei den Toraja betrieben hat. Im Anschluß bittet er vier Holzschnitzer, eine Reisscheune in einem Museum in London zu bauen. Superinteressant und echt zum Schreien lustig. Habe mich bestens unterhalten gefühlt. Definitiv mein Highlight im ersten Quartal! 5/5.
  • Nigel Barley: Traumatische Tropen – Notizen aus meiner Lehmhütte. Sachbuch/Reisebeschreibung, aus der Bibliothek. In diesem Buch beschreibt Barley seine erste Reise zu den Dawayo in Kamerun, wo er ein Jahr lang in einem kleinen Dorf lebt und versucht, die Traditionen und Rituale der Einheimischen zu durchleuchten. Dieses Buch ist wunderbar: lustig, ehrlich und unheimlich aufschlußreich, was den Beruf des Anthropologen angeht. 4/5.
  • Vegard Solheim: Våre tradisjoner. Solheim hat ein sehr interessantes Blog, wo er auf Norwegisch und Englisch schreibt, und so bin ich auf sein Buch gekommen. Hierin beschreibt er die ur-nordische Lebensweise anhand der heidnischen Feste, die er genauestens analysiert. Leider verpaßt er, über Ahnen- und Fruchtbarkeitskult hinauszugucken, so daß ich mir das letzte Viertel des Buches geklemmt habe. Schade. Das Norwegisch war trotzdem gut verständlich. 3/5.
  • Joshua Hammer: The Bad-Ass Librarians Of Timbuktu And Their Race To Save The World’s Most Precious Manuscripts. Sachbuch, aus der Bibliothek. Hammer erzählt in diesem Buch die Geschichte der fast 400.000 Codices, die ein Bibliothekar aus Mali ganz allein zusammengetragen hat. Die wertvollen Handschriften wurden in einer eigens erbauten Bibliothek in Timbuktu aufbewahrt, bis islamistische Extremisten 2012 in Mali einfielen und die Handschriften zerstören wollten. In Nacht- und Nebelaktionen wurden die Handschriften erneut gerettet und in den Süden des Landes gebracht, wo sie ohne westliche Hilfe dennoch verrotet wären. Hammer hat eigentlich eine unheimlich spannende Geschichte zu erzählen, verpaßt es aber komplett, sie interessant zu gestalten. Ich habe mich regelrecht durch das Buch hindurchgequält. Sehr schade! 2/5.
  • Jean-Christophe Grangé: Die letzte Jagd. Thriller, aus der Bibliothek. Niémans und seine Assistentin Ivana ermitteln im Schwarzwald, wo der Sproß einer der reichten Familien Deutschlands im Wald ermordet aufgefunden wird. Seine Leiche erinnert an die Zurichtung des getöteten Wilds bei Pirschjagden. Die beiden Ermittler befassen sich daraufhin mit Hilfe ihrer deutschen Kollegen mit der Familie von Geyersberg und werden dabei mit einer Hunderasse, die seit dem zweiten Weltkrieg ausgestorben ist, und den Schwarzen Jägern, einer Gruppe von Nazis, konfrontiert. Ja, und das ist auch einer der beiden Gründe, warum ich das Buch ziemlich schlecht fand. Ernsthaft – schon wieder die Nazis in Deutschland? Das ist leider wenig originell. 2/5.
  • Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Roman, aus der Bibliothek. Ransmayr erzählt in diesem Buch zwei Geschichten parallel, nämlich einmal die der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition von 1872-74 und dann die von Josef Mazzini, einem Lastwagenfahrer, der mehr als einhundert Jahre später, nämlich 1981, von der Payer-Weyprecht-Expedition inspiriert, selbst in die Arktis reist, wo er nach dem gescheiterten Versuch, das Kaiser-Franz-Josef-Land zu erreichen, auf Spitzbergen verschwindet. Die parallele Erzählweise und der depressiv anmutende Stil haben mir nicht gut gefallen (das war schon bei anderen Ransmayr-Büchern so). Hätte er nur die Geschichte der Expedition erzählt, wäre das Buch ein Knaller gewesen, aber so fühlte sich die für mich interessante Geschichte fragmentiert an. 3/5.

Ich glaube, ich werde ab sofort monatlich meinen Bücherrückblick veröffentlichen…bei der Menge wird es allmählich unübersichtlich…

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